Herne. Bezirksliga-Aufsteiger FC Marokko Herne muss seinen Abwehrchef der vergangenen Saison ersetzen - und hat als Nachfolger schon einen potenziellen Rückkehrer im Auge.
Der FC Marokko ist nach seinem Aufstieg im Sommer gut in seine Bezirksliga-Premierensaison gestartet. Mit vier Punkten aus den ersten drei Partien ist die Mannschaft von Trainer Aissam Barroudi aktuell Tabellensiebter. Zu den ersten Bezirksliga-Schritten, zu Ab- und Zugängen, den aktuellen Zielen und auch zur Platzfrage gibt Klub-Chef Mustafa Mokhtari nun ein Zwischenfazit.
Vor dem anstehenden Ortsderby am Voßnacken am kommenden Sonntag (15 Uhr) gegen die SG Herne 70 stehen beim FC Marokko jeweils ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage zu Buche. „Wir haben also von allem etwas probiert“, meint Mokhtari, „jetzt wissen wir, wie die Liga tickt.“ Vor allem die beiden Auswärtsspiele auf Naturrasen haben bei den Hernern Spuren hinterlassen. Mokhtari: „Da sind die Jungs noch nicht ganz sicher, das sind sie nicht gewohnt.“
FC Marokko Herne: Hoffnung auf Rückkehr vom Ayoub Nouasse
Die 1:3-Niederlage zuletzt beim SV Heßler 06 sei dennoch „absolut unnötig“ gewesen. Marokko habe das Spiel locker gewinnen müssen, so der Vorsitzende. „Aber der Gegner hat sehr erfahrene Leute. Wenn man da in Rückstand gerät, dann stellen sie sich noch defensiver hinten rein, mit mehreren Sechsern davor“, erklärt Mustafa Mokhtari. „Die wissen genau, was sie tun.“
Noch zu verpacken hat der FCM den Verlust von Anass Hatim. Der Abwehrchef wechselte zur neuen Saison zum sächsischen Sechstligisten Tapfer Leipzig und hinterlässt in der Hintermannschaft bis heute eine große Lücke. „Das ist unser größter Verlust“, klagt Mustafa Mokhtari. Die erhoffte Alternative mit Rückkehrer Ayoub Nouasse hatte sich bislang noch nicht realisieren lassen. Noch ist der Klub allerdings mit Nouasse im Gespräch. Bis zu einer endgültigen Lösung soll zunächst Yassine Aguenda in die Bresche springen und den Laden defensiv zusammenhalten.
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Deutlich entspannter guckt man im Verein in den offensiveren Teil des Aufsteigers. Neben Firtina-Youngster Mohammed Jilal und Maruan El Machichi, der aus Essen zum Voßnacken zurückkehrt, freut man sich auf zwei ganz neue Talente: Reda Fenni und Zouhair Faleh, beide 25 Jahre alt, sind für ein Studium aus Marokko nach Deutschland gekommen und wollen ab sofort für den FC Marokko Herne die Fußballschuhe schnüren. „Beide haben in Marokko hoch gespielt, und sie werden definitiv unsere Qualität anheben“, freut sich Mustafa Mokhtari.
Fenni fügte sich bei seinem knapp halbstündigen Debüt in der ersten Kreispokalrunde am Mittwochabend bei A-Ligist VfB Habinghorst (6:1 für Marokko) mit einem Doppelpack gleich eindrucksvoll ein. Dazu fasst auch Torjäger Karam Hammouch nach seiner Verletzung im Training langsam wieder Fuß.
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Überhaupt will man sich jetzt mit Nachdruck aufs Gas stellen. „Wir wollen nicht die ganze Saison so ein Karussell fahren“, so der Klubchef. „Sondern ganz klar die Richtung nach oben einschlagen.“ Der vor Saisonstart schwelende Streitfall „Zouhir Akrifou“ wurde zwischenzeitlich zu den Akten gelegt. Oder gibt es da noch eine Meinungsverschiedenheit mit Akrifous Ex-Verein Eintracht Ickern? „Überhaupt nicht“, betont Mokhtari. „Wir sind uns gut entgegengekommen.“ Der Wechsel sei am Ende für alle gesichtswahrend abgenickt worden.
Alles andere als geklärt bleibt noch die Sportplatzfrage. Dort habe es einige Gespräche gegeben, erklärt der Vorsitzende, ansonsten habe sich jedoch „kein Bisschen“ getan. Dieses Theater drückt die Stimmung beim FC Marokko dann doch ein wenig.
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