Herne. Der SC Constantin verpasst sein Heimspiel auf Schalke. Der Herner B-Ligist nimmt trotzdem Positives aus der Aktion mit.

Eine Woche lang trug ein Großteil der Herner Sportlandschaft ein Wappen auf seinen Internet-Auftritten vor sich her. Über diverse Kanäle wurde Werbung gemacht, sogar Oberbürgermeister Frank Dudda zog sich einen Kapuzen-Pullover des SC Constantin über, und bat darum, für den B-Ligisten abzustimmen. Jede Stimme zählte, damit der Traum der „Connies“, ein eigenes Heimspiel in der Arena auf Schalke zu absolvieren, in Erfüllung gehen sollte. Aber wie das mit dem Träumen so ist, irgendwann folgt darauf unweigerlich das Aufwachen.

Das folgte am Donnerstag um kurz vor 14 Uhr. Die Abstimmung der Aktion „Dein Heimspiel“ der Veltins-Brauerei war da ein gerade zwei Stunden beendet. Und da stand es nun für alle zu lesen, der SC Constantin hatte es nicht geschafft – sogar ein Platz auf dem Treppchen blieb den Herner versagt. Das hatten sie bei ihrem ersten Versuch 2018 noch erreicht. „Bei zwei Zwischenständen waren wir noch auf dem vierten Platz“, sagt Christopher Störbeck, Presseverantwortlicher beim SC Constantin, „dass wir am Ende dann nur auf dem sechsten Platz von sechs Finalisten gelandet sind, ist schon eine Enttäuschung.“

Auch BVB-Spiel wird zu Werbezwecken genutzt

Allerdings ist das Fazit, das Störbeck stellvertretend für den Verein zieht, keines, das nur durch eben diese Enttäuschung kurz vor dem großen Ziel geprägt ist. „Es ist ein zweischneidiges Schwert. Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir viel Zeit und Ideen investiert haben“, sagt er. Denn die kleinen Videos, die die „Connies“ regelmäßig innerhalb des Votings-Zeitraums in die Sozialen Netzwerke stellten, mussten schließlich auch gedreht werden.

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Nicht nur im Internet machten sie Werbung für sich, sondern gingen auch in die persönliche Akquise – und das sogar beim Revier-Rivalen Borussia Dortmund. Beim 2:1-Heimsieg des BVB gegen RB Leipzig tummelten sich wieder ein paar Constantiner vor dem Westfalenstadion und gingen auf Stimmenfang. „Wie viele Stunden Arbeit ich dafür in den vergangenen vier Wochen geleistet habe, kann ich gar nicht mehr sagen. Es waren zu viele, um sie zu zählen“, sagt Störbeck.

Arthur Abraham teilt den Post der „Connies“

Darunter fielen nicht nur die Aktionen und Videodrehs vor Ort – auch das Anschreiben von „400 bis 500 Accounts, mit der Bitte für uns Werbung zu machen“, fielen in diese Zeit. Das Konto mit der größten Reichweite, das schließlich auch einmal den Link zur Abstimmung der „Connies“ teilte, war das von Arthur Abraham. 1,2 Millionen Follower besitzt der ehemalige Profi-Boxer auf Instagram. „Ich glaube nicht, dass davon viele für uns abgestimmt haben, aber es war trotzdem sehr nett“, sagt Störbeck.

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Die andere Schneide des Schwertes, das Störbeck beschrieb, gehört aber auch zur Geschichte dazu. „Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben“, erklärt er. „Wir haben so viel Zuspruch aus Politik und Sport bekommen. Der Herner EV hat bei seinem letzten Heimspiel die Abstimmung auf der Video-Leinwand geteilt. Da hat man den Zusammenhalt in Herne gespürt.“

Sieg geht an einen Bezirksligisten

Den Sieg – und damit das Heimspiel auf Schalke sicherte sich der Bezirksligist SG Serkenrode/Fretter. Der Klub sammelte insgesamt 8638 Stimmen. Der SC Constantin kam auf 3723 Stimmen. Ob der SC Constantin im kommenden Jahr, sollte es eine weitere Wahl geben, wieder teilnimmt, lässt Störbeck offen: „Darüber muss ich erstmal eine Nacht drüber schlafen.“

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