Mülheim. Beim Traditionsturnier des TSC Mülheim geht es für die Gastgeber vor allem um das Sammeln von Erfahrungen. Teilnehmerfeld bleibt hochkarätig.

Eingeschränkte Sicht, mangelnde Verständigungsmöglichkeiten, Wasserdruck und Luftnot – klingt nicht gerade nach optimalen Bedingungen für einen Mannschaftssport, sind beim Unterwasserrugby aber alltäglich. In Deutschland auf den Weg gebracht hat diese Sportart in den späten 60er Jahren der Tauchsportclub (TSC) Mülheim. Das damals weltweit erste Turnier, der „Kampf um den goldenen Ball“ findet am Samstag, zum nunmehr 52. Mal statt.

Während andere Turniere mit der Zeit verschwunden sind, hat der heutige „RWW-Cup“ erfolgreich überlebt. „Der Wettbewerb ist nach wie vor attraktiv und gut nachgefragt, die Anzahl und Qualität der Mannschaften ist außergewöhnlich“, findet Holger Kempf, Pressesprecher beim TSC.

Top-Teams der Meisterschaft fehlen

Mindestens acht Teams sind auch in diesem Jahr mit von der Partie. Darunter der Vierte, Fünfte und Achte der letzten deutschen Meisterschaft. Auf die Top drei der DM haben die Mülheimer keinen Zugriff, denn die spielen parallel in Krefeld beim sogenannten „Champions Cup“ – einer Art Champions League, bei der aber auch südamerikanische Mannschaften mitspielen. Etwa der Titelverteidiger Orcas Medellin aus Kolumbien.

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Als Favoriten gelten im Südbad demnach der Duisburger SSC und der SV Rheine. Für die internationale Note sorgen die mittlerweile als Stammgäste etablierten Spieler von Barcelona Rugby Sub. Gastgeber TSC wird das Turnier vorrangig zum Sammeln von Erfahrungen nutzen. Die Mülheimer gehen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte nur in der zweiten Liga an den Start.

In der Breite gut aufgestellt

Durch die Zusammenführung der zwei existierenden Mannschaften kann Spielertrainer Ulf Oesterwind nun auf einen zahlenmäßig guten Stamm zurückgreifen. „Der Leistungsunterschied war für die jungen Spieler in der ersten Liga einfach zu groß“, erklärt Abteilungsleiter Carsten vom Bruch. Diese gilt es nun weiter zu fördern.

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„Wir werden auch nicht immer auf Sieg spielen, wenn dadurch die jungen Leute vernachlässigt würden“, verspricht vom Bruch. Beim heimischen Turnier wird es zudem besonders schwierig, weil die meisten Spieler parallel auch noch in die Organisation des Wettbewerbs eingebunden sind. Außerdem fällt Ralf Förster, einer von fünf ehemaligen Nationalspielern im Team, wegen Nackenproblemen aus.

Auch die Jugend ist im Einsatz

Besonders stolz sind die Mülheimer, dass sie im Rahmen des „RWW-Cups“ seit einigen Jahren die komplette Bandbreite abdecken. Neben den Herren (Goldener Ball) und den Damen (Diamantener Ball) findet bereits am Freitagabend der Kampf um den Jugendball für U15- und U18-Mannschaften aus der Region statt.

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„Alle Vereine sollen ihre Jugendspieler mitbringen, selbst wenn es nur einzelne sind“, sagt Carsten vom Bruch. In der Jugendklasse wird ohnehin zumeist in Spielgemeinschaften gespielt. Ein Junior aus Barcelona hat sich bereits angekündigt, der das Mülheimer Team verstärken wird.

Bei den Damen werden die Freien Schwimmer Duisburg und die Sporttaucher Berlin als jeweils sechsfache Deutsche Meister den Turniersieg wahrscheinlich unter sich ausmachen. Mit Barcelona und UWRC Wien sind sogar zwei internationale Teams dabei.