Herne. Horsthausen ist seit 2013 stark gewachsen, ist nun Hernes mitgliederstärkster Fußballklub. Einige Vereine verlieren dramatisch. Der Überblick.

Herne ist eine Sportstadt, glaubt man den Sonntagsreden der Politik. Herne ist aber vor allem eine „Fußball“-Stadt, auch wenn die erfolgreichen Zeiten des SC Westfalia, des SV Sodingen oder des DSC Wanne-Eickel nur noch in den Geschichtsbüchern nachzulesen und nicht mehr auf dem grünen Rasen zu beobachten sind.

So zahlten (Stand: Dezember 2022) weiterhin 6792 Frauen und Männer, Mädchen und Jungen ihre Beiträge in einem der 36 Fußballvereine. Diese Zahl ermittelten die Experten der Universität Wuppertal für ihren Sportplatzentwicklungsplan. Verglichen wurde von ihnen der Zeitraum zwischen 2013 und 2022 – mit interessanten Ergebnissen.

Herne: Vor allem die Zahl der Fußballerinnen geht dramatisch zurück

So ging die Gesamtmitgliederzahl zwar „nur“ um 7,6 Prozent zurück, die der jungen Mädchen und Frauen, die in einem Verein kicken, aber um satte 40 Prozent. Eklatant rückläufig ist auch die Zahl der Junioren zwischen 15 und 18 Jahren, die sich ein Fußballtrikot überziehen: minus 22,5 Prozent, sicher nicht nur für die Sportwissenschaftler eine, wie sie es nennen, „besorgniserregende Entwicklung“.

Relativ konstant blieb die Zahl der für den offiziellen Spielbetrieb gemeldeten Mannschaften. Waren es in der Saison 2013/14 noch 226, sind es jetzt 210, von den Bambinis bis zu den Senioren. Aufgeschlüsselt liest sich die Zahl so: 61 Herren- und sieben Damenmannschaften (gesamt 68) sowie 142 Juniorinnen- oder Juniorenteams.

SpVgg Horsthausen überholt Wanne 11 als größter Verein

Aufgeschlüsselt wurde auch die Mitgliederentwicklung in den 36 Fußballvereinen bzw. -abteilungen im Zeitraum von 2013 bis 2022. Mit einer Wachablösung: War 2013 noch der SV Wanne 11 der mitgliederstärkste Fußballverein in Herne, ist es jetzt die SpVgg. Horsthausen. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Horsthausen gewann in den vergangenen zehn Jahren 362 neue Mitglieder hinzu und kommt nun auf 608, die „Schwarzen Raben“ fielen mit aktuell 548 Mitgliedern auf den zweiten Platz zurück.

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Auch in Prozentzahlen sitzt die SpVgg. auf dem Platz an der Sonne: Sie verzeichnete seit 2013 ein Plus von 147,2 Prozent! Im höheren zweistelligen Plus-Bereich liegen nach ihr noch der RSV Holthausen (+98,5 Prozent), Firtinaspor Herne (+83 Prozent) und der VfB Börnig (+58,6 Prozent).

FC Marokko mit dem größten prozentualen Rückgang

Wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Die meisten Mitglieder in dem genannten Zeitraum verloren der FC Marokko (-77,4 Prozent), Blau-Weiß Baukau (-75,2 Prozent), der SC Röhlinghausen (-64,5 Prozent) und Blau-Weiß Börnig (-53,3 Prozent). Geschuldet sind diese Rückgänge vor allem der Tatsache, dass in diesen Vereinen keine Jugendarbeit geleistet wird.

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