Herne/Wanne-Eickel. Ersan Kaya kehrt als Trainer zurück, hat Firtinaspor Herne übernommen. In der Bezirksliga sieht er einige Wegbegleiter wie Petzke und Hakan wieder.
Sechs Jahre ist es inzwischen her, als Ersan Kaya den damaligen Landesligisten Firtinaspor Herne als Trainer verlassen hatte. Blitzschnell hingegen war in diesem Sommer klar: Der 48-Jährige kehrt an die Emscherstraße zurück. Man kennt sich, und die Rahmenbedingungen in Kayas Leben sowie im Firtina-Kader schienen kompatibel. Daher brauchte es kein langes Überlegen, auch wenn das Comeback eine Spielklasse tiefer erfolgt als beim letzten Mal. Die Rückkehr in die Landesliga ist sicher ein Thema, aber ebenso sicher kein kurzfristiges Anliegen.
Im Jahr 2018 legte Ersan Kaya sein Amt bei Firtinaspor zum Saisonende nieder. Danach waren „ein paar private Sachen“ zu erledigen, blickt er zurück. Lediglich aushilfsweise trat Kaya zwischendurch in Erscheinung, zuletzt zum Jahreswechsel 2023/24 bei RW Türkspor. „Jetzt passte es, wir waren uns direkt einig. Die kennen mich und meinen Charakter, das Gespräch dazu hat wahrscheinlich keine Viertelstunde gedauert“, so Ersan Kaya. „Und ich bin froh, endlich mal wieder von Anfang an eine Mannschaft übernehmen zu können, nicht erst in der Winterpause oder so.“
Firtinaspor Herne: Ersan Kaya hat auch alte Weggefährten um sich
Die eigenen Kinder sind zwischenzeitlich groß, die Fußballschuhe weitestgehend an den Nagel gehängt. „Nein, aber Kreisliga B traue ich mir noch zu“, lacht er auf die Frage hin, ob er auch in der Bezirksliga eigene Einsätze plant. Neben der Dritten könnten jedoch höchstens auch die zweite Mannschaft oder die Alten Herren sporadisch noch eine Rolle spielen.
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Ersan Kaya konzentriert sich allerdings auf seine Aufgabe an der Seitenlinie und freut sich auf die vielen jungen Leute im zum Vorjahr kaum veränderten Kader Firtinas: „Ich habe mit Arlat und Cayirli zwei Erfahrene, der Rest ist noch relativ jung. Genauso mag ich das.“ Mit Burak Arlat und Keeper David Waßmann sowie Tayfun Kacar, der inzwischen Sportlicher Leiter bei Firtina ist, hat Kaya sogar noch ein paar alte Weggefährten aus seinem letzten Intermezzo wieder um sich.
Besonderes Wiedersehen mit der SG Herne 70
Ein besonderes Wiedersehen gibt es auch im Lokalderby mit der SG Herne 70. Schließlich hat dort sein langjähriger Trainer Roger Petzke angeheuert. „Letztens haben wir noch gesprochen und gesagt, jetzt sind wir Trainerkollegen“, zeigt sich Ersan Kaya amüsiert. Und? Fliegen dann jetzt beim Aufeinandertreffen an der Seitenlinie die Fetzen? „Ach, nein“, winkt Kaya ab. „Wir verstehen uns ja gut.“
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Die ersten Vorbereitungsspiele haben dem neuen Trainer gefallen, die Folgenden dann eher weniger. „Es könnte besser sein“, sagt er zum aktuellen Zwischenstand, ordnet dann aber ein: „im Test gegen YEG Hassel zum Beispiel haben mir zwölf Leute gefehlt. Da hat man den Unterschied schon gemerkt. Aber es ist halt Urlaubsphase, das ist in türkischen Mannschaften in der Vorbereitung ja leider normal.“ Mit dem Kader insgesamt ist der Coach zufrieden. Nach „zwei, drei“ weiteren Neuen hält man aber dennoch weiterhin die Augen offen.
Mit Blick auf die kommende Saison versucht Ersan Kaya zunächst kleine bis mittelgroße Brötchen zu backen. „Die Landesliga ist auf keinen Fall anvisiert“, betont er. „Ins gesicherte Mittelfeld wollen wir aber schon.“ Der für ihn größte Favorit, FC 96 Recklinghausen, steht direkt im Auftaktspiel (11.8.) auf eigenem Platz auf dem Plan. Gut aufgestellt sieht er in der Bezirksliga Staffel 9 zudem Lokalrivale BV Herne-Süd sowie den Gelsenkirchener Aufsteiger Sportfreunde Bulmke mit Serhat Hakan an der Linie - einem weiteren wichtigen Wegbegleiter Ersan Kayas.
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