Moers. Das Endspiel um den 41. Moerser Hallenfußball-Stadtpokal war ein Krimi - mit Lucky Punch, blutigen Knien und Neunmeterschießen.
Mattheck macht’s! Die Schlagzeile schien schon geschrieben. Doch im Endspiel des 41. Moerser Hallenfußball-Stadtpokals am Sonntagabend kam dann doch noch alles anders. Vorjahresfinalist FC Mattheck führte schon 5:3, kassierte aber in der finalen Spielsekunde mit dem letzten Schuss von Kapitän Dino Saric das 5:5 (sehen Sie dazu auch unser Video). Im fälligen Neunmeterschießen setzte sich der FC Niederrhein Soccer vor 900 begeisterten Zuschauern im Enni-Sportpark - an zwei Tagen waren insgesamt 1700 Besucher vor Ort - mit 5:4 durch. „Ich war schon im Kopf beim Pokal“, erklärte Torschützenkönig Serhat Karabulut mit traurigem Blick auf sein blutiges linkes Knie und auch auf die feiernden Futsal-Kollegen.
FC Niederrhein Soccer zollt auch allen Gegnern Respekt
„Wir haben lange drauf hingearbeitet und tatsächlich einen Lucky Punch gebraucht. Respekt an alle, auch an die Gegner, die uns alles abverlangt haben“, lobte indes Ali Yavuz von Niederrhein Soccer, der den entscheidenden zehnten Neunmeter verwandelt hatte (sehen Sie dazu auch unser Video oben). Zuvor hatte Torhüter Muomer Buhic einen Schuss von Firouz Rashou abgewehrt. Der Niederrhein-Keeper trat mit einem Pflaster über dem rechten Auge nach einer Risswunde gehandicapt an. „Muomer hat den Riesenrespekt der Mannschaft verdient“, lobte Ali Yavuz nach der Siegerehrung durch Bürgermeister Christoph Fleischhauer.
Die Moerser Bezirksligisten schoben indes nach dem Halbfinale Frust. Der VfL Repelen brachte ein 4:2 gegen Mattheck bei bester Konterchance nicht ins Ziel und verlor im Neunmeterschießen mit 6:8. Hiernach kochten im Kabinengang die Gemüter hoch, nachdem Mehmet Ügüdur und Guliano Salerno vom Punkt versiebt hatten. Der GSV ließ sich danach von Niederrhein Soccer trotz Führung durch Ava Kader mit 1:3 vernaschen. „Das waren wir selber schuld. Bis zum 1:1 lief es gut, dann haben wir dem Gegner einfach zwei Tore geschenkt“, ärgerte sich GSV-Trainer Dirk Warmann.
SV Scherpenberg scheidet schon in der Vorrunde aus
Als enttäuschender Tabellenvierter der Vorrundengruppe A hatte Titelverteidiger SV Scherpenberg nicht nur eine insgesamt trübe Vorstellung geboten. Das Team von Trainer Ralf Gemmer ließ sich im entscheidenden Gruppenspiel von Futsal-Niederrheinligist FC Mattheck, angeführt von den Karabulut-Brüdern, ziemlich vorführen (sehen Sie dazu unser Video unten). Zum Vergnügen der gut 900 Zuschauer, zum Verdruss von Coach Gemmer.
Der hatte in Fabian Scholz übrigens einen seiner Co-Trainer verloren. „Das vergangene Jahr war ziemlich stressig. Ich denke, dass ich nach einer Pause eine neue Aufgabe suche“, erklärte Scholz, der sich am Dienstagabend beim Training nach zweieinhalb Jahren von der Mannschaft verabschiedet. In Ex-Profi Gregor Grillemeier war ein neuer Co-Trainer (wir berichteten) schon in der Halle dabei – allerdings nur in der Zuschauerrolle.
MSV Moers freut sich über Sieg und Fairplaypokal
Was es sonst noch am Sonntag gab? Weil offenbar niemand in der Lage war, den Lichtregler rechtzeitig hochzufahren, spielten Scherpenberg und Niederrhein Soccer im ersten Spiel fast im Dämmerlicht. Nach jeweils zwei Zeitstrafen auf beiden Seiten lief die Partie zwischenzeitlich mit nur zwei Feldspielern auf jeder Seite. Ein Novum.
