Herne. Leonidas Exuzidis ist aufgestiegen, pfiff zuletzt auf Schalke: Er erklärt, wie er den nächsten Schritt seiner Schiedsrichter-Karriere angeht.

Es war so etwas wie ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für Leonidas Exuzidis: Zwölf Tage nach seinem 28. Geburtstag pfiff der Schiedsrichter aus dem Kreis Herne das Testspiel zwischen dem FC Schalke 04 und Twente Enschede. Ein Fest für beide Vereine und ihre Anhänger, die mit 30.000 auch wieder zahlreich in die Arena geströmt waren. Aber für die Spieler und auch für Schiedsrichter Exuzidis war eben auch nur: ein Test.

So einen vergleichsweise gemütlichen Nachmittag wird Exuzidis in den kommenden Monaten wohl eher selten in seinem Kalender finden. „Das wird ziemlich viel werden“, sagt er. Nachdem er in der vergangenen Saison als Hauptschiedsrichter in der Regionalliga und als Assistent in der 3. Liga mit guten Leistungen aufgefallen ist, folgt nun der nächste Schritt: Er wird als Hauptschiedsrichter in der 3. Liga unterwegs sein und in der 2. Bundesliga assistieren. „Ich habe da Bock drauf. Es werden viele neue Erfahrungen sein.“ Am heutigen Samstag steht er als Assistent von Robert Kampka in der 2. Liga beim Spiel SV Elversberg gegen Hansa Rostock an der Linie.

Leonidas Exuzidis hat ein neues Gespann

Leonidas Exuzidis bei der Team-Präsentation der DFB-Schiedsrichter.
Leonidas Exuzidis bei der Team-Präsentation der DFB-Schiedsrichter. © Getty Images For DFB | Neil Baynes

Viele Erfahrungen und vor allem neue Wege wird er mit seinem neuen Team fahren und bereisen müssen. Wie der Castrop-Rauxeler kommen seine Assistenten aus dem Ruhrgebiet. Die ersten gemeinsamen Spiele stehen schon in den Büchern – auch das waren die ersten Testläufe für die kommende Saison. „Wir wollen gut abgestimmt reingehen und haben erstmal versucht uns aneinander zu gewöhnen“, so Exuzidis. Bislang habe das auch schon gut funktioniert.

Die Begeisterung, die Vorfreude auf das Neue ist dem 28-Jährigen anzumerken. Die neuen Erfahrungen reizen ihn mehr als die Etiketten, die draufstehen. „Jedes Spiel ist für sich herausfordernd“, ordnet er ein. Da ist es egal, ob er in der 3. Liga ein Spiel leitet oder wie noch in der vergangenen Saison ein Bezirksliga- oder Kreispokalspiel. Wobei letzteres im kommenden Jahr wohl eher seltener vorkommen wird.

Spielnachbereitung in den Profi-Ligen ist intensiver

Nicht, weil Exuzidis keine Lust mehr verspürt auch mal ein vermeintlich kleines Spiel zu leiten. Es ist eine Zeitfrage. Die Vor- und Nachbereitung der Spiele in den Profi-Ligen gemeinsam mit seinem Team werde schlichtweg immer intensiver, sprich zeitraubender.

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Sollte sich die Möglichkeit eröffnen mal wieder im Kreis Herne zu pfeifen, dürfte Exuzidis sicherlich nicht nein sagen. Denn Überheblichkeit oder gar Arroganz kann man ihm wohl als letztes vorwerfen. Er selbst scheint es noch nicht ganz fassen zu können, auf welches Level er es mittlerweile geschafft hat. „Das kam alles überraschend“, gibt er zu. „Es ist schon etwas Besonderes.“ Er hat nun nur noch wenige Schritte vor sich, um in die oberste Liga vorzustoßen, dazu sagt er: „Ich bin ehrlich, ich denke nicht an die Zukunft. Ich will gerade nur Spaß daran haben und glücklich sein.“

Denn die Zeit, die er investiert, soll sich schließlich auch lohnen. Doch alles unter einen Hut zu bringen, gelingt auch Leonidas Exuzidis, der auch weiter Vollzeit arbeitet, nur bis zu einem gewissen Punkt. Seinen Posten im Herner Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss wird er zeitnah weitergeben.

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