Mülheim. Für Dirk Roenz waren drei Jahre als Trainer des MSV 07 eine „Riesenerfahrung“. Eine neue Aufgabe kann er sich auch im Jugendbereich vorstellen.
Am Ende wechselte sich Dirk Roenz sogar noch selbst ein. Weil keine Ersatzspieler mehr zur Verfügung stand und Sohn Pascal völlig entkräftet war, griff der Coach des Mülheimer SV 07 zur letzten Option. Er wechselte Roenz für Roenz. Es war seine letzte Amtshandlung als Trainer des Fußball-Bezirksligisten.
Nach der 1:2-Niederlage daheim gegen den RSV Praest platzte der Coach in eine Sitzung des Vorstandes – und wusste sofort, worum es geht. „Wir haben dann schnell Tacheles geredet“, erklärt Roenz, der seit dieser Sitzung nicht mehr Trainer der „07er“ ist. Völlig von den Socken gehauen hat den Coach die Entscheidung nicht. Schon unter der Woche hatte er ein Gespräch mit der sportlichen Leitung. „Zwischen den Zeilen habe ich schon gelesen, dass dieses Spiel ganz entscheidend sein würde“, sagt Roenz. Auch die Mannschaft hatte er darüber informiert.
Dritter Platz im Vorjahr weckte Begehrlichkeiten
Der MSV war mit komplett anderen Vorstellungen in die Saison gestartet. Nach dem dritten Platz in der Vorsaison träumte man am Saarnberg vom Aufstieg. „Der Verein hat sich dafür sehr weit aus dem Fenster gelehnt, hat Sponsoren rangeschafft“, weiß Dirk Roenz über die Anstrengungen seines Klubs. Doch auf dem Platz stimmten die Ergebnisse nicht. Und die stehen bei einem ambitionierten Klub wie dem MSV nun mal an erster Stelle.
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Nur mit Pech kann die bisherige Bilanz der „07er“ mit Sicherheit nicht erklärt werden. Zehn Punkte liegt die Elf vom Waldschlösschen bereits hinter dem ersten Platz zurück. Zu Saisonbeginn gab es aber auch Verletzungssorgen, zudem trifft der Vorjahrestorjäger Pascal Roenz nicht mehr. Nach 31 Treffern im Vorjahr hat der Stürmer in dieser Spielzeit erst ein einziges Mal zugeschlagen.
Roenz: „Es war eine Riesenerfahrung“
Für eine Wende wäre noch genügend Zeit gewesen, doch die wollten die Verantwortlichen ihrem Coach nicht mehr geben. „Nach zehn Spieltagen weiß man schon, in welche Richtung es geht“, sagte der sportliche Leiter Christian Reck. Roenz dagegen glaubte noch an die Wende und konnte das Argument des Vorstands nicht ganz nachvollziehen. Wie es beim MSV 07 nun weitergeht, wird Christian Reck mit seinen Vorstandskollegen in dieser Woche beraten.
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Fast drei Jahre lang coachte Roenz, den sie in Mülheim seit seiner Zeit als Spieler des VfB Speldorf nur „Mütze“ nennen, den MSV 07. „Es war eine Riesenerfahrung für mich“, sagt der 49-Jährige nach seiner ersten Trainerstation im Seniorenbereich. „Es waren schöne Jahre, in denen von Ab- bis Aufstiegskampf alles dabei war“, blickt der Coach zurück. Er wird sich die Heimspiele der Mannschaft auch weiterhin angucken, alleine weil sein Sohn im Team spielt. Für eine neue Aufgabe ist er offen, gerne auch wieder im Jugendbereich. „Aber natürlich muss es passen“, betont Roenz. Beim MSV 07 tat es das offensichtlich nicht mehr.