Der C-Ligist MSV Moers feierte beim Stadtpokal seinen ersten Sieg seit Jahren. Das 3:2 über Kevin Hanebecks schwachen FC Meerfeld nach Toren von Serkan Demir, Pascal Ludwig und Ibrahim Cihan freute auf der Tribüne auch Meerbecks Klubchef und Ex-DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock.
Debüt für Ex-Lintforter Alen Brajic beim SC Rheinkamp
Beim B-Ligisten SC Rheinkamp gab der ehemalige Lintforter Landesliga-Angreifer Alen Brajic sein Debüt. Fast hätte es beim 2:3 gegen Schwafheim zu einem ersten Erfolgserlebnis gelangt. Der SVS siegte 25 Sekunden vor Schluss durch ein Tor von Linus Schlebusch.
Apropos: A-Ligist SV Schwafheim verpasste trotz vier Siegen in fünf Spielen wegen des Torverhältnisses das Halbfinale. „War trotzdem eine gute Vorstellung von uns“, lobte Trainer Michael Hoppe.
Organisator TV Kapellen: Wir sind absolut zufrieden
Sehr gut war auch die Vorstellung der fast 50 Helfer von Organisator TV Kapellen. „Es hat alles gut gepasst, wir sind absolut zufrieden“, sagte TVK-Vorstand Andreas Albrecht mit Blick auf leer geräumte Verpflegungsstände.
Das Turnier in der Statistik
Vorrunde, Gruppe A: FC Niederrhein Soccer - FC Mattheck Moers 4:1, TV Asberg – MSV Moers 4:0, SV Scherpenberg – FC Meerfeld 9:0, Asberg – Niederrhein Soccer 1:2, Meerfeld – Mattheck 3:8, MSV Moers – Scherpenberg 2:3, Niederrhein Soccer – Meerfeld 5:1, Scherpenberg – Asberg 2:5, Mattheck – MSV Moers 6:1, Scherpenberg – Niederrhein Soccer 1:0, MSV Moers – Meerfeld 3:2, Asberg – Mattheck 5:6, MSV Moers – Niederrhein Soccer 1:4, Mattheck – Scherpenberg 3:1, Meerfeld – Asberg 1:4.
Tabelle
1. FC Niederrhein Soccer 12 Punkte 15:5 Tore
2. FC Mattheck 12 23:14
3. TV Asberg 9 19:11
4. SV Scherpenberg 9 16:11
5. MSV Moers 3 7:19
6. FC Meerfeld 0 7:29
Gruppe B: SV Schwafheim – VfL Repelen 1:4, Rot-Weiß Moers – SC Rheinkamp 5:1, TV Kapellen – GSV Moers 1:10, RW Moers – Schwafheim 3:5, GSV – Repelen 5:3, Rheinkamp – Kapellen 3:2, Schwafheim – GSV 2:1, Kapellen – RW Moers 1:4, Repelen – Rheinkamp 4:0, Kapellen – Schwafheim 1:5, Rheinkamp – GSV 1:6, RW Moers – Repelen 1:4, Rheinkamp – Schwafheim 2:3, Repelen – Kapellen 9:1, GSV – RW Moers 4:1.
Tabelle
1. GSV Moers 12 Punkte 26:8 Tore
2. VfL Repelen 12 24:8
3. SV Schwafheim 12 16:11
4. Rot-Weiß Moers 6 14:15
5. SC Rheinkamp 3 7:20
6. TV Kapellen 0 6:31
Halbfinale: FC Mattheck – VfL Repelen 8:6 (4:4) nach Neunmeterschießen; FC Niederrhein Soccer – GSV Moers 3:1.
Spiel um Platz 3: Repelen – GSV Moers 2:4.
Finale: FC Mattheck – FC Niederrhein Soccer 9:10 (5:5) nach Neunmeterschießen.
Torschützenkönig: Serhat Karabulut (FC Mattheck).
Fairplaypokal: MSV Moers.