Herne. Sebastian Saitner und André Krämer von der SG Herne 70 haben einen Podcast gestartet. Der bietet Einblicke ins Vereinsleben, Anekdoten - und Spitzen gegen Lokalkonkurrenten.
Bei der SG Herne 70 gibt es ab sofort nicht nur auf die Socken, sondern auch auf die Ohren. Der Fußball-Bezirksligist bietet über einen schwedischen Audio-Streamdienst einen Podcast an, mit Insiderinformationen, einem Blick hinter die Kulissen und ab sofort auch Gästen aus dem heimischen Amateurfußball. „Aschefunk – der Siebzig Podcast“ ist der Name, zwei Folgen sind bereits abrufbar. Der erste Talk-Gast steht bereits fest, ebenso eine personelle Ergänzung des nunmehr 25 Kicker umfassenden Bezirksliga-Kaders.
Für ungewöhnliche Ideen bekannt, haben sich Sebastian „Sebel“ Saitner (Sportvorstand und Aufstiegstrainer 2019) und André „Brazzo“ Krämer (Sportlicher Leiter) überlegt, was der Verein Neues bieten könnte. „Wir haben auf Reset gedrückt, mit einem neuen Trainergespann, jetzt elf Neuzugängen“, erklärt Saitner. „Da haben wir überlegt, was ist so in?“ TikTok sei der erste Gedanke gewesen, doch die Permanent-Produktion von Videoschnippseln schien dann doch zu aufwändig. Man konzentrierte sich lieber auf Audio, auf einen Podcast.
SG Herne 70: Podcast ist im Vier-Wochen-Rhythmus geplant
In die Planungen ging das Talk-Duo Saitner/Krämer mit einem Format im Vier-Wochen-Rhythmus, Auftakt: zum Saisonstart. „Wir haben dann eine Probefolge gemacht, einfach so, im Vereinsheim samt Kühlschrankgeräusche im Hintergrund“, lacht Saitner. „Das hat so einen Spaß gemacht, dass wir gesagt haben: Wir machen das jetzt sofort.“ Und schon war die erste Folge gesendet. Mit 350 Abspielungen der Premiere war man hochzufrieden. Nun planen die beiden Plauderer eine zweiwöchige Erscheinungsweise.
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Wie auf dem Feld spielen sich Saitner und Krämer am Mikro gekonnt die Bälle zu, erinnern dabei an „Legenden“ ihrer Karrieren, landen spitze Bemerkungen in Richtung Süd-Rivale BV („Wer so einkauft, muss aufsteigen“) und bieten hörbare Einblicke ins Vereinsleben. Dazu blicken sie aber auch ringsherum in den Herner Amateurfußball und äußern sich zu aktuellen Regeländerungen.
„Bei Aschefunk wird alles rausgehauen, wir halten nix hinterm Berg“, tönt André Krämer in Folge eins. Beide stellen sich vor, erläutern Beziehungen zu Saitners Nachbar (Ex-Coach Kalla Timmler) und Schwager (Kim Hyna, Wanne 11). Als Krämer zu Uli Kirchmeyer erzählt, muss er sich aber doch vorsichtig bremsen. „Uli, mein Mentor, da konnte ich mir einiges abgucken, auf und neben dem Feld“, so der sportliche Leiter der SG 70 über seinen Vorgänger und jetzigen Konkurrenten bei der SpVgg Horsthausen, bevor er einschränkt: „Aber das können wir nicht senden …“. Emotional und heiter fällt auch die Erinnerung an das erste Kennenlernen Krämers im Garten („Rainers Büro“) bei Vereinschef Rainer Simon aus.
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Auch wenn die Aschefunk-Podcasts an der Vödestraße produziert werden soll, im Vereinsheim oder auch in der Kabine, zur zweiten Folge machte das Duo eine Ausnahme. Es verfolgte das Auftakttraining der Mannschaft live vor Ort an der Treppe der Halde Hoheward. Ein Wildpinkler und ein unverhofft auftauchender Eiswagen bieten mitten in der Aufnahme heitere Einschübe. „Wir hätten auch auf Stop drücken können“, so Sebastian Saitner. „Aber wir wollen ja gar nicht so professionell sein, das passte so irgendwie zu uns und deshalb haben wir es drin gelassen.“
In der Mannschaft läufts ebenfalls, inzwischen ist Jordi Aziz von Sportfreunde Wanne vom Gast- zum Kaderspieler geworden, und die Trainer finden eine gute Ansprache. Der erste in einer Reihe geplanter Podcast-Gäste ist übrigens in Aschefunk-Folge drei (erscheint am 17. Juli auf Spotify): Ex-Spieler Marc Ostermann (jetzt: Remscheid). „Das wird eine mega-lustige Folge“, spoilert Sebastian Saitner, „Marc ist ja genau so ein Laberkopp wie wir.“
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