Wanne-Eickel/Herne. Westfalia Herne siegt 5:2 bei Wanne 11. Trainer Celik lobt nicht nur den Dreifach-Torschützen, sondern sieht vor allem eine Stärke seines Teams.

Westfalia Herne bleibt auf Kurs an der Tabellenspitze, für den SV Wanne 11 war es vor 324 Zuschauern die dritte Niederlage innerhalb einer Woche: Mit 5:2 (2:1) gewinnt Westfalia Herne das Derby an der Hauptstraße in Crange.

Für die Wanner war diese Woche, ausgerechnet nach der ersten Niederlage der Saison, dem 1:2 beim Königsborner SV, gespickt mit Highlights – am Ende allerdings stehen sie mit drei Niederlagen da.

Erst am Mittwoch in der zweiten Runde des Westfalenpokals gegen die SG Wattenscheid 09, dann an diesem Sonntag das Landesliga-Derby gegen Westfalia Herne.

Durch das 1:2 im Westfalenpokal gegen die 09er schleppten die Schwarzen Raben zwei verlorene Spiele mit in dieses Derby – Westfalia Herne hingegen kam mit leichtem Gepäck.

SV Wanne 11 – Westfalia Herne: SCW mit der breiteren Brust

7:0 gewonnen gegen den Aufsteiger VfB Westhofen, alleiniger Tabellenführer nach vier Siegen in Folge: Die breitere Brust fürs Derby Wanne-Herne brachten die Blau-Weißen mit.

Die sollte sich in dieser Partie schon früh weiten. In der zehnten Spielminute bekamen die Herner einen Freistoß. Es ein Pfiff, der Wannes Trainer Franko Pepe zumindest ein Stück weit auf die Palme brachte, und er hatte Folgen.

Kimaz Hamza staubt ab zum Herner 1:0

Hernes Lokman Erdogan dreht den Ball aus der Distanz, von Halbrechts, vor das Wanner Tor. Der Ball rauschte durch die Spielertraube im Wanner Sechzehner. SV-Keeper Maximilian Maiwald sah den Ball spät bekam ihn nicht fest zu fassen und ließ abprallen vor die Füße von Hernes Kimaz Hamza. Der Dreifach-Torschütze aus dem Westhofen-Spiel traf zur 1:0-Führung des Spitzenreiters.

Die Wanner Antwort kam zunächst aus Richtung des „Elfer Rabenschmiede“-Häuschens, gesungen: „Kämpfen und siegen, ja das ist Fußballsport.“ Aber die Raben auf dem Platz legten bald nach. Auch sie waren nach einem Standard erfolgreich.

Marc Flaczek köpft ein zum Wanner Ausgleich

Nach einem Eckball in der 26. Minute rutschte der Ball über verschiedene Köpfe im Herner Strafraum, als Eigentorschütze zum 1:1 für Wanne-Eickel wurde Samir Bouachria notert. Beide Teams waren Derby-Fahrt.

Hamzas Treffer zur vermeintlichen erneuten Herner Führung würde zurückgepfiffen. Neben seiner Stirn war auch seine Hand im Spiel. Kein Treffer, Gelb gegen Hernes Stürmer. Kurz darauf trat Lokman Erdogan den nächsten Freistoß von Halbrechts, der Ball landete mit Wucht am Pfosten des Wanner Tores.

Sergen Sezen trifft zur erneuten Herner Führung

Sergen Sezen verpasste kurz vor der Pause noch einmal knapp für Herne, und war dann doch noch erfolgreich. Wieder nach einem Freistoß von Lokman Erdogan von rechts, Sezen segelte in die Flugbahn des Balles und verlängerte in den Winkel zum 2:1 (45.) für die Gäste.

Die Wanner hatten also Offensiv-Nachholbedarf und machten sich direkt vom Wiederanpfiff an auf den Weg Richtung Ausgleich, mit hoher Drehzahl. Ismail Akbabas Distanzschuss, Ali Al Husseins Abschluss knapp vorbei und vor allem der feine Fuß von Philipp Dragicevic, als Westfalia-Torhüter Akin Ergin gerade noch die Fingerspitzen an diesen Lupfer bekam, stempelten den Wanner „Kämpfen und Siegen“-Vorsatz in den Kunstrasen an der Hauptstraße.

Obenauf: Hernes Christian Silaj, hier gegen Orkun Koymali (Nr. 23) vom SV Wanne 11.
Obenauf: Hernes Christian Silaj, hier gegen Orkun Koymali (Nr. 23) vom SV Wanne 11. © Funke Foto Services | Uwe Möller

Herne im Glück – und mit dem 3:1

Nach diesen drei gefährlichen Szenen wurde es ruhiger vor dem Herner Tor. Die Gäste hatten allerdings in der 65. Minute Glück, als der Ball Camara Kessery im eigenen Strafraum an den Unterarm sprang: Kein Handspiel, entschied der Schiedsrichter. Nicht die einzige Szene, in der eine der Mannschaften eine andere Entscheidung gewünscht hatte. Auch Herne reklamierte in der zweiten Halbzeit einmal vergeblich auf Strafstoß.

Kurze Zeit später dann der Jubel auf der anderen Seite. Marvin Schuster, für Hamza gekommen, traf mit einem Schuss aus der Drehung in der 70. Minute zum Herner 3:1.

Wanne spielte weiter, jetzt auf den Anschlusstreffer. Steven Murru hatte nach Hereingabe von Stefan Maiwald den Anschlusstreffer auf dem Fuß, traf aber im Seitfall über das Tor.

Schuster trifft nach seiner Einwechselung dreimal

Herne setzte den nächsten Konter, wieder durch erfolgreichen Abschluss von Schuster zum 4:1 (81.), und damit war eine torreiche Schlussphase eingeläutet. Phillipp Dragicevic verkürzte für Wanne auf 2:4, in der Nachspielzeit machte Marvin Schuster mit Hernes 5:2 seinen dritten Treffer, nachdem er erst nach einer knappen Stunde für Kimaz Hamza gekommen war.

„Hinten raus hat am Ende die effektivere Mannschaft gewonnen“, so Wannes Trainer Franko Pepe. Hernes Trainer Hayrettin „Henry“ Celik war zufrieden und lobte den dreifachen Torschützen Marvin Schuster, aber vor allem das „Kollektiv“ für „die Art und Weise, wie wir hier heute gespielt haben“ – eine geschlossen starke Mannschaftsleistung habe er gesehen, so Celik.

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Tore: 0:1 (10.) Hamza, 1:1 (26.) Bouachria/ET, 1:2 (45.+2) S. Sezen, 1:3 (70.) Schuster, 1:4 Schuster (81.), 2:4 (85.) Dragicevic, 2:5 (90.+4) Schuster.

Wanne 11: M. Maiwald; Bienk, Akbaba (66. Murru), Hyna (86. Aydinli), Al Hussein, Curic, Koymali, Flaczek (83. Polat), Dragicevic, Stehl, Ennaji (72. St. Maiwald).

Westfalia Herne: Ergin; Kessery, Hamza (57. Schuster), Silaj, Cisse, Erdogan (76. Mumcu), S. Sezen (86. Cetin), Bouachria, Agita (88. Prudetskiy), Ablak, Gülcan (80.+1 Bakare).

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