Herne. Die Basketballerinnen des Herner TC haben sich für die Niederlage am Mittwoch rehabilitiert. Mit tollem Kampfgeist schlugen sie Nördlingen.

So kann man sich mal zurückmelden. Mit einer starken Teamleistung bezwangen die ersatzgeschwächt angetretenen Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC die Eigner Angels Nördlingen glatt mit 85:67 (52:34), glichen ihr Punktekonto aus und bewiesen, dass sie deutlich mehr zu bieten haben, als es beim unnötigen 68:69 gegen die GISA Lions drei Tage zuvor den Anschein hatte. Die Zuschauer in der H2K-Arena erlebten acht Herner Spielerinnen, die sich mit maximaler Einsatzfreude in jedes Getümmel warfen, die als Team zusammenarbeiteten und auf Basis dieser Grundtugenden offensiv zeitweise ein kleines Feuerwerk abbrannten. Das hat richtig Spaß gemacht. Den HTC-Fans, aber auch dem Trainer.

Marek Piotrowski jedenfalls war mehr als zufrieden. „Ohne unsere beiden Polinnen eine derart starke Antwort zu geben, ist schon ein Ausrufezeichen“, resümierte Hernes Headcoach. „Ich gönne das den Mädchen. Die haben Herz gezeigt. Haben gekämpft, gefightet, man hat gesehen, dass sie wollen, und am Ende sind sie mit einem auch in dieser Höhe verdienten Sieg belohnt worden.“

Herner TC: Laura Zolper kann viel mehr als Dreier

Obwohl neben Olga Trzeciak auch Julia Niemojewska und Melina Reich verletzt fehlten, drückte der HTC von Beginn an aufs Tempo und erwischte einen guten Start (6:2/3.). Zwar wechselte die Führung nach einem Brochlitz-Dreier noch einmal (8:9/6.), danach aber setzte sich Herne über 16:10 (9.) langsam ab, und als Laura Zolper mit der Viertelsirene einen Dreier zum 25:17 in die Reuse zauberte, hatte der HTC eine erste Duftmarke gesetzt.

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Im gleichen Stil ging es weiter. Die Herner Offensiv-Maschine lief wie geschmiert, es gab kaum einen Ballverlust, dafür ungewöhnlich gute Wurfquoten. Nach 13:40 Minuten hatte der HTC bereits 40 Punkte erzielt. Und defensiv wurde hart gearbeitet. Brittany Reeves und Sona Svetlikova hielten Nördlingens Topscorerin Erika Davenport gut in Schach, auch wenn die einen extrem guten Riecher für Offensivrebounds bewies und mehrfach im zweiten Versuch traf. Auch die Shooterinnen der Angels bekamen wenig Platz, um freie Würfe anzusetzen, und so lag Herne zur Halbzeit mit 52:34 klar auf Erfolgskurs.

Dass ein satter Vorsprung im Basketball schnell schmelzen kann, diese Erfahrung hatten die HTC-Frauen noch drei Tage zuvor an gleicher Stelle gemacht. Diese Lektion hatten sie verstanden, ließen auch nach Wiederbeginn nicht nach. Bis auf 20 Punkte bauten sie die Führung aus (58:38/24.), ehe sie in der letzte Minute des dritten Viertels durch zwei Fahrkarten von der Linie und zwei erfolglose Angriffssequenzen die Tür für die Angels wieder einen Spalt weit öffneten.

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Als die Gäste von 70:52 (31.) auf 71:60 (34.) verkürzten, wurden erste Erinnerungen an das Mittwochspiel wach. Zeit für Hernes überragende Kapitänin, diese bösen Geister gleich zu vertreiben. Tayler Mingos sauberer Dreier zum 74:60 (35.) wirkte wie eine Erlösung. Nördlingen kam zwar noch einmal auf Zehn heran (74:64/37.), aber dann zeigte Laura Zolper mit drei starken Aktionen und sechs Punkten aus der Nahdistanz, dass sie viel mehr kann als Dreier werfen. Ihr Wurf rückwärts über den Kopf zum 80:64 (37.) nahm den Gästen auch die letzte Hoffnung, die restlichen Minuten waren einfach zum Genießen. Jedenfalls für alle, die es mit dem HTC hielten.

Herner TC – Eigner Angels Nördlingen 85:67

Viertel: 25:17, 27:17, 14:18, 19:15.

HTC: Mingo (18/3 Dreier, 7 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals), Reeves (15, 10 Reb.), Zolper (15/2), Svetlikova (15), Smorto (12), Kidwell (8/1), Tkachenko (2), Whitfield.

Angels: Beasley (17/2), Davenport (15, 10 Reb.), McCray (12/1), Brochlitz (9/3), Bertholdt (7/1), Lehtoranta (4), Viksne (3), Hasle-Lagemann, Kambach.

Statistik (HTC – Angels): Zweier: 70 % (26/37) – 40 % (19/47); Dreier: 42 % (6/14) – 38 % (8/21); Freiwürfe: 78 % (15/19) – 55 % (5/9); Rebounds: 30 (4 offensiv, 26 def.) - 28 (10, 18); Assits: 14 – 13; Stelas: 7 – 5; Turnovers: 13 – 10; Fouls: 14 – 17.

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