Herne. Nicht einmalig, aber sehr selten: In Hannover kommt mit Sara Brammen für den Herner EV eine Frau zum Einsatz. Die Torfrau hat dafür auf viel verzichtet.

Das Auswärtsspiel bei den Hannover Indians (31. Januar) verlor Eishockey-Oberligist Herner EV mit 3:7, außerdem wurden Anhänger der Miners attackiert - aber der HEV wurde im Eisstadion am Pferdeturm auch Teil von etwas Besonderem. In den letzten dreieinhalb Minuten der Partie stand mit Sara Brammen eine Torfrau zwischen den Herner Pfosten. Eine Frau im Profi-Eishockey der Männer: Das gab es zwar schon ein paarmal, ist aber alles andere als die Regel.

Gemeinhin gilt Maren Valenti als erste Frau, die das geschafft hat. Sie stand 1998 für 53 Sekunden in der DEL für die Eisbären Berlin als Stürmerin auf dem Eis, spielte danach noch für den EHC Freiburg in der zweiten Liga. Die Kanadierin Hayley Wickenheiser sammelte 2003 in Finnland bei Kirkkonummi Salamat als erste Frau Scorerpunkte in einer Männer-Profiliga.

Herner EV: Sara Brammen ist die erste Frau in der Oberliga seit fünf Jahren

In der jüngeren Vergangenheit stand Torfrau Viona Harrer für den EC Bad Tölz und den TSV Erding in der Oberliga Süd zwischen den Pfosten. Seit Frederike Trosdorff bei den Duisburger Füchsen in der Saison 2019/20 hat es aber keine Frau mehr in der Oberliga gegeben - bis Sara Brammen für den Herner EV in Hannover ins Spiel kam.

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Zumal die 19-Jährige viel dafür opferte, um dem Herner EV helfen zu können. „Sie musste dafür für den Rest der Saison auf ihre Förderlizenz in Bergkamen verzichten“, sagt Hernes Sportlicher Leiter Björn Muthmann. „Dass sie gespielt hat, war auch ein Dankeschön.“ Sara Brammen spielt für die U20 des Iserlohner EC, per Förderlizenz war sie bisher aber auch in der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL) für den EC Bergkamener Bären im Einsatz.