Herne. Nach der 2:0-Halbzeitführung häufen sich Möglichkeiten für den SV Sodingen. Doch der BSV Schüren gleicht durch einen umstrittenen Strafstoß aus.
Thomas Falkowski, dem Trainer des SV Sodingen, blieb immerhin noch Galgenhumor. Ein Punkt blieb am Ende gegen den BSV Schüren.
SV Sodingen - BSV Schüren 2:2 (2:0). Rätselnd und schimpfend stapften Sodingens Spieler, Trainer und Fans aus dem Stadion nach der Punkteteilung gegen den BSV Schüren, die eine äußerst bittere war. Aber: War jetzt das Schiedsrichtergespann schuld? Oder hätte nicht vielmehr die Führung gegen einen schwachen Gegner reichen müssen?
SV Sodingen: „Ein Punkt mehr als letztes Jahr“
Trainer Thomas Falkowski probierte es mit Galgenhumor: „Wir haben immerhin einen Punkt mehr als letztes Jahr nach dem Auftakt.“ So richtig befriedigen konnte der Zähler allerdings ganz sicher niemanden im weiten SVS-Rund.
In der 90. Minute kam es praktisch, wie es kommen musste. Der Unparteiische zeigte nach einer strittigen Szene, in der Moritz Felber den eingewechselten Ahmed Ersoy im Sechzehner gefoult haben soll, auf den Punkt. Kamil Bednarski bekam, nachdem er 89 Minuten lang entschärft wurde, doch noch seinen Torschuss und es hieß 2:2. Felber regte sich derart auf, dass er nach Gelb auch noch Gelb-Rot sah, dem auch noch Rot gegen Trainer Falkowski folgte.
Zwei Treffer von Gökhan Turan zur 2:2-Führung
Das Spiel verlief anfangs noch sehr positiv. Der Schiedsrichter, der von Beginn an keine gute Figur zeigte, konnte die Akteure noch kalt lassen. Denn Gökhan Turan, der zusehends an Form gewinnt, hatte die Sodinger, die diesmal in Kroatien-rotkariert aufliefen, mit 2:0 in Führung geschossen.
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In der 12. Minute stand er am Fünfmeterraum-Eck, nahm dort allein gelassen eine Rudolph-Flanke mit der Brust an und brachte sie locker im langen Eck unter. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann setzte er sich nach einem Eckball zentral mit dem Kopf durch und erhöhte auf 2:0 in dem bis dahin eher ausgeglichen gesataltetem Spiel.
Nachjustierung in der Kabine
„Das war natürlich schön, dass wir 2:0 vorne lagen“, blickte Falkowski nachher in die Mitte des Spiels zurück. Doch der Trainer war zu dem Zeitpunkt keineswegs zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf. Die Nachjustierung in der Kabine dann war erfolgreich. Mit deutlich mehr Spiellaune startete Sodingen in die zweite Hälfte. Regelmäßig war für Schüren im Mittelfeld Endstation und der SVS starteten serienweise Konter.
Viele Spieler im ungewohnten roten Trikot kam zum Abschluss, es wäre fast schneller diejenigen aufzuzählen, die nicht auf das BSV-Tor feuern durften: Turan machte den Anfang, dann Rudolph, Kaminski, wieder Rudolph und Thier. Auch Meißner und Michel Post mit der besten Möglichkeit (74.) waren dem überfälligen 3:0 nahe. Doch es fiel nicht.
Schürener wittern in der Schlussphase ihre Chance
Auf der anderen Seite musste Michel Post einmal vor Bednarski zur Ecke klären, mehr war von Schüren nicht mehr zu sehen. Der Gegner schien lange erledigt - bis der eingewechselte Jonas Schneck entwischte und in der 78. Minute allein vor Keeper Florian Kraft auftauchte und zum Anschluss netzte.
In der Schlussphase witterten die Dortmunder nun ihre Chance. Innenverteidiger Jonas Acquistapace lieferte sich mit der SVS-Bank ein ausgeprägtes verbales Scharmützel, die Gäste waren urplötzlich wach geworden. Zu gefährlichen Strafraumszenen oder gar Tormöglichkeiten gelangte Schüren dennoch nicht - bis zur 90. Spielminute und dem Elfmeterschuss von Kamil Bednarski.
Nicht mal der in der entscheidenden Szene gefoulte Ahmed Ersoy hätte eine Chance zum Ausgleichstor gehabt, da er gar nicht Ballbesitz war oder auch nur hätte in Ballbesitz gelangen können. Umso bitterer, dass die fragwürdige Strafstoßentscheidung schließlich die Sodinger Unzulänglichkeiten im Konterverhalten zuvor bestrafte. „Selbst Schuld“, fand nach erster Beruhigung auch Trainer Thomas Falkowski den Grund dafür, dass das erste Saisonspiel lediglich einen Zähler wert war.
Tore: 1:0 (12.) Turan, 2:0 (45. +1) Turan, 2:1 (78.) Schneck, 2:2 (90./FE) Bednarski.
Sodingen: Kraft; Kanapin (80. Kitschelt), Felber, Konarski, Meißner - Mau. Post (82. Groß) - Mi. Post, Breilmann, Kaminski (75. Wilczynski) - Rudolph, Turan (60. Thiem).
Schüren: Samulewicz; Rzeha, Leifelds, Aquistapace, Subasi, Ozcan, Marth, Menneke (75. Anhari), Hines (60. Ersoy), Simeonidis (67. Schneck), Bednarski.
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