Herne. Basketball-Bundesligist Herner TC ist zwei Monate vor dem Saisonstart noch auf der Suche nach Spielerinnen. Was die Situation so schwierig macht.
Die Homepage des Herner TC zeigt noch ein Zahnrad, das sich dreht. Danach öffnet sich die kurze Meldung „Wartung – Saisonvorbereitung. Aber nicht mehr lange, dann sind wir wieder für Sie da!“ Es ist nicht nur der Internet-Auftritt des Basketball-Bundesligisten, der sich noch im Warte- im Umbaumodus befindet. Das gleiche gilt auch für die Mannschaft von Headcoach Marek Piotrowski.
Gut zwei Monate vor dem Saisonstart der DBBL sind noch einige Lücken zu füllen. Einen genauen Stand zum Kader gibt es bislang noch nicht.„Wir befinden uns in einer unglücklichen Situation“, sagt HTC-Vorsitzender Wolfgang Siebert. Das hatte er schon vor einigen Monaten durchklingen lassen. Die Problematik ist in der Zwischenzeit allerdings nicht aus der Welt geschafft worden.
„Es ist ein schwieriger Markt“, so Siebert, „wir haben ehemalige Spielerinnen, mit denen wir gerne weitermachen würden, aber haben unterschiedliche Gehaltsvorstellungen.“ Die steigenden Kosten der letzten Monate gehen auch an den Herner Basketballerinnen nicht spurlos vorbei. Man müsse innerhalb des eigenen Etats bleiben, betont Siebert.
Für Panik ist kein Platz beim Herner TC
Für Panik ist allerdings kein Platz beim HTC. „Nur noch zwei Positionen“ sind zu besetzen. Mit einem Vollzug rechnet der Herner Vorsitzende innerhalb der nächsten Wochen. „Oder spätestens einen Tag vor dem ersten Saisonspiel“, sagt er mit einem Lachen.
Die Social-Media-Meldung vom Sonntag, die besagte, dass der Kader schon komplett sei, kann er dementsprechend nicht bestätigen. „Ich habe die bisherigen Verträge ja unterschrieben.“
Ein paar dürften bis zum 30. September noch hinzukommen. Dann startet der HTC zu Hause in die neue Saison. Auftaktgegner sind die Gisa Lions MBC Halle. Die erste Saisonwoche ist gleichzeitig die einzige mit einem Doppel- beziehungsweise Dreifach-Spieltag. Die Reise unterhalb der Woche zu Alba Berlin (3. Oktober) kommt für Siebert alles andere als günstig. Denn schon danach geht es wieder auswärts gegen die Saarlouis Royals (8. Oktober).
Die DBBL hat den Playoff-Modus verändert
„Die ersten fünf Spiele sind sehr hart für uns“, erklärt er und mahnt: „Das erinnert an unseren Start in die vergangene Saison. Da müssen wir aufpassen.“ Damals startete der HTC mit vier Niederlagen aus fünf Spielen, nur um später die reguläre Saison noch auf Platz drei zu beenden. Das Saison-Aus erfolgte im Viertelfinale gegen Alba Berlin.
Sollte es der HTC wieder so weit, oder noch weiter schaffen, ändert sich der Modus. Die DBBL hat in Abstimmung mit den Vereinen beschlossen, den Playoff-Modus anzupassen. Statt der Best-of-three-Serie wird schon ab dem Halbfinale eine Best-of-five-Serie gespielt. Des Weiteren spielt der besser platzierte Klub der Hauptrunde die ersten beiden Spiele zu Hause.
Ein Spiel um Platz drei wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben. Beide Halbfinal-Verlierer werden auf Platz drei geführt.
Laura Stockton und Sarah Polleros spielen nun für Hannover
Davor stehen allerdings erstmal 22 Spiele aus – und vor allem die ersten „harten“ fünf Duelle. Zum Abschluss dieser Serie trifft der HTC auf den Pokalsieger und Vize-Meister der vergangenen Saison, die TK Hannover Luchse. Auf dem Papier schon eine ansprechende Aufgabe, und beim genaueren Hinsehen sogar noch etwas mehr.
Denn die Hernerinnen werden gleich auf zwei bekannte Gesichter stoßen. Zum einen Point Guard Laura Stockton, die 20/21 beim HTC spielte, bevor es sie nach Spanien und Puerto Rico zog. Seit 2022 spielt sie in Hannover und will dort Meister werden, wie sie bei ihrer Verpflichtung gegenüber der Hannoverschen Zeitung sagte.
Den Traum, Meister zu werden, hat sich Sarah Polleros bereits erfüllt – mit dem Herner TC. Den nächsten dürfte sie dann wohl mit Hannover anpeilen. Denn nach sieben Jahren ist Schluss in Herne für die 21-Jährige. „Ich musste mal meine Komfortzone verlassen und eine andere Herausforderung suchen“, sagt sie über ihren Wechsel. Natürlich werde sie ihre Familie, die Fans, „die ich sehr ins Herz geschlossen habe“, und die gesamte Stadt vermissen.
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Sarah Polleros möchte mal ins europäische Ausland wechseln
Dennoch ist sie von ihrem Schritt fest überzeugt. Er soll nur der erste von vielen weiteren sein. „Ich will mich weiterentwickeln“, sagt sie. Ihre Ziele, die deutsche Nationalmannschaft und eine Station im europäischen Ausland, könne sie besser in Hannover verfolgen als beim Herner TC. Mindestens zweimal wird sie ihrem Ex-Klub gegenüberstehen. Spätestens dann wissen auch die HTC-Verantwortlichen, welche Spielerinnen im Kader stehen.
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