Duisburg/Herne. Der Herner EV bezieht bei den Duisburger Füchsen trotz Comeback von Brad Snetsinger die zehnte Auswärtsniederlage. Harmlosigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.

Es war die zehnte Auswärtsniederlage des Herner EV und es war die mit Abstand unnötigste. Beim 1:4 (0:1, 1:1, 0:2) in Duisburg scheiterten die Miners nicht an einem stärkeren Gegner, sondern einzig und allein an ihrer eklatanten Abschlussschwäche.

1059 Zuschauer in der Pre Zero Rheinlandhalle sahen am Freitag ein zerfahrenes Revierderby, in dem die Gastgeber schon mit dem ersten ihrer insgesamt wenigen konstruktiven Angriffe in Führung gingen. Es war eine Co-Produktion aus dem Hause Wernerson-Libäck, in der ein Zwilling dem anderen auflegte, und ein erster Nachweis, dass die Füchse vor der Saison bei der Besetzung ihrer Kontingentplätze eine deutlich bessere Wahl als der HEV getroffen hatten.

Herner EV: Snetsinger ist sofort eine Bereicherung

Die wichtigste Frage für die Gästefans vor der Partie war die, ob Comebacker Brad Snetsinger rechtzeitig spielberechtigt geworden war. War er und er übernahm wie von den Verantwortlichen erhofft sofort einen dominanten Part im Herner Spiel. Der 37-jährige Deutsch-Kanadier zeigte, dass er nicht viel verlernt hatte, versuchte immer wieder, seine Mitspieler mit klugen Anspielen in aussichtsreiche Position zu bringen, doch dankbare Abnehmer fand er in den eigenen Reihen nicht.

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Wohl aber Unterstützung durch die Füchse. Die schwächten sich mit vielen unnötigen Strafzeiten immer wieder selbst, doch der HEV wusste mit diesen Geschenken nichts anzufangen. Die Harmlosigkeit auch im Powerplay zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison und auch diesmal sponnen die Miners ihn nahtlos weiter. Sieben Mal hatten die Gysenberger an der Wedau Überzahl, doch auch die allerbesten Chancen wurden teilweise kläglich vergeben.

Das Schussverhältnis von 40:19 zugunsten der Gäste kam nicht zuletzt durch diese Strafenflut gegen Duisburg zustande und zeigte, dass hier ein ganz anderes Ergebnis für den Tabellenletzten möglich gewesen wäre. In diese Richtung ging auch der Pausenkommentar des dreifachen Torvorbereiters Linus Wernerson-Libäck nach dem ersten Drittel: „Durch die vielen Strafen haben wir das Momentum verloren.“

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Immerhin traf Dennis Swinnen im zweiten Drittel zum 1:1, nachdem seine Sturmpartner Valentin Pfeifer und Benedikt Bürgelt energisch nachgesetzt hatten. Nicht nur in dieser Szene zeigte sich die Anfälligkeit in der Defensive der ersatzgeschwächten Füchse, die die niveauarme Partie aber mit beeindruckender Effizienz wieder in ihre Richtung drehten.

Die Gastgeber gingen mit ihrer zweiten Überzahl erneut in Führung und legten nach einem einfach gespielten Gegenangriff im Schlussabschnitt den dritten Treffer nach – gegen derart indisponierte Herner Stürmer war dieser im Eishockey oft trügerische Zwei-Tore-Vorsprung bereits mehr als die halbe Miete. HEV-Keeper Finn Becker ging noch aus dem Tor, doch wie so oft zuvor war nur ein weiterer Gegentreffer das Resultat – auch für das 4:1 war der erste Block des Tabellenzehnten verantwortlich.

„Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir hatten Riesenchancen, doch Duisburg war cleverer und hat deshalb auch zurecht gewonnen“, erklärte HEV-Trainer Dirk Schmitz nach der Niederlage bei seinem Ex-Verein.

  • Tore: 1:0 (4:45), 1:1 (30:52) Swinnen (Pfeifer/Bürgelt), 2:1 (34:34, 5-4), 3:1 (44:38), 4:1 (59:11, 5-6).
  • Strafminuten: Duisburg 22 – Herne 16.

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