Tilburg/Herne. Der Herner EV holt in Tilburg beim 3:4 in der Verlängerung einen Punkt. Beide Keeper halten ihr Team im Spiel.

Ohne Fünf schien für den Herner EV am Freitag bei den Tilburg Trappers nicht viel drin zu sein, doch das dezimierte Team wuchs kämpferisch über sich hinaus. Erst in der Verlängerung kamen die Gastgeber zum 4:3 (2:1, 0:1, 1:1)-Siegtreffer.

Außer Topscorer Nils Liesegang fehlten HEV-Trainer Tobias Stolikowski auch die ebenfalls erkrankten Juuso Rajala, Erik Keresztury und Lukas Jung sowie der weiterhin verletzte Stéphane Döring, während der Gegner einmal mehr mit vier Blöcken aus den Katakomben kam. Die Gäste bekamen gerade noch drei Reihen zusammen und die waren auch noch ziemlich durcheinandergewürfelt.

Herner EV: Oto Jeschke hält zuerst stark, muss dann runter

Tilburg eröffnete die Partie auch gleich nach 25 Sekunden mit der ersten Großchance, doch die zweite hatte der HEV und er nutzte sie. Tim Krüger stand plötzlich frei und überwand Ruud Leeuwesteijn im Tilburger Tor.

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Die Trappers drehten vor 2445 Zuschauern erst nach zehn Minuten richtig auf. Topscorer Branden Gracel kippte das Ergebnis mit einem Doppelschlag in 53 Sekunden und Herne stand weiter unter Druck. Goalie Oto Jeschke hielt seine Mannschaft jedoch im Spiel – die erste Pause hätte nicht später kommen dürfen.

Die Gäste hielten im zweiten Drittel wieder besser dagegen und ließen nun weniger klare Möglichkeiten der Niederländer zu. Der HEV stand kompakt in der Defensive, konnte aber gegen zweikampfstarke Trappers selber nicht genug Zug zum Tor entwickeln. Einmal klappte es aber doch. Benjamin Hüfner spielte den langen Pass auf Jan Dalecký, der auf und davon ging und durch die Schoner von Leeuwesteijn zum 2:2 abschloss.

Damit ging es in die letzten 20 Minuten, doch Oto Jeschke war angeschlagen. Dem Herner Keeper gelangen noch zwei weitere Saves, aber dann musste er raus und Finn Becker zwischen die Pfosten. „Oto hat eine leichte Leistenverletzung und Schmerzen. Er hat es noch einmal versucht, doch es ging nicht mehr“, stellte Tobias Stolikowski eine erste Diagnose.

Kalt aufs Eis gekommen sah sich der Herner Backup-Goalie gleich einer Tilburger Powerplaysituation, doch der HEV überstand auch seine dritte Unterzahl. Nicht jedoch die vierte – Becker sprang der Puck aus spitzem Winkel unglücklich über die Schulter zum 3:2.

Doch dann bekamen auch die Miners ihre Überzahlchance und nutzten sie. Michél Ackers glich von der blauen Linie zum dritten Mal aus und jetzt wurden es heiße Schlussminuten gegen anrennende Tilburger. Finn Becker steigerte sich zu seiner besten Saisonleistung und brachte sein Team in die Verlängerung, doch die erlebten nicht mehr alle Herner auf dem Eis mit.

Colin Jacobs hatte sich über eine Strafe gegen Dennis Swinnen derart mokiert, dass er eine doppelte Disziplinarstrafe kassierte und damit auch am Sonntag gegen Erfurt fehlt. Dennoch konnten die Gäste hocherhobenen Hauptes die Heimreise antreten.

„Ich kann heute eigentlich nicht von einer Niederlage sprechen. Die Jungs haben unseren Plan eingehalten und bis zum Schluss gekämpft“, freute sich Tobias Stolikowski über den überraschenden Auswärtspunkt.

Tore: 0:1 (0:46) Krüger (Spezia/Dalecký), 1:1 (10:20), 2:1 (11:13), 2:2 (36:10) Dalecký (Hüfner), 3:2 (48:27, 5-4), 3:3 (50:27, 5-4) Ackers (Bürgelt/Hüfner), 4:3 (63:02).

Strafminuten: Tilburg 4 – Herne 12+10+Spieldauer (Jacobs).

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