Mülheimer trifft beim Vier-Nationen-Turnier in Terrassa für Deutschland, dennoch setzt es in den ersten beiden Spielen jeweils Niederlagen.

Eigentlich war Tobias Matania schon fast aus dem Fokus der deutschen Feldhockey-Nationalmannschaft verschwunden. Zwei Jahre lang wurde er nicht für Deutschlands Elite-Auswahl berücksichtigt. Doch nach einer starken letzten Saison hat sich der Routinier des HTC Uhlenhorst zurückgemeldet – und macht sich nun sogar noch Hoffnungen auf die Europameisterschaft.

Beim Drei-Nationen-Turnier in Moers Anfang Juni lief der 26-Jährige erstmals wieder für die DHB-Elf auf und erzielte gleich den 2:1-Siegtreffer im Duell gegen Indien. Nachdem das Hamburg Masters und das World-League-Halbfinale in Johannesburg ohne den Uhlenhorster stattfanden, ist er aktuell wieder Teil der deutschen Mannschaft, die in Barcelonas Vorort Terrassa am Vier-Nationen-Turnier anlässlich des 25-jährigen Olympia-Jubiläums teilnimmt. Neben ihm gehört nur noch der Mülheimer Ferdinand Weinke zum Team. Auch Julius Meyer wird in der offiziellen Kaderübersicht noch als Mülheimer geführt, ist aber nach dem Ablauf der Wechselfrist bereits Akteur des TSV Mannheim.

Herzbruch, Fürk und Windfeder nicht im DHB-Kader

Ohne den verletzten Timm Herzbruch und auch ohne Benedikt Fürk und Lukas Windfeder gehört das völlig umgekrempelte deutsche Team nicht zu den Favoriten. Andere Nationen testen bereits mit ihrem endgültigen Aufgebot für die Europameisterschaft vom 19. bis 27. August in Amsterdam, während Bundestrainer Stefan Kermas einigen seiner Akteure Schonung verordnet hat.

Dass die DHB-Auswahl mit einer 2:3 (1:2)-Niederlage gegen Spanien und einem 0:3 (0:1) gegen England in das Turnier gestartet ist, kommt also nicht völlig überraschend. „Es waren definitiv zwei vermeidbare Niederlagen gegen sehr defensiv eingestellte Gegner“, meinte Tobias Matania. Der Mülheimer weiter: „In beiden Spielen waren wir optisch überlegen, haben allerdings zu wenig aus unseren Chancen gemacht.“

Genügend Möglichkeiten für ein Unentschieden

Im Auftaktmatch gegen die Spanier hatte die deutsche Mannschaft in der Tat genügend Möglichkeiten, um wenigstens ein Unentschieden zu erreichen. Matania selbst erzielte in der 23. Minute den 1:1-Ausgleich. Danach gerieten die Deutschen aber mit 1:3 in Rückstand und konnten in der Schlussphase nur noch verkürzen. „Wir haben sehr viel Aufwand betrieben und wurden mit Kontern bestraft, die meist auch kaltschnäuzig genutzt wurden“, schilderte Tobias Matania.

Die Schwächen in der Abwehr konnte die DHB-Auswahl auch im Duell gegen England nicht abstellen, dazu kam die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. „Das 0:3 fühlt sich hart an bei einer derartigen Mehrzahl an Ecken und Spielszenen in der gegnerischen Hälfte“, meinte Bundestrainer Stefan Kermas.

Abschließendes Duell gegen die Niederlande

Auch im dritten und letzten Spiel gegen die Niederlande am Mittwoch, 15 Uhr, sind die Deutschen eher Außenseiter. „Oranje“ startete mit einem 9:1-Kantersieg über die Engländer in das Turnier.

Am Donnerstag wird der Bundestrainer seinen Kader für die Europameisterschaft bekanntgeben. Auch die in Terrassa fehlenden Mülheimer Windfeder und Fürk dürfen sich Hoffnungen machen. Tobias Matania beschreibt seine Einschätzung relativ nüchtern: „Man wird am Donnerstag nach der Nominierung sehen, ob es reicht.“