Leipzig/Herne. Der Herner EV ist bei der 2:6-Niederlage in Leipzig nur acht Minuten lang ebenbürtig. Dann zeigen sich inzwischen bekannte Schwächen.

Der Herner EV kommt auswärts nicht in Fahrt. Die Miners verloren am Freitag beim 2:6 (0:1, 0:2, 2:3) in Leipzig auch ihr achtes Spiel auf fremdem Eis und laufen den Pre-Playoff-Plätzen weiterhin mit einigem Rückstand hinterher.

Ungefähr acht Minuten war die Partie vor 1624 Zuschauern ausgeglichen, bevor die Abtastphase vorbei war und die Icefighters die Spielkontrolle übernahmen. Dem HEV fiel es zunehmend schwer, sich aus der eigenen Zone zu befreien, doch er konnte die meisten Leipziger Schüsse zunächst blocken.

Herner EV: Videobeweis bestätigt das 0:1

Einen nicht, doch Michael Burns‘ Geschoss krachte ans Lattenkreuz des von Finn Becker gehüteten Herner Tores. Seine Teamkollegen waren kurz davor, das torlose Remis in die Pause zu retten, doch es gab noch eine Strafzeit gegen die Miners.

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Die war fast abgelaufen, als die Gastgeber die Scheibe doch noch zum Führungstreffer über die Linie brachten. Dass nur noch fünf Sekunden auf der Uhr standen, war doppelt ärgerlich für den HEV, der zwar intervenierte, doch das 1:0 hielt dem Videobeweis stand.

Zwingende Offensivaktionen aus Herner Sicht gab es einfach zu wenig, um sich im Leipziger Icedome als ebenbürtiger Gegner ins Spiel zu bringen. Stattdessen lieferte der HEV einmal mehr ein Paradebeispiel für die fehlende Qualität seiner „special teams“. Leipzig nutzte auch seine zweite und dritte Überzahl gegen das schwächste Unterzahlteam der Liga zu weiteren Treffern, obwohl die Icefighters im bisherigen Saisonverlauf eine noch schwächere Powerplaybilanz als die Miners gehabt hatten.

Die fanden im zweiten Drittel offensiv kaum noch statt und vergaben auch ihre bis dahin einzige Überzahlchance. Erst die vierte Strafe gegen sich überstand der HEV, weil auch ein Leipziger auf die Strafbank folgte, doch auch in den verbleibenden 60 Sekunden mit einem Spieler mehr kamen die Gäste nicht in die Aufstellung.

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„Herne braucht eine Leistungsexplosion“, kommentierte der einheimische TV-Sprecher nach dem zweiten Drittel und es gab tatsächlich ein kurzes Aufbäumen der Gäste. Valentin Pfeifer und Oliver Ott nutzten eine Drangphase der Miners zu zwei Toren, aber mehr als dieses Strohfeuer war für den HEV an diesem Abend nicht drin.

Icefighters-Coach Patrick Wener holte seine Mannschaft nach dem Herner Doppelschlag zur Auszeit an die Bande und mahnte Konzentration an. Sein Team beschäftigte die Miners dann auch wieder vor deren Tor und zwang die HEV-Defensive zu Fehlern.

Einer von der gravierenden Sorte führte zum 4:2 und damit war die Entscheidung praktisch gefallen. Zwei weitere Leipziger Treffer in den Schlusssekunden waren für die Ermittlung des Siegers nicht mehr von Bedeutung.

Dirk Schmitz verzichtete nach seiner harten Kritik am Team in der Vorwoche diesmal auf harsche Worte und verwies stattdessen auf die Lichtblicke des Abends. Mit der kämpferischen Einstellung zeigte sich der HEV-Trainer zufrieden, auch das Spiel fünf gegen fünf habe sein Team gut umgesetzt. Dass seine Mannschaft im ganzen Spiel nur 15 Torschüsse abgegeben hatte, erwähnte er nicht.

  • Tore: 1:0 (19:55, 5-4), 2:0 (22:24, 5-4), 3:0 (29:43, 5-4), 3:1 (41:41) Pfeifer (Lundh Hahnebeck/Swinnen), 3:2 (44:23) Ott (Bürgelt/Stöhr), 4:2 (47:52), 5:2 (58:13, 5-6), 6:2 (59:59).
  • Strafminuten: Leipzig 8 – Herne 12.

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