Mülheim. Der Mülheimer Landesligist vergibt gegen den TV Ratingen II viele Chancen. Deshalb kann sich der VfR erst gegen Ende entscheidend absetzen.
Der VfR Saarn hat gegen den TV Ratingen II die ersten Punkte in der neuen Saison eingefahren. Die Saarner gewannen vor heimischem Publikum an der Holzstraße mit 27:21. Dabei machten sie es allerdings bis zum Ende spannend. „Unnötig spannend“, wie Trainer Carsten Quass findet.
Die Partie war von Beginn an eine auf Augenhöhe. In der ersten Hälfte konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Die Saarner kamen dabei vor allem über ihr schnelles Angriffsspiel und die zweite Welle zum Erfolg. Auch weil das Ratinger Rückzugsverhalten in dieser Phase etwas behäbig wirkte. Allerdings bekam auch die Saarner Abwehr noch nicht den richtigen Zugriff. So stand es nach zehn gespielten Minuten 5:5.
Dann hatten die Hausherren das erste Mal die Chance, sich abzusetzen, aber drei Bälle gingen nacheinander an Latte oder Pfosten. Die mangelnde Chancenausbeute sollte auch weiter das Manko des VfR bleiben . „Wenn wir unsere Chancen alle reingetan hätten, hätten man das Spiel viel früher ruhiger gestalten können“, so Quass. Aber auch im Positionsspiel taten sich die Hausherren schwer: Überhastete Abschlüssen und Pass- und Fangfehler eröffneten den Ratinger immer wieder die Chance auf Ballgewinne.
Rote Karte für Schmidt
Kurz vor dem Pausenpfiff sah dann Dominik Schmidt die rote Karte wegen groben Foulspiels. Seine Hand landete wohl beim Gegenspieler im Gesicht. Für den VfR gleich zweifach tragisch, denn weil Thimo Kilgast krankheitsbedingt von vorneherein ausgefallen war, hatten sie nun gar keinen etatmäßigen Kreisläufer mehr auf dem Platz. Auch im Abwehr-Mittelblock musste Trainer Quass dadurch umstellen.
Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild wie gegen Ende der ersten Halbzeit. Im gebundenen Spiel fiel dem VfR wenig ein. Ihre Tore machten die Saarner fast ausschließlich über die zweite Welle. Zudem waren sie in der Abwehr häufig einen Schritt zu spät, so dass die Partie weiter ausgeglichen blieb. In der 40 Minute stand es 14:14.
Dann aber stand die Abwehr mit Tim Neukirch in der Spitze besser und konnte Bälle erobern. Durch schnelle Angriffe über Jonas Krusenbaum und Christof Mailand zogen die Saarner erstmals auf mit drei Tore weg (19:6). Zudem hielt Torhüter Lars Wortberg drei wichtige Bälle und ließ die Ratinger somit nicht näher rankommen.
Linssen trifft gleich 14 Mal
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Kurz ins Wanken geriet der VfR dann allerdings nochmal als die Gäste Haupttorschützen Benedikt Linssen – er machte immerhin insgesamt 14 der Saarner Treffer – per Manndeckung aus dem Spiel nahmen. Sie schlossen wieder auf 21:20 auf und Trainer Carsten Quass nahm eine Auszeit. Nun übernahmen allerdings die anderen die Verantwortung, insbesondere Yannick Krause und Jonas Krusenbaum brachten die Mülheimer mit ihren Toren wieder mit 24:20 nach vorne. Spätestens als Jens Rotthäuser zwei Minuten vor dem Ende auf 25:20 erhöhte war der Drops gelutscht. Zwar versuchten die Ratinger nochmal über eine zweifache Manndeckung ein Unentschieden zu erreichen, der VfR ließ sich das Spiel aber nicht mehr aus der Hand nehmen, sondern erhöhten am Ende noch auf 27:21.
„Das war sicherlich nicht souverän von uns heute“, kommentierte Trainer Quass nach dem Spiel. Bis zu 20 Angriffe will er gesehen haben, die seine Mannschaft „einfach weggeschenkt“ hat. Auch die kleinen Unkonzentriertheiten gelte es noch abzustellen, die andere Mannschaften vielleicht mehr bestrafen als es die Ratinger Reserve heute getan hat.
VfR Saarn - TV Ratingen II 27:21 (11:12)
VfR: Wortberg, Mombour - Linssen (14/4), Schmidt, (2) Kaiser, Benkert, Minten, Krause (2), Wolf, Pickshaus, Neukirch (1), Krusenbaum (3), Mailand (3), Rotthäuser (2)
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