Der 19-jährige Hockeyspieler Timm Herzbruch blickt auf ein großartiges Jahr zurück. Höhepunkt war der Gewinn der olympischen Bronzemedaille.
- Mit 19 Jahren ist Timm Herzbruch der jüngste Medaillengewinner im deutschen Olympiateam
- Gold bei der Hallen-EM in Prag und deutscher Hallenmeister mit dem HTC Uhlenhorst
- Mülheimer gehört zu den Nominierten bei der Wahl „Rising Star of the Year 2016“
Wer mit üppigem Talent und ausgewiesenen sportlichen Fähigkeiten gesegnet ist, der ist dazu auserkoren, weltweit den sportlichen Erfolg zu atmen und auszukosten. Der 19-jährige Hockeyspieler Timm Herzbruch, der aus der Talentquelle des HTC Uhlenhorst stammt, hat sich bei seinen Reisen auf eine besondere Disziplin spezialisiert. Was auch immer er anpackte, es wurde zu Edelmetall.
„Es war ein ereignisreiches und großartiges Jahr mit vielen Höhepunkten. Olympia sticht natürlich heraus. Als Sportler kannst du nichts Größeres spielen!“ Verweis auf die Sommerspiele am Zuckerhut, bei denen der BWL-Student mit der deutschen Nationalmannschaft Gold geschürft hat.
Timm Herzbruchs lange Reise im Jahr 2016 („Ich habe öfter in Hotelzimmern als im eigenen Bett geschlafen.“) begann mit einer vergleichsweise kurzen Fahrt. Bei der Hallen-EM in Prag holten die deutschen Herren (mit dem Klubkollegen Ferdinand Weinke) zum großen Schlag aus und wurden mit Gold belohnt. Für Herzbruch gab es hohe Ehre und Anerkennung obendrauf: Bester Spieler und bester Torschütze des Turniers.
Uhlenhorster Coup bei der DM in Lübeck
Wenig später war die Hansehalle in Lübeck das Ziel. Beim Final Four waren die Uhlen das Maß der Dinge und kehrten als deutscher Meister mit dem Blauen Wimpel ins Quellgebiet zurück.
Damit war das Kapitel Halle abgeschlossen. Mit dem Zentrallehrgang im südafrikanischen Kapstadt startete die Ausrichtung auf die Spiele in Rio de Janeiro. 29 Spieler umfasste da der Kader auf dem langen Weg nach Brasilien. Herzbruch war fortan dazu aufgerufen, sich mit Leistung anzubieten.
Die rief der Mülheimer konsequent ab: Beim Lehrgang in Belek an der türkischen Riviera, beim Gewinn der Bronzemedaille an der Seite seiner HTCU-Mitspieler Benedikt Fürk und Lukas Windfeder bei der Champions Trophy in London und beim Sieg beim höchst prominent besetzten Turnier im spanischen Valencia zusammen mit Windfeder.
Bundestrainer benennt das Team für Rio de Janeiro
Direkt im Anschluss ließ Bundestrainer Valentin Altenburg die Katze aus dem Sack, als er die Reisegesellschaft für Rio benannte. „Ich war in diesem Moment einfach nur glücklich. Mein ganz großer Wunsch war in Erfüllung gegangen“, heißt es mit dem stolzen Blick zurück. Beim Kräftemessen im Zeichen der fünf Ringe zählte der Mülheimer, mit 19 Jahren jüngster Spieler im DHB-Team, zu den Protagonisten.
Als es im kleinen Finale gegen die Niederlande um Bronze ging, gehörte er zu denjenigen, die im dramatischen Penaltyschießen die Nerven behielten. „Das Aus im Halbfinale gegen Argentinien war ganz bitter, dann haben wir aber groß gefeiert.“
Die letzte Feier ist noch in wacher Erinnerung, diesmal aber in einem anderen Kreis. Timm Herzbruch kehrte noch einmal zum U21-Team zurück. An der Seite von weiteren sechs Uhlenhorstern wurde die Junioren-Weltmeisterschaft in der indischen Stadt Lucknow mit dem Gewinn der Bronzemedaille abgeschlossen.
30 A-Länderspiele stehen bei Herzbruch zu Buche
Die Jahresbilanz des Uhlenhorsters, der mit vier Jahren seinen Sport entdeckte und von seinem Vater und Trainer Arndt begleitet und gefördert wurde, könnte nicht imposanter ausfallen. 30 A-Länderspiele stehen zu Buche. Kein anderer Auserwählter verweist auf eine bessere Quote. Dazu kommen die sechs Einsätze in Indien. In beiden Teams hat er 24 Tore erzielt.
Eine weitere Ehrung könnte sich in wenigen Tagen anschließen. Herzbruch, der seinen HTCU als Herzensangelegenheit bezeichnet, zählt bei der Wahl zum „Rising Star of the Year 2016“ (U23-Spieler) des Weltverbandes FIH zu den Nominierten. Die Reise des jungen Mannes wird weitergehen. In diesem Jahr wartet die EM in Amsterdam, 2018 die WM in Indien. 2020 in Tokio soll der Traum vom olympischen Gold in Erfüllung gehen.