Herne. Aus den Partien in Göttingen (Mittwoch) und am Sonntag in Halle müssen mindestens ein, besser zwei Siege her. Dann bestehen Chancen auf den Liga-Erhalt.

Erst Nördlingen, an diesem Mittwoch Göttingen, am Sonntag dann Halle: Rund 2000 Kilometer brettern Hernes Basketballerinnen binnen acht Tagen quer durch die Republik. Ist das so etwas wie die Abschiedstournee aus der 1. Bundesliga?

Fast sieht es so aus. Denn wenn der Herner TC von den letzten Reisen nicht mindestens einen, besser zwei Siege mitbringt, ist der Dreikampf um den Klassenerhalt mit Göttingen und Marburg definitiv verloren und das abschließende Heimspiel gegen Saarlouis wird zum Abgesang.

„Den ersten Matchball haben wir vergeben“, blickt Marek Piotrowski auf das 71:75 in Nördlingen zurück. „Jetzt müssen wir den zweiten nutzen. Es wird unser letzter sein.“ Ob sein Team die Klasse, auch die Stabilität hat, um bei den formstarken Medical Instinct Veilchen BG 74 zu bestehen, das weiß auch Hernes Headcoach nicht. Ein Sieg mit elf Punkten Vorsprung, durch den der HTC nach dem 64:74 im Hinspiel den direkten Vergleich auf seine Seite ziehen würde, ist für den 64-Jährigen kein Thema.

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„Über die Elf reden wir nicht, nur über den Sieg. Gewinnen wir, haben wir eine realistische Chance, sonst wird es ganz düster.“ Besiegelt wäre der Abstieg zwar noch nicht, aber was bliebe, wäre aus Piotrowskis Sicht eher pures Wunschdenken als berechtigte Hoffnung. Göttingen wäre bereits gerettet, und auf Marburg müsste der HTC wegen des verlorenen direkten Vergleichs (-1) in zwei Spielen noch vier Punkte gutmachen.

Um 19 Uhr beginnt das Do-or-die-Spiel im Felix-Klein-Gymnasium, ganz sicher kann der HTC jede Unterstützung durch mitreisende Fans gebrauchen. Die Veilchen sind nämlich nach schwachem Saisonstart aufgeblüht, haben zuletzt sogar beiden Topteams der Liga richtig Probleme gemacht. Wie Ende Januar in Berlin waren sie auch am Sonntag in Keltern drei Viertel lang auf Augenhöhe, ehe sie sich geschlagen geben mussten.

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„Göttingen spielt sehr soliden, guten Basketball. Damit hat am Anfang niemand gerechnet“, erinnert Piotrowski an den schwierigen Saisonstart des Aufsteigers. „Aber meine Kollegin Ruzica Dzankic hat richtig gute Arbeit gemacht.“ Die Kroatin setzt zwar ganz auf Teamplay und die Breite ihres Kaders, kann sich aber auf einige Säulen besonders verlassen.

Zum Beispiel auf Nationalspielerin Jennifer Crowder, die das Spiel organisiert, Tempo und Rhythmus vorgibt. Auf die reboundstarke Chelsea Waters. Oder auf die athletische Alison Lewis, die überall auftaucht, energisch den Korb attackiert und mit 20,6 Punkten im Schnitt zweitbeste Scorerin der gesamten Liga ist.

Da hilft nur eines: Alles reinwerfen und Nerven bewahren. Noch ist Herne nicht verloren.

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