Herne/Gelsenkirchen. Zwischen den B-Juniorinnen des ASC Leone und der SSV Buer hat es gekracht. Nach Spielschluss mischten Eltern mit, der Schiedsrichter (14) wurde vor die Brust geschlagen.
Sportlich war das Kreispokal-Halbfinale der B-Juniorinnen zwischen Gastgeber ASC Leone und der SSV Buer am Mittwochabend (6. November) eine klare Angelegenheit, die Gäste zogen mit einem 8:0-Erfolg ins Finale ein. Trotzdem war‘s schon während des Spiels hitzig, danach soll es sogar zu Ausschreitungen gekommen sein, mit Eltern als Hauptpersonen. Es soll Schläge von Erwachsenen gegen mindestens eine Spielerin sowie den Schiedsrichter gegeben haben. Auch die Polizei war im Einsatz.
Es habe an der Emscherstraße in Herne „Streitigkeiten zwischen Spielerinnen“ gegeben, sagt ein Polizeisprecher. Auch eine Anzeige sei geschrieben worden, und zwar gegen einen 47-jährigen Angehörigen einer Spielerin aus Gelsenkirchen, der beschuldigt sei, dem 14-jährigen Schiedsrichter vor die Brust geschlagen zu haben. Der Mann sei identifiziert, es werde gegen ihn ermittelt.
„So etwas habe ich noch nicht erlebt“
Als die Polizei eingetroffen war, soll aber die Eskalation bereits vorbei, die Handgreiflichkeiten beendet gewesen sein, sagt Roberto Ardu. „Da war schon die Hälfte weg“, sagt das Urgestein des ASC Leone, das an diesem Tag als Ordner im Einsatz war. „Ich bin seit 30 Jahren im Amateurfußball unterwegs, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“
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Bereits in der ersten Hälfte sei es auf dem Spielfeld zu Rangeleien gekommen, der Schiedsrichter zeigte zwei Spielerinnen aus Buer die Rote Karte, auch eine Leone-Akteurin musste das Spielfeld noch vor dem Halbzeitpfiff verlassen. Die Gründe für die Platzverweise sind nicht alltäglich: Rudelbildung, Schläge, Beleidigung.
Im Gegensatz dazu sei die zweite Hälfte noch relativ ruhig über die Bühne gegangen, so schildern es Augenzeugen der Partie übereinstimmend. Gegen Ende der Partie sollen dann aber Bueraner Zuschauer am Spielfeldrand Pyrotechnik gezündet und auch auf den Platz geworfen haben. Richtig eskalierte die Situation dann aber offenbar erst beim Gang in die Kabine.
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Was genau der Auslöser war, muss offen bleiben. Jedenfalls soll es auf dem Weg in die Kabinen zur Eskalation gekommen sein, Bueraner Eltern sollen die Herner Kabine regelrecht gestürmt und eine Herner Spielerin attackiert haben. „Der ganze Gang war voll“, sagt Roberto Ardu. Er selbst habe zwar keine Schläge gesehen. „Als ich kam, war eine Mutter schon abgedrängt worden.“ Aber offensichtlich habe es sie gegeben: „Das Gesicht unserer Spielerin war ganz rot“, sagt er.
Buers Trainer Dirk Miller sagt: „Ich habe nicht mitbekommen, dass von unseren Eltern jemand geschlagen hätte.“ Eine Spielerin des ASC-Damenteams aber habe eine Bueraner Mutter an den Haaren gezogen und geschlagen. Außerdem würden seine Spielerinnen über die sozialen Medien von Hernerinnen nun bedroht.
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