Mülheim. Der VfB Speldorf hat das Auftaktspiel gegen den MSV Düsseldorf mit 4:1 gewonnen. Eine besondere Rolle spielte dabei die Kapitänsbinde.
Es wäre nicht verwunderlich, sollte Speldorfs Trainer Olaf Rehmann unter der Woche zehn weitere Kapitänsbinden bestellen. Die nämlich scheinen seine Spieler zu beflügeln. Beim 4:1 (1:1)-Erfolg des VfB gegen den MSV Düsseldorf fielen drei Tore durch den Spieler, der jeweils die Kapitänsbinde trug.
Es gab Applaus, als die Heimmannschaft nach dem gelungenen Saisonstart das Feld verließ und die Treppen in Richtung Vereinsheim hinaufging. 4:1 – damit hatten wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet. Schließlich ging der VfB noch eine Woche zuvor im Niederrheinpokal gegen die Sportfreunde Baumberg mit 0:9 baden.
Morina trifft nach zwölf Minuten
Gegen Düsseldorf fand die Rehmann-Elf aber gut ins Spiel, stand in der Defensive kompakt und versuchte den Gegner früh unter Druck zu setzen. Das zahlte sich schnell aus. Janis Timm schlug eine Ecke von der linken Seite vor das Tor, Düsseldorfs Keeper Kaan Uysal kam zwar mit den Fingerspitzen an den Ball, dieser landete aber direkt vor den Füßen von VfB-Kapitän Esad Morina, der aus spitzem Winkel abzog – und traf. Zwölf Minuten waren gespielt, da führte Speldorf mit 1:0.
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Die Führung brachte den Speldorfern Sicherheit, die sie in der Folge aber zu selten in große Torchancen ummünzen konnten. Trotzdem hätte Abdel Rahman Yussif nach 33 Minuten das 2:0 machen müssen, als er von Timm auf die Reise geschickt wurde und alleine auf Uysal zu lief. Der konnte aber parieren.
Düsseldorf gleicht vor der Halbzeit aus
Je näher die Halbzeit kam, desto mehr verlor Speldorf die Spielkontrolle. Düsseldorf wurde mutiger und erspielte sich zunehmend mehr Torgelegenheiten. Als sich der nächste Gegenspieler von Mustafa Kalkan fünf Minuten vor der Halbzeit gut sechs, sieben Meter entfernt positionierte und der unbedrängt flanken konnte, fand er im eingewechselten Ilias El Joudi seinen Abnehmer – der Ausgleich für Düsseldorf.
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Speldorf erholte sich von dem Rückschlag aber gut. In der Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit passierte zunächst nicht viel, dann schlug erneut Esad Morina zu. Der Kapitän wurde von Giulian Boka in Szene gesetzt, zog von halblinks in Richtung Strafraum und zog ab. Der Ball schlug unten links ein, Kaan Uysal war ohne Chance. „Das er da den Mut hat abzuziehen zeigt, welch Verantwortung er für die Mannschaft übernimmt“, freute sich Olaf Rehmann.
Speldorf macht es deutlich
Als er seinen Kapitän, der im Pokal noch angeschlagen fehlte, nach 72 Minuten vom Feld nahm, bekam Janis Timm die Binde – und damit wohl auch den Mut von Morina übertragen. Denn als Timm in Minute 84 in Richtung Tor zog und von Gegenspielern bedrängt nicht zu Fall kam, sondern mit aller Willenskraft abzog, war Uysal erneut geschlagen. Das 3:1 war die Vorentscheidung. Den Schlusspunkt setzte dann zwei Minuten vor dem Ende Abdel Rahman Yussif.
„Das war, gerade nach dem 0:9, ein ganz wichtiger Sieg für uns“, sagte Doppeltorschütze Esad Morina im Anschluss an das Spiel. Und sein Trainer freute sich nicht nur über die vier Tore: „Man sieht, wie wichtig dieser Sieg für den Verein ist. Es war ein Erfolg des Willens.“ Den sich Speldorf, angeführt von seinen beiden Kapitänen, verdiente.
VfB Speldorf schlägt den MSV Düsseldorf mit 4-1