Mülheim. Bislang stolperten die NRW-Liga-Fußballer des VfB Speldorf regelrecht durch den Niederrheinpokalwettbewerb 2009/10. Aber sie sind noch nicht gestürzt und dürfen sich daher auf eine Neuauflage der Finalpartie in der vergangenen Spielzeit freuen: VfB gegen Rot-Weiß Essen.
Bereits in der ersten Runde konnten sich die Grün-Weißen beim Landesligisten TuSpo Richrath gerade einmal mit einem 3:1-Erfolg nach Verlängerung behaupten. Am Dienstag folgte der 5:3-Sieg nach Siebenmeterschießen im Krefelder Grotenburg-Stadion. Nach 120 Minuten hatte die Partie zwischen Gastgeber KFC Uerdingen und dem VfB Speldorf vor 1120 Zuschauern 0:0 gestanden. Im Elfmeterschießen bewiesen Oktay Güney, Rafael Synowiec, Hasan Ramadani, Christian Hinz und Birkan Yilmaz Nervenstärke und Mut zum Risiko. In sämtlichen fünf Duellen hatte KFC-Keeper Ronny Kockel keine Abwehrchance. Eine schöne Randnotiz ist der Volltreffer von Birkan Yilmaz, der als letzter Elfmeterschütze das Tor zum Pokal-Viertelfinale aufstieß. Yilmaz war nach wochenlanger Verletzungspause und gerade einmal drei Trainingseinheiten in der 79. Minute von VfB-Trainer Dirk Wißel eingewechselt worden und verwandelte später eiskalt zum 5:3-Endstand. Kommentar von Dirk Wißel zum erfolgreichen Elfmeterschießen: „Ich hätte auch Kadir Mutluer und Thomas Pütters schießen lassen können. Die beiden hätten bestimmt auch getroffen. Da bin ich mir sicher. Wenn es darauf ankommt, sind meine Spieler hundertprozentig da.”
Schnee von gestern
Schon jetzt ist das alles Schnee von gestern, denn die Mülheimer blicken einem erneuten Pokalknüller entgegen. „Wir freuen uns auf RWE. Die Essener standen schon als Viertelfinalist fest. Das war also schon vor unserer Partie in Uerdingen ein schöner Anreiz”, so Wißel. Der Speldorfer Sportmanager Ingo Pickenäcker hätte vor wenigen Montaten noch nicht gedacht, dass es innerhalb so kurzer Zeit zu zwei Pflichtspielen zwischen dem VfB und den Rot-Weißen kommen würde. Sowohl Wißel als auch Pickenäcker schnürten in ihrer aktiven Karriere ihre Fußballstiefel für die Essener.
Die Mülheimer haben in der nächsten Verbandspokalpartie, die voraussichtlich Ende November über die Bühne gehen wird, als klassentieferer Verein eigentlich Heimrecht. Doch da das Ruhrstadion noch nicht umgebaut worden ist und das Stadion am Blötter Weg für einen solchen Fußballknüller nicht geeignet ist, werden die Speldorfer wieder umziehen müssen. Vor einem halben Jahr hatten sie das Heimrecht an RWE abgetreten und feierten im Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße vor 6200 Zuschauern einen 3:2-Erfolg.
„Wir werden uns in den nächsten Tagen Gedanken über die Spielstätte machen und Gespräche mit den Essenern führen. Natürlich bietet es sich an, erneut an der Hafenstraße zu spielen”, sagt Ingo Pickenäcker, der augenzwinkernd hinzufügt: „Vielleicht bietet uns aber auch jemand anderes kostenlos ein Stadion an.”
Der Sieger der Viertelfinalpartie trifft übrigens aller Voraussicht nach im Halbfinale im März 2010 auf den Drittligisten Wuppertaler SV Borussia, der noch die Hürde VfL Tönisberg nehmen muss. Die Wuppertaler sind der ranghöchste Verein im Verbandspokalwettbewerb.
Damit beschäftigt sich der VfB Speldorf allerdings noch nicht. Doch spätestens seit dem Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde und dem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen in dieser Saison ist träumen erlaubt.
So geht es weiter
Die Viertelfinalpartien im Verbandspokalwettbewerb (Diebels-Niederrheinpokal) sollen eigentlich am Samstag, 21. November, über die Bühne gehen. Dann bestreitet der VfB allerdings ein NRW-Ligaspiel gegen den SV Schermbeck. Die Essener Rot-Weißen sind am Freitag, 20. November, in der Regionalliga beim SV Waldhof Mannheim zu Gast. Nachholtermine sind der 24. und 25. November. Übrigens: Am Sonntag, 29. November, spielt der VfB Speldorf erneut gegen Rot-Weiß – sogar im Stadion am Blötter Weg. Gegner in dieser NRW-Liga-Begegnung ist dann die zweite Essener Mannschaft.