Herne. Zum Spiel in Freiburg sollen die freien Kaderplätze beim DBBL-Team wieder besetzt sein. Das würde die Erfolgsaussichten erhöhen.

Auf den letzten Drücker haben die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC die Notbremse noch erwischt und den abwärts rauschenden Fahrstuhl zum Halten gebracht. Um die Fahrtrichtung zu wechseln und aus dem Keller wieder ans Tageslicht zu klettern, muss dem hart erkämpften Overtime-Erfolg gegen Marburg aber ein weiterer Sieg folgen. Am besten schon an diesem Samstag, wenn der HTC (Platz 11/4:9 Siege) um 19.30 Uhr in der Freiburger Uni-Halle auf die heimstarken Eisvögel USC (Platz 7/6:7) trifft.

Gut einen Monat ist es her, da standen sich beide Teams im Hinspiel gegenüber. Die Partie in der H2K-Arena ist den Hernerinnen noch in schlechter Erinnerung. Damals verschliefen sie die ersten Minuten und erschreckten nicht nur ihren Trainer Marek Piotrowski mit einer desolaten ersten Halbzeit. Später berappelten sie sich zwar etwas, kämpften sich wieder heran und durften bis in die Schlusssekunden noch auf den Sieg hoffen, doch Freiburg hatte ein Quäntchen mehr Glück und nahm die Punkte durch ein 72:67 letztlich verdient mit in den Breisgau.

Hoffnung auf Spielberechtigung zwei neuer Akteurinnen

Insgesamt stand die Begegnung auf einem sehr überschaubaren Niveau, und gerade das macht für Samstag Mut. Falls der HTC nämlich diesmal sein Potenzial abruft, sind die Eisvögel gewiss kein unschlagbarer Gegner. Auch sie haben sich in den letzten Wochen sehr schwer getan, haben vier der letzten fünf Spiele verloren und sich auch am Tag vor Silvester beim 54:68 gegen Osnabrück nicht eben von ihrer besten Seite gezeigt. Vor allem ließen sie Energie und Geschwindigkeit vermissen, genau die Eigenschaften, die ihr Spiel meistens auszeichnen. Das mag allerdings auch daran gelegen haben, dass Kapitänin Emilly Kapitza fehlte und andere Freiburgerinnen nach überstandener Corona-Infektion noch nicht bei hundert Prozent waren.

Das dürfte inzwischen anders aussehen. Mit Britta Daub (9,5 Punkte pro Spiel), Christa Reed (11,7), Zakiya Winfield (12,6/7,7 Rebounds), Annika Soltau (10,8/7,4) und Kapitza (7,8) kann USC-Trainer Harald Janson eine starke erste Fünf aufs Feld schicken, und auch von der Bank kommt noch einige Klasse. Wie die Tschechin Karla Gergelova, die bereits 47-jährige Mirna Paunovic oder ein paar junge, dennoch bereits erfahrene Spielerinnen wie Pauline Mayer, Paula Paradzik oder Luisa Nufer. So kann Janson fast ohne Qualitätsverlust fleißig durchwechseln und das Spieltempo immer hoch halten.

Dagegen wird sich der HTC mit einer eher kleinen Rotation zur Wehr setzen müssen. Einige Spielerinnen plagen sich mit Erkältungen herum, ihr Einsatz steht auf der Kippe. Definitiv nicht mehr dabei sind Julia Niemojewska und Jah’Che Whitfield, deren Verträge zum Jahresende aufgelöst wurden. Die freien Kaderplätze hat Herne zwar bereits besetzt, die Namen der Neuzugänge will der Verein aber erst bekanntgeben, wenn die Spielberechtigung vorliegt. Falls das bis zum Sprungball in Freiburg klappt, würde das die Erfolgsaussichten sicher steigern.

Von daher macht sich der HTC-Tross am Samstagmorgen mit eher gedämpften Erwartungen auf die weite Reise. „Es wäre natürlich sehr schön, wenn wir gewinnen würden“, formuliert Cheftrainer Marek Piotrowski eine Selbstverständlichkeit. „Aber zuhause ist Freiburg mit seinen Zuschauern im Rücken immer ein ganz heißes Pflaster. Da zu gewinnen ist ganz schwer.“

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