Mülheim. Für ganz vorne wird es wohl nicht reichen, aber direkt dahinter kommt in der Landesliga die HSG. Mit besserer Deckung und neuem Top-Torschützen.

Die HSG Mülheim will sich in der kommenden Saison vor allem spielerisch weiterentwickeln. Auf ein konkretes Saisonziel will sich Trainer Stephan Nocke allerdings nicht festgelegen. Nur so viel: Ein Platz unter den ersten fünf sei realistisch.

„Wenn mehr drin ist, umso besser“, meint Nocke. Für den ganz großen Wurf wird es wohl auch im zweiten Landesliga-Jahr nicht reichen. Dafür hält Nocke zum Beispiel den letztjährigen Tabellenzweiten SC Bayer Uerdingen für zu stark. Auch Grün-Weiß Werden oder TV Lintorf II seien nicht zu unterschätzen. Aber wichtiger als der Tabellenplatz ist es Nocke auch, dass sich die Mannschaft verbessert, insbesondere in der Abwehr.

Denn die war in der vergangenen Saison oftmals das große Manko der Mülheimer Spielgemeinschaft. Deshalb bildete die Deckungsarbeit von Beginn an einen der Schwerpunkte in der Vorbereitung. Nocke hatte sich dafür extra Unterstützung von einem erklärten Abwehrspezialisten geholt, Kay Sparenberg von der Ahlener SG.

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Erste gute Ansätze hat er bei den Testspielen bereits festgestellt, so der Coach. So will Nocke vermehrt auch eine 5:1-Variante spielen, mit einer der beiden Rechtsaußen, Marco Schroer oder Frederik Schnittker, auf der Spitze. Ganz entscheidend für den Verlauf der Saison wird aber auch sein, wie die HSG den Weggang des Torhüters und langjährigen Rückhalts Alexander Pütter kompensieren kann.

Kleines Fragezeichen noch im Tor

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Für ihn wird wohl Hendrik Teuffer, der letztes Jahr vom Turnerbund Oberhausen nach Mülheim gewechselt war, in die erste Reihe rücken. Doch der 31-Jährige konnte die Vorbereitung kaum mitmachen, weil er eine Leistenverletzung auskuriert. Erst kürzlich hat der Keeper langsam mit dem Lauftraining begonnen.. „Wir hoffen natürlich, dass er bis zum Saisonanfang wieder richtig fit ist“, so der Coach. Neben Teuffer wird außerdem Neuzugang Marcel Günther das Tor der HSG hüten.

Der 21-Jährige kommt vom Kreisligisten Etus Wedau, seine fehlende Erfahrung in der Landesliga macht er mit viel Engagement wett. „Marcel ist sehr ehrgeizig und will noch viel lernen“, sagt Nocke. Da ist er beim Mülheimer Coach wohl nicht ganz verkehrt aufgehoben, denn der stand bis zur letzten Saison noch selbst im Tor und ist auch in der Vorbereitung immer mal wieder eingesprungen. Aber nicht nur auf der Torwartposition hat die HSG Neuzugänge zu vermelden.

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Top-Torjäger Heß kommt von TB Oberhausen

Alexander Heß (rotes Trikot Nr. 6) war bester Torschütze der Landesliga 3 – jetzt hat er die Staffel gewechselt und wirft Tore für die HSG Mülheim.
Alexander Heß (rotes Trikot Nr. 6) war bester Torschütze der Landesliga 3 – jetzt hat er die Staffel gewechselt und wirft Tore für die HSG Mülheim. © Udo Gottschalk

Insbesondere im Rückraum hat sich das Team von Nocke nochmals deutlich verstärkt. Für die halblinke Rückraumposition hat sich der Landesligist mit Alexander Heß einen der besten Torschützen der Landesligagruppe III geangelt. Heß ging dort in der vergangenen Saison für den Turnerbund Oberhausen auf Torejagd.

„Alex hat sich schon super integriert“, lobt Nocke. Ab September wird er auf seiner Position aber nochmal Konkurrenz bekommen. Denn dann wird Robin Flemmig nach einer längeren Handballpause wieder einsteigen.

Flemmig, der derzeit beruflich noch im Ausland ist, bringt mindestens Oberliga-Erfahrung mit. Mit den beiden hat Nocke im Rückraum im Vergleich zur letzten Saison nochmal deutlich mehr Alternativen. Ein Neuzugang hat sich allerdings während der Vorbereitung gleich wieder verabschiedet, Sascha Uhlmann kann aus beruflichen Gründen passen.

Derby gegen Saarn im November

Zudem hat Sebastian Speh den Mülheimern den Rücken gekehrt, weil er wegen des Studiums nach Darmstadt gezogen ist. Christian Hausmann legt auch noch bis Januar eine Handballpause ein und wird erst nach seinem Referendariat wieder einsteigen. Für den Rest der Vorbereitung will Nocke vor allem das Tempospiel weiter forcieren.

„Das hat mir in den Testspielen noch ein bisschen gefehlt, das klappte letzte Saison teils schon besser“, erinnert sich der Trainer zurück. Auch fehle noch der letzte Feinschliff in den Spielkonzepten. Dies soll jetzt in den letzten vier Wochen bis zum Saisonstart im Mittelpunkt stehen. Dann ist die HSG am 14. September bei der DJK Altendorf 09 zu Gast. Ein besonderes Highlight wird aber wohl auch das Derby gegen Absteiger VfR Saarn sein. Die erste Begegnung der beiden Mülheimer Mannschaften findet im November statt.

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