Langfristig sollen von der Jugendarbeit die Senioren profitieren. Nächstes Jahr spielt Mülheim gegen RW Essen, Oberhausen und den MSV Duisburg.
Natürlich jubelten die Spieler des SC Croatia Mülheim noch einmal kräftig über den Heimsieg im letzten Saisonspiel: Das Tor von Mamadou Uory Sow reichte für ein 1:0 gegen den 1. FC Kleve. Das große Ziel hatten die B-Junioren aus Mülheim aber schon eine Woche vorher erreicht: Den direkten Klassenerhalt in der Niederrheinliga – dort spielt der SC Croatia auch in der kommenden Saison. Und zwar gegen die ganz großen Namen.
Schon in dieser Spielzeit bekamen die Mülheimer es ja mit den U16-Teams von Fortuna Düsseldorf, Borussia Mönchengladbach und dem MSV Duisburg zu tun. In der kommenden Saison kommen nun die Bundesliga-Absteiger Rot-Weiss Essen und MSV Duisburg zu tun – und zwar die U17 der Zebras.
„Dass wir uns mit solchen Vereinen in einer Liga messen können, das ist absolut sensationell“, jubelt Robert Babic, der 1. Vorsitzende des SC Croatia schon jetzt mit Blick auf die kommende Saison. Dass es überhaupt ein zweites Jahr in der Niederrheinliga geben wird, ist für den kleinen Verein aus Mülheim schon ein Riesenerfolg.
Schlussspurt nach Absturz auf den letzten Rang
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„Ich wusste von Anfang an, dass das Potenzial hoch war, aber unser erstes Ziel war natürlich, es wenigstens wieder in die Qualifikation zu schaffen. Ganz überrascht bin ich aber nicht“, meinte Babic. Doch am 20. Spieltag, Anfang April, stürzte Croatia nach einen 0:4 gegen ETB Schwarz-Weiß sogar auf den letzten Platz. Der direkte Abstieg hätte niemanden gewundert – doch es folgten sechs Siege aus den sechs letzten Spielen. In der Endabrechnung machte das Platz neun, der zum direkten Klassenerhalt reicht.
„Wenn man sieht, wen wir hinter uns gelassen haben …“, schwärmt Babic: „1. FC Kleve, 1. FC Mönchengladbach – die spielen mit der ersten Mannschaft viel weiter oben, und wir in der Kreisliga A!“ Doch die Jugendarbeit kann sich sehen lassen. „Für alle Jungs, die nicht in den Nachwuchsleistungszentren spielen, sind wir inzwischen eine gute Adresse“, ist Babic überzeugt.
Neuer Trainer aus Hiesfeld übernimmt für Autieri
Den Klassenerhalt macht Babic an zwei Komponenten fest: Erstens dem Zusammenhalt und der Moral der Mannschaft. „Die waren wirklich ein Team, jeder hat dem anderen auch den Erfolg gegönnt.“
Zweitens am starken Trainerteam. Über Daniele Autieri, Abdul Haimani, Isni Rahmani und Nouredine Bentayeb verlor Babic auf der Website des Vereins emotionale Worte: „Natürlich wäre das alles nicht möglich gewesen ohne ein funktionierendes Trainerteam.“ Sie alle hätten die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler auf ihre Weise besser gemacht. Hier muss sich Croatia aber neu aufstellen.
Autieri wechselt als Co-Trainer zum Bezirksligisten Mülheimer FC. Sein Nachfolger wird Ayhan Kirlangic, der die A-Jugend des TV Jahn Hiesfeld zur Meisterschaft in der Leistungsklasse führte.
Langfristige große Pläne beim SC Croatia
„Ich bin guter Dinge für die nächste Saison“, sagt Babic, der mit der Jugend einen langfristigen Plan verfolgt. Die B-Junioren II sollen sich für die Leistungsklasse qualifizieren, die A-Jugend (mit einigen Spielern der aktuellen B-Jugend) im besten Fall in die Niederrheinliga aufsteigen.
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Man wolle besonders die Trainerposten verstärken. Und irgendwann soll das den Senioren helfen. „Teure Spieler kaufen können wir nicht. Aber wir können gute Spieler ausbilden“, sagt Babic, der über kurz oder lang mit der Ersten in die Bezirksliga will.
„Und wenn einer unserer Jungs die Chance auf die Landes- oder Oberliga hat, dann legen wir natürlich niemandem Steine in den Weg.“ Zuerst geht es aber weiter im Konzert der Großen. Mit Essen, Oberhausen, dem MSV – und Croatia Mülheim.