Herne/Wanne-Eickel. Die SpVgg Horsthausen stellt als Tabellenvierter der Westfalenliga 2 die beste Mannschaft aus dem Stadtgebiet. Der Sportliche Leiter Uli Kirchmeyer spricht über die Gründe für den Erfolg und das Ziel Oberliga.
Die SpVgg Horsthausen überwintert in der Westfalenliga auf Tabellenplatz vier und damit als bestes Team aus dem Stadtgebiet. Die Traditionsvereine Westfalia Herne, DSC Wanne-Eickel und SV Sodingen haben da sportlich bis jetzt das Nachsehen. Und die Horsthauser setzen auch in Zukunft auf Bewährtes: Der Vertrag mit Trainer Marc Gerresheim wurde gerade eben um ein weiteres Jahr verlängert, damit geht der Erfolgscoach schon in sein 14. Jahr bei der Sportvereinigung. Auch einige Leistungsträger haben schon für die kommende Saison zugesagt.
Der Verein, der vor zwölf Jahren noch in der Kreisliga war, hat große Ziele. Der Sportliche Leiter Uli Kirchmeyer spricht im Interview über den bisherigen Saisonverlauf, die sportlichen Chancen auf den Oberliga-Aufstieg, aber auch über Wachstumsmöglichkeiten außerhalb des Platzes.
Oberliga-Aufstieg? „Wir wollen sofort, aber die Liga ist so eng“
Die SpVgg Horsthausen hat die vergangene Saison als bester Herner Westfalenligist abgeschlossen. Jetzt ist die SpVgg zum Winter Vierter, während Westfalia Herne, der DSC Wanne-Eickel und der SV Sodingen sich in der unteren Tabellenhälfte aufhalten. Was macht Ihr besser als die anderen?
Ich kann nicht sagen, was die anderen machen, aber was wir machen. Bei jedem Training sind zwischen 20 und 25 Spieler, sie werden vom Trainerteam gut aufs Spiel vorbereitet, alle ziehen mit, und wir haben eine gute Kameradschaft.
Ist die SpVgg Horsthausen die Nummer eins in Herne?
Zurzeit ja!
Der Saisonstart verlief etwas holprig, den ersten Sieg gab’s erst am fünften Spieltag. Woran lag das?
Wir hatten am Anfang Verletzungsprobleme, zum Beispiel Innenverteidger Caspar Biebersdorf lange ausgefallen. Und aufgrund einer Roten Karten aus der Vorsaison hat uns Marvin Rupieper gefehlt, auch er ist Innenverteidiger. Wir haben ja nicht schlecht gespielt, es fehlte nur der erste Sieg.
Danach kam die SpVgg immer besser ins Rollen, bis zur Winterpause kamen 28 Punkte aufs Konto, gekrönt vom Sieg bei Spitzenreiter Sprockhövel. Was hat die Mannschaft in dieser Phase ausgemacht?
Wir hatten dann auch das nötige Spielglück: In Schüren und Meinerzhagen liegen wir jeweils mit 0:2 zurück und gewinnen in der Nachspielzeit noch mit 3:2. In Disteln gleichen wir in der vierten Minute der Nachspielzeit aus, und dann hält Benjamin Carpentier noch einen Elfmeter. Aber das ging nur, weil die Mannschaft immer an sich geglaubt hat.
Sind für die Winterpause Transfers geplant?
Nein. Ich gehe davon aus, dass wir mit unverändertem Personal in die Restserie starten.
Was ist noch möglich in den restlichen 14 Spielen? Der Rückstand auf Sprockhövel und Brünninghausen beträgt fünf Punkte.
Wir müssen in den beiden Derbys gegen Westfalia Herne und beim DSC Wanne-Eickel gut aus den Startlöchern kommen. Wenn wir da gut punkten, ist einiges möglich.
Falls es nicht in dieser Saison klappen sollte: Wann will Horsthausen in die Oberliga?
Wir wollen sofort, aber die Liga ist so eng, und es ist kein Wunschkonzert. Was die nächste Saison angeht: Man weiß nicht, wer absteigt, wer große finanzielle Möglichkeiten hat.
In welchen Bereichen wäre Horsthausen schon bereit für den Sprung in die höchste Spielklasse Westfalens, was fehlt noch?
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Unsere Mannschaft ist gut, aber wir wissen auch, dass die Oberliga nochmal ein anders Kaliber ist. Im Bereich außerhalb des Spielfelds wird grade die Anzeigetafel geliefert, sie soll heute (Freitag, 20. Dezember, d. Red.) kommen. Wir wollen sie am 16. Februar bei Heimspiel gegen Westfalia Herne einweihen.
Das nächste Ziel ist eine Tribüne, das werden wir auch angehen. Wir dürfen von der Stadt aus und müssen das irgendwie finanzieren. Ganz wichtig ist auch: Gegen Westfalia werden wir zum ersten Mal einen VIP-Raum anbieten. Wir testen das Fortuna-Vereinsheim, die Leute können oben auf der Terrasse stehen und haben trotzdem ein Dach über dem Kopf. Wenn das gut anläuft, wollen wir das nächste Saison immer anbieten. Großen Dank an Manni Judel und Fortuna Herne, dass wir das Vereinsheim nutzen dürfen.
Wo sehen Sie die SpVgg Horsthausen in fünf Jahren?
Mindestens in der Westfalenliga.
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