Herne/Wanne-Eickel. Vertreter der Billardklubs aus Herne sind nicht überrascht: Die Saison wird annulliert. Ein paar Spaß-Partien würden ihnen momentan schon reichen.

Die großen Überraschungsrufe gab es in den Herner und Wanne-Eickeler Billardvereinen am Dienstagmorgen nicht. Als Helmut Biermann, Präsident der Deutschen Billard Union (DBU), nun offiziell verlauten ließ, dass die aktuelle Spielzeit abgebrochen und annulliert wird, dürften wohl die wenigstens Betroffenen beide Augenbrauen angehoben haben.

„Das war zu erwarten“, erklärte einen Tag nach der Entscheidung auch der Stellvertretende Vorsitzende des BC GW Wanne, Uwe Habermehl. „Selbst wenn wir theoretisch ab dem 22. März wieder trainieren dürften, wäre es absolut unmöglich, vom April bis Juni eine komplette Saison zu absolvieren.“

Billard: Viele Teams haben erst drei oder vier Spiele absolviert

Ähnlich fiel die Einschätzung ein paar Kilometer Luftlinie weiter Richtung Bochum aus. „Viele Mannschaften haben erst drei oder vier Spiele gemacht, da kann man das gar nicht zu Ende spielen“, stimmte Karl-Heinz Lutz vom BV Pool 2000 seinem Wanne-Eickeler Kollegen zu.

Der Start der neuen Saison soll im September erfolgen. Doch so weit geht der Blick noch nicht. „Das A und O ist, dass wir bald wieder trainieren können“, betonte Habermehl. „Einfach mal wieder ein paar Spaß-Partien spielen und sich unterhalten.“

„Wenn du was weißt, stehen wir um 0 Uhr auf der Matte“

Noch sehnsüchtiger erwarten dies die Mitglieder des BV Pool. „Die haben mir schon gesagt, wenn du was weißt, stehen wir um 0 Uhr auf der Matte“, gab Lutz lachend zu Protokoll. „Die Leute sind heiß.“

Diese (Vor-)Freude könnte auch ein Grund dafür sein, dass beide Vereine bislang von Austritten verschont geblieben sind. Trotz aller verständlichen Freude über diesen Sachverhalt – denn stetige Mitgliederzahlen bedeuten auch sichere und stetige Einnahmen – wissen beide Vorsitzenden um die Unsicherheiten dieser Situation.

„Es wird sich zeigen, wie lange sie mit den Füßen stillhalten und weiter ihre Beiträge zahlen“, meinte Habermehl. „Wenn wir weiter keine Austritte haben, ist das schon mal die halbe Miete.“

Denn da Vereine keine finanziellen Zuschüsse erhalten, steht und fällt vieles mit dieser eigentlich sicheren Stütze. „Wir gucken, wie wir über die Runden kommen“, sagte Lutz. „Es kommt mit dem Geld gerade so hin.“

Beim BC Grün-Weiß Wanne gibt es einiges zu tun

Das letzte Mal haben die Vereine im Oktober unter Wettkampfbedingungen am Tisch gestanden. Die Vereinsheime sind seitdem, bis auf kurze Kontrollbesuche, verwaist. Doch tatenlos bleiben die Vereine in der Zwangspause nicht.

Durch die Sportförderung 2022 begünstigt, gibt es für die Herren des BC GW Wanne einiges zu tun. Das Vereinsheim wird in den kommenden Wochen und Monaten mit einer neuen Heizungs- und Photovoltaikanlage ausgerüstet. Wenn sich schon auf den Billardtischen nichts bewegt, dann wenigstens drumherum: Alles bereitmachen für den Zeitpunkt, an dem es endlich wieder losgehen kann.

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