Herne. Das 3:4 gegen Iserlohn war ein guter Start für die HEV Miners. Jetzt wird’s ernst in der Vorbereitung für das Eishockey-Team von Danny Albrecht.

Für den Herner EV war es ein achtbarer Start in die Vorbereitung auf die neue Oberliga-Saison. Die Miners unterlagen in ihrem ersten Testspiel am Sonntag dem DEL-Team der Iserlohn Roosters mit 3:4 (1:1, 1:1, 1:2) und forderten den Kooperationspartner über weite Strecken nach Kräften.

Nachdem in Iserlohner Kreisen hinterher von einem glanzlosen Sieg gesprochen wurde, brach Danny Albrecht eine Lanze für den Gegner. „Iserlohn hatte eine anstrengende Trainingswoche und auch noch ein Spiel am Freitag hinter sich“, sagte der HEV-Trainer, dessen eigene Mannschaft zuvor erst drei Trainingseinheiten absolviert hatte.

Herner EV hält zwei Drittel lang gut mit den Iserlohn Roosters mit

Gegen den zwei Klassen höher spielenden Gast glichen die Miners durch Benjamin Hüfner und Marcus Marsall vor den maximal erlaubten 500 Zuschauern zweimal aus, bevor Nils Liesegang kurz vor Spielende für den Endstand sorgte. Erst im letzten Drittel wurde deutlich, dass der Gegner in der Vorbereitung schon fast zwei Wochen weiter ist.

Es wird wieder Eishockey gespielt! Beste Laune am Sonntag: Zum einen durften erstmals wieder 500 Fans in die Hannibal-Arena, zum anderen präsentierten sich Denis Fomynich (unten re.) und die HEV Miners vor der Saisoneröffnung. Highlight des Tages war der Test gegen die Iserlohn Roosters (im Bild Michel Ackers und Björn Linda)
Es wird wieder Eishockey gespielt! Beste Laune am Sonntag: Zum einen durften erstmals wieder 500 Fans in die Hannibal-Arena, zum anderen präsentierten sich Denis Fomynich (unten re.) und die HEV Miners vor der Saisoneröffnung. Highlight des Tages war der Test gegen die Iserlohn Roosters (im Bild Michel Ackers und Björn Linda) © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„Es war ein sehr guter Auftakt. Man hat gemerkt, dass wir vor allem defensiv deutlich an Qualität gewonnen haben. Am Ende war Iserlohn natürlich spritziger und auch konditionell weiter als wir. Aber wir haben noch sechs Wochen Zeit, bis unsere Saison startet. Dafür war es wirklich sehr ordentlich“, meinte Danny Albrecht zufrieden.

Auch das Team ist froh, endlich wieder vor Fans zu spielen

Was stand an dieser gerade gegen ein höherklassiges Team doch ziemlich früh anberaumten Partie eigentlich im Vordergrund – ein adäquater sportlicher Einstieg in die Vorbereitung oder doch eher das Event für die Zuschauer, die nach fast einem Jahr Abstinenz wieder in die Arena durften? „Beides war wichtig“, sagt Albrecht, „auch die Mannschaft war froh, endlich wieder Fans in der Halle zu sehen.“

Auch interessant

Richtig ernst wird es für sein Team erst in den kommenden Tagen. Zweimal täglich wird der Herner Chefcoach seine Mannschaft zum Training bitten, ehe es am 27. August ins Trainingslager im Osten der Republik geht – drei Testspiele gegen anspruchsvolle Gegner inbegriffen. Wobei der Begriff „Lager“ relativ ist, weil die Grün-Weiß-Roten nicht die ganze Zeit am gleichen Ort verbringen werden.

Das Herner Trainingslager, das eigentlich gar kein „Lager“ ist

Nach zwei Übernachtungen in Weißwasser und dem Vergleich mit dem DEL2-Team der Lausitzer Füchse geht es weiter nach Crimmitschau zum nächsten Test bei einem Zweitligisten (29. August). Zum Abschluss des Roadtrips stehen zwei Übernachtungen in Halle und ein Duell mit dem Ligarivalen Saale Bulls (31. August) auf dem Reiseplan. „Wir werden viele Reihen ausprobieren und alle werden ihre Eiszeit bekommen. Es wird außerdem viele Teamevents zum gegenseitigen Kennenlernen geben“, so Danny Albrecht, der schon gegen Iserlohn alle vier Reihen aufs Eis brachte.

Bevor es aber Richtung Osten geht, wechseln die Miners vorübergehend den Untergrund. Am nächsten Samstag tritt der HEV um 11 Uhr auf dem Kunstrasen des Fußballzentrums Horsthausen zu einem lockeren Kick gegen Fortuna Herne an. Ein Teil der Einnahmen geht an die Stiftung „Aktion Deutschland Hilft“ und kommt den Opfern der Flutkatastrophe zugute.

Klare Position zu Einschränkungen von Danny Albrecht

Den nächsten Auftritt in eigener Halle gibt es erst am 3. September gegen die Tilburg Trappers. Vor wie vielen Zuschauern – das wird die neue NRW-Corona-Schutzverordnung diktieren, die der am 19. August auslaufenden folgen wird.

Danny Albrecht hat dazu eine klare Meinung und schließt sich den sich mehrenden Stimmen an, die für eine Aufhebung der Beschränkungen für Geimpfte plädieren: „Wofür lassen wir uns denn eigentlich impfen? Stattdessen blickt man nicht mehr durch, nichts ist planbar. Und dabei geht es auch um den Nachwuchs- und Breitensport.“