Mülheim. Mülheimer verpassen im ersten Durchgang gegen Spitzenreiter Frohnhausen eine deutliche Führung. Gäste machen später vor, was Effizient bedeutet.

Bei einem Endergebnis von 2:5 klingt es durchaus paradox, aber der VfB Speldorf hätte den Tabellenführer VfB Frohnhausen am Sonntag schlagen können. Doch vor über 200 Zuschauern erteilte der Tabellenerste dem Absteiger eine Lehrstunde in Sachen Effizienz und Cleverness.

Die Eingangsthese stützt sich vor allem auf die erste Halbzeit, welche die wohl beste der Mülheimer in dieser Saison war. Schon nach acht Minuten köpfte Cedric Bartholomäus eine Ecke von der linken Seite am langen Pfosten ungehindert ein. Kurz darauf hätte Abdul-Rahman Yussif bereits das 2:0 machen müssen. Zwölf Minuten waren gespielt, als der Ball nach einem Schuss von Esad Morina tatsächlich ein zweites Mal im Netz zappelte - aber Abseits.

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Reihenweise Möglichkeiten in der ersten Hälfte

Die Hausherren führten den Tabellenführer phasenweise vor und erspielten sich weitere gute Möglichkeiten: Janis Timm nach Traumpass von Bartholomäus (15.), Morina (28.) und erneut Timm mit einem Schlenzer (31.) hätten die Führung längst ausbauen müssen. Mehrfach spendeten die Mülheimer Zuschauer Szenenapplaus.

„Ich habe in der Halbzeit gesagt, dass Frohnhausen das Spiel nicht gewinnen kann. Wir können es nur verlieren. Und leider haben wir es selbst verloren“, meinte Trainer Olaf Rehmann nach dem Spiel. Er warnte seine Mannschaft vor allem vor den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel: „Der Gegner wird noch einmal alles raushauen und seine Erfahrung ausspielen.“

Schneller Ausgleich nach drei Minuten

Kurz vor Schluss kochten die Emotionen hoch und es kam zur Rudelbildung an der Seitenlinie.
Kurz vor Schluss kochten die Emotionen hoch und es kam zur Rudelbildung an der Seitenlinie. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Es dauerte aber keine drei Minuten, bis die Essener ausglichen. Immerhin: Die Gastgeber kamen noch einmal zurück. Kapitän Morina versenkte den Ball in der 52. Minute im langen Eck. Vor dem 2:2 sah VfB-Coach Rehmann ein Handspiel. „Die Regel ist eindeutig, alle rufen ,Handspiel’ und der Schiedsrichter hält es noch nicht einmal für nötig hinzugehen und zu fragen“, echauffierte sich der Trainer.

Nichtsdestotrotz hätte seine Mannschaft ein drittes Mal in Führung gehen können, hätte nicht Frohnhausens Christian Suckow den Ball von Abdul-Rahman Yussif noch von der Linie gekratzt. Vier Minuten später fiel stattdessen das 3:2 für die Gäste. Der Knackpunkt der Partie. Zumal Semih Zorlu mit der zweiten Gelben Karte vom Platz flog. „Die Mannschaft hat dann in Unterzahl noch versucht, das 2:3 zu korrigieren. Das ist natürlich nach hinten losgegangen, aber ein 2:3 zu verwalten ist ja nun auch nicht mein Anspruch und auch nicht von der Mannschaft“, betonte Rehmann.

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Er empfand die Partie trotzdem als Schritt in die richtige Richtung. „Es war ein sehr gutes Spiel von uns und wir hätten sie heute schlagen müssen.“

VfB Speldorf – VfB Frohnhausen 2:5 (1:0)

Tore: 1:0 Bartholomäus (8.), 1:1 Varjabetyan (48.), 2:1 Morina (52.), 2:2 Zamkiewicz (62.), 2:3 Laskowski (72.), 2:4 Zamkiewicz (82.), 2:5 Laskowski (85.)

Speldorf: Hauffe – Weiß, Zorlu, Bastutan, Aborah – Boka (69. Mang), Bartholomäus – Yussif, Timm, Demirdere (73. Yu) – Morina (65. Music)

Schiedsrichter: Hamit Özdemir (Düsseldorf)