Essen/Mülheim. In einem A-Kreisligaspiel und einem A-Juniorenspiel kam es zu Auseinandersetzungen. Die Polizei rückte an, im Fokus standen die Schiedsrichter.
Zwei weitere Polizeieinsätze nach Fußballspielen überschatten das Wochenende bei den Senioren und auch bei den Jugendlichen. Bei den Ausschreitungen in Essen und Mülheim richtete sich die Gewalt vor allem gegen die Schiedsrichter.
Der 7:0-Sieg der A-Junioren von Blau-Weiß Mintard gegen die DJK TuS Holsterhausen geriet kurz nach Abpfiff zur Nebensächlichkeit. Die Spieler der Gastmannschaft attackierten den 17 Jahre alten Schiedsrichter, die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, Beleidigung und Landesfriedensbruch.
Auto des Schiedsrichters mit Steinen beworfen
Schon während des Spiels hätten die Holsterhauser den Unparteiischen immer wieder beleidigt. Nach dem Spiel, auf dem Weg in die Kabine, sei es dann zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Wie die Polizei mitteilte, hätten ein Spieler der Essener den Schiedsrichter getreten. Ein Betreuer der Mintarder sei dem Unparteiischen daraufhin zur Hilfe gekommen.
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Damit aber noch nicht genug. Auf dem Weg zum Parkplatz wurde der Schiedsrichter erneut angegriffen. Spieler der Gastmannschaft hätten auf ihn gewartet, beleidigten ihn erneut und bewarfen das Auto, mit dem er abgeholt wurde, mit Steinen.
Trainer versuchten zu deeskalieren
„Es war ein sehr schmaler Grat und letztlich eine kleine Gruppe von Spielern, die mit den Entscheidungen des Schiedsrichters nicht gut umgegangen ist“, sagte Tim Platen, Trainer der Mintarder. Er betonte, dass auch das Trainerteam der Gäste versucht habe, deeskalierend einzuwirken, die Angriffe auf den Unparteiischen dann aber nicht verhindern konnte.
Im Spiel hatte es insgesamt drei Platzverweise gegeben – einen für Mintard und zwei für Holsterhausen. „Zwei Mal gab es Rot wegen Meckerns. Da hat sich der Schiedsrichter durch seine harte Regelauslegung auch keinen Spielraum gelassen. Die andere Rote Karte für Holsterhausen gab es für eine Tätlichkeit“, so Platen. Was er nicht nachvollziehen konnte: „Der Spieler hat die Tätlichkeit nach dem Spiel eingesehen und dann trotzdem mit seinen Kumpels auf dem Parkplatz auf den Schiedsrichter gewartet.“
„Für uns ist das keine Lappalie und wir werden der Sache nachgehen“, sagte Ingo Schwarz, 1. Vorsitzender des TuS Holsterhausen.
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Spieler und Trainer greifen Schiri an – Unparteiischer flüchtet in Kabine
Einen weiteren Angriff auf einen Schiedsrichter hat es am Sonntag auf dem Sportplatz an der Essener Stankeitstraße im Spiel BV Altenessen 06 II gegen Barisspor 84 Essen II gegeben. Laut Polizei griffen mehrere Spieler einer Amateurmannschaft aus Altenessen gegen 15.15 Uhr bei dem Kreisliga-C-Spiel den Unparteiischen an und beleidigten ihn. Der 40-Jährige habe eine Entscheidung getroffen, die der Heimmannschaft offenbar missfiel, teilte die Polizei mit.
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Der Schiedsrichter flüchtete in die Kabine, ein Spieler (20) und ein Trainer (41) folgten ihm und griffen ihn immer weiter an. Sie ließen laut Polizei erst von dem Mann ab, als ein Zeuge eingriff und die „Sportler“ aus der Kabine drängte.
Nachdem die Polizei vor Ort war, kehrten der 20-Jährige und der 41-Jährige zu dem Altenessener Sportplatz zurück. Gegenüber den Beamten erklärten die beiden, den Schiedsrichter wegen einer Entscheidung kritisiert zu haben. Daraufhin habe der 40-Jährige die beiden Männer beleidigt, so die Polizei. Laut Polizei wurde der Schiedsrichter bei dem Angriff leicht verletzt.
Mehrere Abbrüche an diesem Spieltag
Es waren nicht die einzigen Spielabbrüche an diesem Spieltag. Auch das Mülheimer A-Liga-Derby zwischen Croatia Mülheim und dem Mülheimer FC II wurde abgebrochen, ebenso ein Spiel in Kreisliga-Spitzenspiel in Herne.