Mülheim. Nach elf Jahren verlässt Tim Leusmann die Mülheimer und übernimmt beim Club Raffelberg Verantwortung. Der KHTC plant mit einem neuen Konzept.
Das Kapitel Kahlenberger HTC ist für Tim Leusmann nach elf Jahren beendet. Der Trainer verlässt den Verein und wird Trainer sowie Sportlicher Leiter beim Duisburger Club Raffelberg. Die Kahlenberger wollen sich ebenfalls neu aufstellen.
Von der Oberliga hat Leusmann die Kahlenberger in der Halle bis in die 1. Bundesliga geführt, auf dem Feld spielte der Verein lange Zeit in der 2. Bundesliga. Bis zum Sommer – da stiegen die Kahlenberger in die Regionalliga ab. „Wir mussten den Abstieg leider hinnehmen. Da der männliche Bereich nicht mehr so gefördert werden kann, sehe ich aktuell keine Perspektive für mich und meine Arbeit“, so Tim Leusmann, der betont: „Ich gehe schweren Herzens und im Guten. Was wir hier in den vergangenen Jahren geschafft haben, war echt der Hammer.“
Kahlenberg setzt auf die Jugend
Heiner Heils, 1. Vorsitzender der Kahlenberger, bestätigt: „Da wir uns vor allem über kleine Sponsoren und Mitgliedsbeiträge finanzieren, werden wir künftig mehr in den Jugendbereich investieren.“ Auch er betont: „Wir hätten gerne mit Tim Leusmann weiter zusammengearbeitet.“
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Der scheidende Trainer hat aber neben den finanziellen noch weitere Gründe, warum er künftig den Duisburger Regionalligisten betreuen möchte. „Ich habe Ziele, möchte Spaß und Erfolg haben. Diese Ziele sehe ich am Kahlenberg momentan nicht. In Raffelberg gibt es einen Plan, der eine sportliche Perspektive aufzeigt“, sagt der 43-Jährige.
Raffelberg wäre fast abgestiegen
So wird er sich künftig nicht nur als Trainer der ersten Herren und der männlichen B-Jugend engagieren, sondern als Sportlicher Leiter auch den Gesamtüberblick haben. „Wir wollen unsere jungen Spielern aufbauen, damit sie langfristig in der Herrenmannschaft spielen können. Einen genauen Zeitplan haben wir nicht, aber die zweite Bundesliga ist das Fernziel“, so Leusmann. In der vergangenen Saison waren die Raffelberger nur knapp dem Abstieg in die Oberliga entkommen, nun wollen sie sich in der Regionalliga stabilisieren.
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Das gleiche Ziel haben die Kahlenberger, die momentan auf Trainersuche sind. „Wir haben schon Gespräche geführt und sind auf einem guten Weg“, sagt Geschäftsführer David Todt. Er ist ebenso wie Heiner Heils seit knapp drei Monaten im Amt. Gemeinsam arbeiten auch sie an einem Konzept, dass Jugend und Senioren miteinander verknüpft. „So etwas hat Tim Leusmann schon einmal ausgearbeitet, es ist dann aber wieder in der Schublade verschwunden. Ich könnte verstehen, wenn Tim deshalb etwas frustriert ist“, sagt Heils. Der Vorsitzende hofft aber auch, dass einige Spieler, die zuletzt in der zweiten Mannschaft gespielt haben, wieder in der Regionalliga auflaufen. „Tim war da ziemlich kompromisslos. Das ist nicht schlecht, aber deshalb sind einige Spieler in die zweite Mannschaft gegangen.“
KHTC sucht Jugendtrainer
Als ersten Schritt beim Neuaufbau kümmert sich der neue Jugendwart Siegfried Surau darum, weitere Jugendtrainer zu gewinnen. Denn auch den Kahlenbergern ist bewusst, dass im Nachwuchs das Fundament für eine erfolgreiche Seniorenmannschaft liegt. „Aber jeder der höher als Regionalliga spielen möchte, geht dann sowieso zum Uhlenhorst“, so Heiner Heils. Um das zu verhindern, braucht es auch für die Spieler eine Perspektive. Die wollen sowohl Leusmann, als auch Heils schaffen. Nur eben nicht mehr im selben Verein.