mülheim. . Das Aufeinandertreffen des europäischen Feldhockey-Hochadels im südafrikanischen Winter hielt, was es versprach und wuchs zur Leistungsschau.
Das Aufeinandertreffen des europäischen Feldhockey-Hochadels im südafrikanischen Winter hielt, was es versprach und wuchs zur eindrucksvollen Leistungsschau. Deutschland, der Olympia-Dritte von Rio de Janeiro, trat im richtungsweisenden Gruppenspiel beim World-League-Halbfinale in Johannesburg aufs Gaspedal, lieferte die bislang beste Turnierleistung ab und sammelte beim 3:2 (1:0)-Sieg gegen den Olympia-Zweiten Belgien Big Points.
Der dritte Sieg im dritten Match bescherte der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) mit dem Uhlenhorster Quintett Benedikt Fürk, Timm Herzbruch, Julius Meyer, Ferdinand Weinke und Lukas Windfeder die Tabellenführung in Gruppe B. Am Montag um 16 Uhr gegen Irland soll dieser Platz für eine gute Viertelfinal-Ausgangsposition (gespielt wird am Mittwoch) verteidigt werden.
Kölner Miltkau bringt das deutsche Team in Führung
In einer ungemein intensiven Partie ging die DHB-Auswahl nach einer halben Stunde durch Marco Miltkau von Rot-Weiss Köln in Führung. Dann drehten die Belgier in Person von Arthur van Doren (32.) und Simon Gougnart (40.) den Spieß um. Strafecken-Spezialist Lukas Windfeder erzielte nur drei Minuten später den wichtigen Ausgleichstreffer. Sechs Minuten vor dem Ende sorgte Dieter-Enrique Linnekogel vom Club an der Alster für ungebremsten Jubel und kollektive Zufriedenheit bei der jungen deutschen Mannschaft.
Lukas Windfeder: „Haben sehr emotional gespielt“
„Es war eine deutliche Steigerung zu den beiden ersten Spielen gegen Ägypten und Südafrika. Wir haben sehr emotional gespielt, körperlich gegengehalten und die Zweikämpfe angenommen. Wir haben uns da nicht so leicht abkochen lassen“, meinte Lukas Windfeder am Samstagabend.
Der Abwehrspieler weiter: „Klar, wir hatten auch unsere Schwierigkeiten, weil die Belgier das auch richtig gut gemacht haben. Besonders mit dem Raumpress war es nicht leicht umzugehen. Doch wenn wir knallhart und konzentriert unser Setup durchgezogen haben, konnten wir sie knacken. Ein Schlüssel war, dass wir unsere Ecke genutzt haben und auf der anderen Seite eine starke Ecken-Defense hatten. Stark war natürlich auch die Parade von Tobias Walter ganz am Ende.“
Gute Laune bei Bundestrainer Stefan Kermas
Bundestrainer Stefan Kermas hatte am Ende des Tages richtig gute Laune: „Wir sind heute sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Spielleistung. Es war ein Match mit ganz unterschiedlichen Phasen. Mal haben uns die Belgier hoch, mal tiefer gepresst. Wir sind damit ganz meist ganz gut zurechtgekommen, aber Fehler wurden immer sofort bestraft. Es war aber heute unsere emotionalste Defensivleistung und mit vielen deutschen Tugenden und hoher Laufbereitschaft haben wir da gut gegengehalten.
Und es ist alles andere als selbstverständlich, dass eine so junge Truppe beim Stand von 1:2 das Match gegen eine so erfahrene Mannschaft noch drehen kann. Da haben wir viel Abgezocktheit bewiesen. Es gibt immer noch viel zu verbessern, aber in den wichtigen Phasen der Partie waren wir da, und das nötigt mehr großen Respekt ab. Nun wollen wir gegen Irland Platz eins aber auch verteidigen.“
Deutschland und Australien mit neun Punkten
Nach drei Spielen belegen die deutschen Hockey-Herren mit blitzsauberen neun Punkten in der Groppe B den ersten Platz. Auf den Plätzen folgen Belgien (sechs Punkte), Irland (sechs Punkte), Ägypten (drei Punkte, vier Spiele) und Gastgeber Südafrika (null Punkte).
Der Tabellenstand in der Gruppe A: 1. Australien (neun Punkte), 2. Spanien (sechs Punkte), 3. Neuseeland (vier Punkte), 4. Frankreich (vier Punkte), 5. Japan (null Punkte).