Mülheim. Zum ersten Mal fand ein Bundesliga-Spieltag in Mülheim statt – der Erfolg der Gastgeber hielt sich in Grenzen. Das wirkt sich gravierend aus.

So richtig ausspielen konnte das Kanupolo-Team der Mülheimer Kanu- und Ski-Freunde seinen Heimvorteil am Wochenende nicht. Erstmals in seiner Geschichte war der Verein auf der Ruhr am Kassenberg Ausrichter eines Bundesliga-Doppelspieltages. Die Bilanz: ein Sieg, vier Niederlagen. Es war mehr möglich. Nun lässt sich die Teilnahme an der Abstiegsrunde für den Tabellenvorletzten nicht mehr verhindern.

Die Gastgeber hatten gehofft, auf dem heimischen Gewässer deutlich mehr Punkte zu sammeln, um vor dem letzten Doppelspieltag am 27. und 28. Juli in Essen eine gute Ausgangsposition zu haben. Doch daraus wurde nichts. Dabei waren die Voraussetzungen dieses Mal gut.

Starke Niederländer mit an Bord

Zwar mussten die Mülheimer auf den am Knie verletzten Thomas Ludwig und den sich in der Ausbildung zum Physiotherapeuten befindenden Felix Mantell verzichten, doch erstmals kamen die Neuzugänge Guus Ellenkamp und Alain Zwinkels zum Einsatz. Die Niederländer hatten im vergangenen Jahr im Trikot der Vikings Venlo den nationalen Meistertitel in der Heimat gewonnen.

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Mülheimer verspielen Vorsprung

Doch in den ersten beiden Begegnungen am Samstag schafften es die Gastgeber nicht, ihren Vorsprung über die Zeit zu bringen. Die Partien gegen den Meidericher KC und die Wassersportfreunde Liblar endeten jeweils mit einer 2:3-Niederlage. Dann unterlag der MKSF der KG Wanderfalke Essen mit 6:7. Am Sonntag erwies sich der KSV Rothe Mühle Essen bei der 0:6-Niederlage als eine Nummer zu groß. Im letzten Spiel gegen den DRC Neuburg gerieten die Mülheimer mit 0:2 in Rückstand. Nach der Pause drehten sie aber den Spieß um (3:2) und feierten noch einen versöhnlichen Abschluss.

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Die MKSF-Tore an den Spieltagen erzielten der vor der Saison aus Bergheim zurückgekehrte Marcellus Lammerich (4), Niklas Figura (3), Jonathan Thomas (2), Jan Mester, Karsten Steinhauer, Ole Schroers und Alain Zwinkels. Zum Aufgebot zählten zudem Oliver Kaiser und Guus Ellenkamp.Trainiert werden die MKSF-Herren, die nach dem letztjährigen Aufstieg nun um den Klassenerhalt zittern müssen, von Christina Mantell.

Konkurrenz ist sehr stark besetzt

Der Mülheimer Jonathan Thomas (l.) kämpft mit seinem Gegenspieler um den Ball. Am Ende stand nur ein Sieg.
Der Mülheimer Jonathan Thomas (l.) kämpft mit seinem Gegenspieler um den Ball. Am Ende stand nur ein Sieg. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Die deutsche Ex-Nationalspielerin meinte: „Es war für uns ungewohnt, auf der heimischen Ruhr Bundesligaspiele zu absolvieren. Dennoch haben wir natürlich gehofft, dass wir unseren Heimvorteil nutzen könnten. Unser Ziel kann nur der Klassenerhalt sein. Wir wären natürlich gern auf dem achten Platz gelandet, um die Playdown-Runde zu umgehen. Aber dieses Ziel war auch nicht wirklich realistisch. Dafür ist die Konkurrenz zu stark. Die anderen Mannschaften haben fast alle deutlich erfahrenere Akteure als wir und oft Nationalspieler im Kader.“

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Trotz der etwas enttäuschenden Bilanz haben die Spieler der Mülheimer Kanu- und Ski-Freunde bewiesen, dass sie fast gegen jeden Gegner in der Liga mithalten können. Dafür absolvieren sie auch ein hartes Programm. „Wir treffen uns viermal in der Woche zum Training auf dem Wasser. Außerdem absolvieren die Spieler noch zusätzliches Kraft- und Ausdauertraining. Das ist alles nötig, um überhaupt die Chance zu haben, in der starken Bundesliga mithalten zu können“, so Christina Mantell.

Organisatorisch lief alles nach Plan

Die Mülheimer waren froh, die Bundesligaspieltage so gut über die Bühne bekommen zu haben und die Gelegenheit dazu hatten, vor der eigenen Haustür Werbung für ihren Sport zu machen. „Kanupolo ist eine Randsportart. Deshalb haben wir versucht, aus den Spieltagen ein richtiges Event zu machen und die Werbetrommel zu rühren. Dabei haben sehr viele Vereinsmitglieder mitgeholfen“, sagte Frank Mester. Der Sportwart weiter: „Viele Leute, die hier am Bootshaus vorbeigingen, zeigten sich sehr interessiert. Es waren zwei gelungene Spieltage.“ Auch, wenn es sportlich nicht ganz so lief, wie es sich die Gastgeber vorgestellt hatten.