Herne. 2:0 geführt und doch noch verloren. Darum müssen sich die Miners dem amtierenden Nordmeister aus Hannover mit 3:5 beugen.

Ein guter Start reichte dem Herner EV nicht für eine Überraschung. Nach einer schnellen 2:0-Führung unterlagen die Miners im letzten Heimspiel des alten Jahres den Hannover Scorpions mit 3:5 (2:0, 0:3, 1:2).

1410 Zuschauer standen am Donnerstag wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft, die in den letzten Wochen bereits für die eine oder andere Überraschung gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte gesorgt hatte. Personell hatte Tobias Stolikowski fast die Qual der Wahl, denn mit Iserlohner Unterstützung standen dem HEV-Coach vier komplette Blöcke zur Verfügung.

Auch Angreifer Dennis Swinnen, dem noch eine Woche zuvor mit einem vermeintlichen Mittelfußbruch eine längere Pause gedroht hatte. Doch eine erneute Untersuchung ergab lediglich einen gebrochenen Zeh, der die Nummer 97 nicht am schnellen Comeback im Herner Team hinderte.

Herner EV: Michél Ackers nagelt die Scheibe mit Wucht unter die Latte

Und auch diesmal ließ der Auftritt des HEV die Herzen seines Anhangs schnell höherschlagen. Die Gäste positionierten sich zwar sofort, um ihr Erfolgsprogramm abzuspulen, doch auch dem Tabellenzweiten unterliefen Fehler.

Michél Ackers fing einen Aufbaupass des Gegners ab und nagelte die Scheibe mit Wucht unter die Latte, und auch der nächste Herner Schuss saß. Den gab Ondrej Nedved ab, und auch diesmal hatte Jerry Kuhn im Tor der Scorpions keine Abwehrchance. Zwei Verteidiger hatten getroffen, doch jetzt galt deren Hauptaugenmerk in erster Linie der eigenen Zone. Die Gäste nahmen das Heft wieder in die Hand, doch bis zur ersten Pause hielt Oto Jeschke mit tatkräftiger Unterstützung seiner Vorderleute das Miners-Tor sauber.

Nach dem Seitenwechsel legt Favorit Hannover ordentlich zu

Bis dahin wirkte der Auftritt der Niedersachsen noch etwas unterkühlt, aber nach dem Seitenwechsel legte der Favorit ordentlich zu. Die Gäste heizten dem HEV jetzt mit all ihrer spielerischen Klasse ein und verkürzten auf 2:1 – ein Treffer, der sich lange vorher angedeutet hatte.

Die Miners konnten nur noch selten für Entlastung sorgen und unnötige Strafzeiten kamen dazu. Nacheinander wanderten drei Herner auf die Sünderbank, und der Gegner spielte sein Powerplay noch vor der nächsten Pause zweimal gnadenlos und erfolgreich aus.

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Das Ergebnis war gekippt, und auch im Schlussdrittel sah es zunächst nicht so aus, als würden die Gastgeber noch einmal zurückkommen. Aber der HEV kämpfte und bekam noch einmal seine Chance. Jerry Kuhn klärte zu kurz und Matteo Stöhr staubte zum 3:3 ab.

Doch in der Kühlbox kann man keine Spiele gewinnen und schon gar nicht gegen einen solchen Gegner. Die nächste Herner Strafzeit folgte schnell und die Gäste nutzten auch diese Überzahl ungerührt.

Danach ließ der amtierende Nordmeister nichts mehr anbrennen. Mit einem blitzartigen Konter sorgten die Scorpions für die Entscheidung und holten sich die Tabellenführung von den spielfreien Moskitos aus Essen zurück.

Tobias Stolikowski war mit dem Auftritt seines Teams insgesamt zufrieden, wenn auch nicht mit dem Ergebnis: „Im zweiten Drittel sind wir brutal unter Druck geraten. Die Strafzeiten haben uns dann das Spiel gekostet.“

Tore: 1:0 (3:33) Ackers, 2:0 (5:21) Nedved (Braun/Korus), 2:1 (28:30), 2:2 (35:25, 5-4), 2:3 (36:30, 5-4), 3:3 (44:38) Stöhr (Braun/Keresztury), 3:4 (47:46, 5-4), 3:5 (52:36).

Strafminuten: Herne 12 – Hannover 8.

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