Herne. Der Oberligist will die Jugendabteilung neu aufbauen. Zurzeit gibt es nämlich lediglich ein Nachwuchsteam.
Jede Mannschaft, jedes Team hat seine Geschichte. Die des HC Westfalia ist, dass sie zu großen Teilen aus den Spielern besteht, die vor einigen Jahren noch in der A-Junioren-Bundesliga gespielt haben. Mittlerweile sind aus ihnen Senioren geworden, die in der Oberliga Westfalen nicht nur den Klassenerhalt nach dem Aufstieg geschafft haben, sondern auch im zweiten Jahr eine gute Figur abgeben. Aber schon die Neuzugänge der laufenden Saison haben gezeigt, der eigene Nachwuchs ist in Herne aktuell ein Problemfall. Denn die fünf Neuen kamen alle von anderen Vereinen und nicht mehr aus dem eigenen Stall.
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„Wir setzen den Fokus jetzt wieder auf die Jugendarbeit“, sagt Dirk Wiesner, Sportlicher Leiter des HCW. „Aktuell leben wir noch von unserer ehemaligen A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft. Die sind ja zum Glück alle noch jung und frisch genug, dass sie lange spielen können.“ Dennoch beginnt beim HCW nun langsam wieder die Aufbauarbeit von unten. Die einzige Jugendmannschaft, eine C-Jugend, soll bald nicht mehr so allein dastehen, wie sie es derzeit tut. „Bei ihnen wird es noch Jahre dauern, bis sie für die erste Mannschaft infrage kommen“, meint Wiesner.
Jahrgänge 2006/07 und 2008/09 stehen im Fokus
Die akute Maßnahme dafür ist ein Sichtungstraining, das am 13. Januar in der Sporthalle am Westring stattfinden wird. Dabei stehen Spieler aus den Jahrgängen 2006/07 und 2008/09 im Fokus. Ein offenes Training sei es nicht, betont Jugendkoordinator Lukas Koslowski. „Es geht um das Leistungsniveau, um leistungsorientierte Jugendarbeit.“ Es sollen Spieler angesprochen werden, die sich in Zukunft in höheren Handball-Gefilden tummeln wollen. Das Training wird von Stephan Krebietke, dem Trainer der Herner Oberliga-Handballer geleitet.
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Durch das Sichtungstraining soll im kommenden Jahr entweder eine A- oder B-Jugend an den Start gehen. In der nahen Zukunft hat sich der HCW auf die Fahne geschrieben, pro Jahr jeweils eine neue Jugendmannschaft unter dem Leistungsaspekt zu füllen. „Das ist natürlich nicht sicher, da wir alle Positionen brauchen“, sagt Koslowski. „Das Ziel für alle diese Spieler sollte sein, irgendwann mal in der ersten Mannschaft zu spielen. Die ist unser Zugpferd.“
Die aktuelle Situation ist, wenn auch nicht nur, auf die Pandemie zurückzuführen. In den Jahren 2020 und 2021 sind dem Verein zwei B-Jugenden weggebrochen. „Unser Jahrgang 2004/05 war richtig gut“, erinnert sich Koslowski zurück. „Danach mussten wir dann bei Null anfangen.“ Damit das nicht noch einmal passiert, will der HC Westfalia nun vorbauen.
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