Mülheim. Das internationale Nachwuchsturnier kommt bei Spielern und Verantwortlichen gut an – und am Ende gibt es sogar einen Mülheimer Heimsieg.

Die German Ruhr Internationals sind ihrem Namen gerecht geworden. Vor allem Dänen, Engländer und Franzosen räumten die Pokale ab. Ein Titel ging bei der gelungenen Premiere aber auch an ein Mülheimer-Talent.

392 Nachwuchs-Spieler schlugen in den vergangenen Tagen in Mülheim auf – stimmungsvoll endete das Turnier dann mit den Finalspielen. „Die Franzosen waren nicht nur auf dem Feld stark, sondern haben ihre Spieler auch lautstark angefeuert“, freute sich Thomas Hemmelmann, Pressesprecher vom ausrichtenden VfB Grün-Weiß Mülheim. Vor allem in den Altersklassen U13 und U15 bestimmten die französischen Talente die Konkurrenzen.

Mareike Bittner gewinnt für Deutschland

In den Altersklassen U17 und U19 dominierten auf dem Feld aber in erster Linie die dänischen Nachwuchsspieler. In der Altersklasse U17 gingen in Einzel, Doppel und Mixed vier der fünf Titel an die Skandinavier. In der Altersklasse U19 verteilten sich die Titel auf Teilnehmer aus England, Frankreich, Polen – und auch Deutschland. Mareike Bittner war im Dameneinzel erfolgreich.

Für den Höhepunkt aus Mülheimer Sicht sorgte mit Amra Bourakkadi vom 1. BV Mülheim eine ganz junge Spielerin. Die 13-Jährige startete gemeinsam mit Marie-Sophie Stern von der SpVgg. Sterkrade-Nord in der U15-Doppel-Konkurrenz. Nach einem Freilos und der Aufgabe des französischen Doppels Louane Lacour/Jade Ladret stand das an eins gesetzte Duo bereits im Halbfinale – und spielte um das Finalticket.

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Familie, Freunde und Trainingskollegen schauen zu

Dort gewannen Bourakkadi/Stern gegen Femke Broeckx und Emma Gautier (Belgien/Frankreich) in drei Sätzen, das Finale gegen Sarah Berger/Clémence Gaudreau (Frankreich) ging dann mit 21:17 und 23:21 an das Duo aus dem Ruhrgebiet. Vor allem da Bourakkadi zuvor zwei Jahre wegen eines Schienbeinkopfbruches pausieren musste, bekommt der Titel für sie einen besonderen Stellenwert.

„Es war erst mein drittes Turnier und hier, vor so vielen Freunden, Trainingskollegen und der Familie zu gewinnen, ist super“, sagte Bourakkadi. Stern ergänzte: „Die Atmosphäre war klasse.“ Nun geht es für die beiden im dänischen Odense weiter. Vom Ausrichter Grün-Weiß schaffte es zudem Lisa Paula Bonnemann ins Finale. Gemeinsam mit Maike Iffland unterlag sie im U13-Doppel den Französinnen Émilie Houchou und Aurore Touzé.

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Turnier hat viel Qualität

Weniger erfolgreich waren dagegen die Gäste von Thomas Hemmelmann. Auch das machte dieses Turnier so besonders: Das an Position zwei gesetzte polnische U19-Duo Mikolaj Piorkowski/Mikolaj Wrzalik scheiterte ebenso in der ersten Runde wie der aus Peru angereiste Adriano Viale in der U17. „Das zeigt aber auch, wie hochklassig dieses Turnier bereits bei seiner Premiere besetzt war“, sagte Hemmelmann.

Auch am Finaltag wurde auf mehreren Courts parallel aufgeschlagen. Langeweile kam bei Spielern und Fans keine auf.
Auch am Finaltag wurde auf mehreren Courts parallel aufgeschlagen. Langeweile kam bei Spielern und Fans keine auf. © FUNKE Foto Services | Andreas Hofmann

Auch das Feedback der Teilnehmer sei sehr positiv gewesen, und so blickt er der zweiten Auflage im kommenden Jahr bereits optimistisch entgegen. Sven Anstötz, 1. Vorsitzender der Grün-Weißen, betonte: „Wir haben hier Badminton auf hohem internationalen Niveau gesehen und hoffen, dass wir das Turnier in den nächsten Jahren entsprechend etablieren können.“

Für weitere drei Jahre haben die Mülheimer die Zusage – die Premiere hat Lust auf mehr gemacht. Und dann kann der deutsche Nachwuchs vielleicht auch in die dänisch-, französisch-, englische Phalanx einbrechen.