7:0-Spektakel: So stürmt Westfalia Herne an alleinige Spitze

Herne. Westfalia Herne fegt Westhofen 7:0 vom Platz – eine Tor-Kuriosität ist auch dabei – und steht alleine an der Spitze. Ein Experte hat’s geahnt.

Der SC Westfalia Herne hat die alleinige Tabellenführung in der Fußball-Landesliga 3 übernommen. Gegen den Aufsteiger VfB Westhofen gelang dem Team um Trainer Hayrettin Celik ein 7:0 (3:0)-Erfolg.

Im Spitzenspiel der bis dahin mit Herne punktgleichen SVB Vestia Disteln und YEG Hassel hieß es 3:3. Disteln und YEG haben nun zehn Zähler, die Herner liegen mit zwei Punkten Vorsprung an der Spitze.

Westfalia Herne startet mit Tempo und lässt nicht locker

Der Sieg der Vorwoche hat zwar klar ausgesehen, 4:1 beim TuS Hannibal, aber die vier Treffer waren erst spät gefallen, nach einer Stunde, zunächst hatte die Westfalia zurückgelegen. So lange am ersten eigenen Treffer herumzudoktern, das wollen sich die Herner ersparen. So preschten sie gegen den VfB Westhofen direkt in die Offensive, begannen die erste Halbzeit mit Tempo, ließen nicht nach, blieben dran.

Aus der Viererkette machten immer wieder auf den Außenbahnen Collins Agita und Volkan Ablak Druck, Herne dachte mit zehn Mann offensiv – und vorne sprintete Kimaz Manza durchs letzte Drittel vor dem Westhofener Tor. An die erste Halbzeit konnten die Herner einen dicken Haken machen. 3:0 lautete die Pausenführung, und es hätten noch ein paar mehr Treffer sein können.

Westhofens Team mutiert zwangsweise zur Abwehrwand

Das Westhofener Team mutierte zwangsweise zur Abwehrwand, aus der in Halbzeit eins genau ein Konter hervorschnellte – der nach kurzer Gefahr fürs Herner Tor als Rückpass auf einem Herner Fuß endete. Die angekündigte Heimoffensive münzte Kimaz Hamza in der achten Minute mit dem 1:0 per Kopf nach Ecke von Ferhat Mumcu zur gewünscht frühen Führung. Nach einer halben Stunde traf erneut Hamza. Christian Silaj hatte sich vor dem gegnerischen Sechzehner den Ball vom Gegner ertanzt und legte auf. Das 3:0 in der 45. legte Sergen Sezen vor, nach Vorarbeit von Kimaz Hamza.

Westhofen konnte zufrieden in die Kabine gehen, weil Torhüter Gianluca Caruso stark gegen Ahmed Bakare, Christian Silaj und noch einmal Kimaz Hamza gehalten hatte.

Kräftiger Applaus für die Basketballer und die Flick-Nachricht

Halbzeit zwei begann mit zweimal kräftigem Applaus nach den beiden Durchsagen: Deutschlands Basketballer sind Weltmeister und Hansi Flick ist nicht mehr der Bundestrainer. Dann wollte sich Westhofen ins Spiel hineinarbeiten, die Westfalia setzte nur eine ganz kurze Zeit lang auf dosierte Offensive.

Der nächste Treffer war ein Kuriosum. Westhofens Björn Schulte-Tillmann und Torhüter Gianluca Caruso verhampelten vor dem Sechzehner gemeinsam den Ball, Ahmed Bakare reagierte schnell, schoss ein zum 4:0 (55.). Nur eine Minute darauf wieder Westfalia, wieder Hamza, 5:0.

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Einen klaren Erfolg hatte SCW-Physio Michael Kühn mit Kennermiene vor dem Spiel vorausgesagt. Bis dahin hatte er sich schon mal die Expertenplakette in (mindestens) Silber verdient. Nachdem Veli Cetin im Strafraum gelegt wurde, erhöhte Lokman Erdogan auf 6:0 in der 73. Minute, sicher verwandelter Foulelfmeter. Herne spielte es locker runter, aber mit offensivem Biss. Lokman Erdogan (76.) traf noch zum 7:0.

Tor des Tages: Ahmed Bakare (re.) trifft gedankenschnell zum 4:0 für Westfalia Herne im Spiel gegen den VfB Westhofen, nutzt ein Missverständnis der Westhofener Björn Schulte-Tillmann (Mi.) und Torhüter Gianluca Caruso. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Michael Kühn hatte vor dem Spiel nach seinen Eindrücken beim Aufwärmen beider Mannschaften tatsächlich auf ein 8:0 getippt. Den Expertenstatus „Gold“ hat er nur knapp verpasst.

Tore: 1:0 (8.) Hamza, 2:0 (30.) Hamza, 3:0 (45.) S. Sezen, 4:0 (55.) Bakare, 5:0 (56.) Hamza, 6:0 (73., FE) Erdogan, 7:0 (76.) Erdogan.

Westfalia Herne: Ergin; Agita, Prudetskiy, Bouachria, Ablak (60. Dimitrov) – Cisse (60. Cetin), Silaj – Hamza (62. Tholley), Mumcu (66. Gülcan), S. Sezen – Bakare (66. Erdogan).