Einige Spieler fehlen in Moers, der Bundestrainer ist neu. Für die Uhlenhorster und besonders Timm Herzbruch ist das eine Chance.

Sein 23. Länderspieltor wird Timm Herzbruch sicher nicht besonders in Erinnerung behalten. Mit der letzten Aktion im Test gegen Belgien traf Herzbruch nach einer Ecke zum 2:5-Endstand. „Nicht der gewünschte Auftakt“, lautete das Fazit von Bundestrainer Stefan Kermas, natürlich nicht, aber es ist verschmerzbar.

Sportliche Aussagekraft haben die Ergebnisse beim 3-Nationen-Turnier in Moers sowieso weniger. Der Fokus in Moers liegt anderswo.

„Es hat von Anfang nicht alles funktioniert, aber das ist auch klar“, meinte Timm Herzbruch über das 2:5, „es ist unser erster Lehrgang seit Februar, wir sind ein ganz neu zusammengewürfeltes Team. Wir müssen jetzt die Fehler aufarbeiten und unser Spiel Samstag und Sonntag besser umsetzen.“ Dann geht es, weiter in Moers, gegen Indien (Sa., 16 Uhr) und erneut gegen Belgien (So., 12 Uhr).

Ohne die Kölner dürfen sich andere zeigen

Drei von sechs Uhlen: Neben Lukas Windfeder, Timm Herzbruch und Ferdi Weinke sind Julius Meyer, Tobias Matania und Benedikt Fürk dabei.
Drei von sechs Uhlen: Neben Lukas Windfeder, Timm Herzbruch und Ferdi Weinke sind Julius Meyer, Tobias Matania und Benedikt Fürk dabei. © Chr. Windfeder

Und obwohl die Ergebnisse am Ende zweitrangig sind, werden sich Herzbruch und seine Teamkollegen besonders reinhängen. Es ist erst der zweite Lehrgang unter dem neuen Bundestrainer. Und er findet ohne die Nationalspieler von Rot-Weiß Köln statt, die am Wochenende um den Europacup spielen. Besonders für die Spieler, die nicht ganz in der ersten Reihe stehen oder eher zum erweiterten Kreis gehören, eine große Chance.

Auch der Bundestrainer hat den Spielern, die er jetzt um sich hat, noch einmal klargemacht, dass sich jeder besonders zeigen kann. Und auch für Timm Herzbruch, der mit mehr als 40 Länderspielen und Olympia-Bronze mit 19 Jahren eigentlich zum Stamm gehört, ist das speziell: „Für alle hier ist das eine Möglichkeit, sich im A-Kader zu präsentieren. Ich will meine Rolle weiterentwickeln, mehr Verantwortung übernehmen.“

Konstanz auf der Trainerbank

Eine Grüppchenbildung im Nationalteam gibt es nicht, alle kennen sich gut. „Wir sind ein richtiges Team“, sagt Herzbruch, wenn auch eines, dass sich neu finden muss, da die Kölner eben fehlen. Und auch wenn der Bundestrainerposten mit Kermas noch ziemlich frisch besetzt ist, gibt es trotzdem Stabilität: Kermas’ Vorgänger Valentin Altenburg ist in seiner Rolle als U21-Trainer weiter eingebunden.

Beim 2:5 gegen Belgien hatte sich die Nationalmannschaft erst am gleichen Tag getroffen. Wenn es Samstag gegen Indien geht, ist es immerhin der dritte Tag mit dem Team, die Trainingseinheiten am Freitag werden einige Abläufe verfestigen.

„Wir wollen hier Spiele gewinnen“

Denn auch wenn die Ergebnisse nicht den höchsten Stellenwert besitzen, verlieren will das DHB-Team nicht – und schon gar nicht Timm Herzbruch: „Wir werden an uns arbeiten, uns verbesser und wir wollen hier natürlich Spiele gewinnen.“ Länderspieltor 24 soll wieder wichtiger werden.