Herne. Hernes Bundesliga-Basketballerinnen wollen im Heimspiel gegen Berlin den halben Weg ins Halbfinale schaffen. Worauf sich der HTC einstellt.
Jetzt gilt’s. Dass Hernes Erstliga-Basketballerinnen die reguläre Saison dank einer furiosen Aufholjagd auf Rang drei beendet haben, ist schön, aber nicht viel wert. Erst in den nächsten Wochen entscheidet sich, ob diese Spielzeit als Erfolg zu werten ist. Dazu muss der Herner TC die erste Playoff-Runde gegen ALBA Berlin überstehen und so ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft einziehen.
Das Hinspiel in der H2K-Arena beginnt am Samstag bereits um 16 Uhr, also zwei Stunden früher als gewohnt, am nächsten Freitag stehen sich beide Teams dann in Berlin gegenüber. Sollte es zwei verschiedene Sieger geben, fällt die Entscheidung zwei Tage später in Herne.
Herner TC erwartet höchst unbequemen Gegner
Weil sie beim Top4-Turnier um den DBBL-Pokal nicht beteiligt waren, hatten beide Mannschaften zwei Wochen Zeit, um sich auf ihren Viertelfinalgegner einzustellen. „Ich denke schon, dass wir gut vorbereitet sind“, gibt sich Marek Piotrowski zuversichtlich. „Aber zeigen wird es sich erst am Samstag.“ Hernes Cheftrainer weiß, dass mit dem Aufsteiger ein höchst unbequemer Gegner aufkreuzt.
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„Berlin spielt sehr aggressiv, wechselt ständig die Systeme und rotiert viel“, sagt Piotrowski. Und weil er ähnliches von seiner Mannschaft fordert, rechnet er mit einer sehr kampfbetonten Begegnung. „Die Zuschauer werden einen Fight sehen“, ist der 63-Jährige sicher.
Eine besondere Qualität sei es, dass ALBA auch verloren geglaubte Partien noch aus dem Feuer reißen könne. „Es gab viele Spiele, in denen Berlin zur Halbzeit mit 15 Punkten hinten lag und die sie dann doch gedreht haben“, sagt Piotrowski voller Respekt. In schlechter Erinnerung ist ihm da auch das eigene Spiel in Berlin, das der HTC nach einer 38:30-Pausenführung noch glatt mit 66:77 verlor. Und auch im Rückspiel hatten die Herner Frauen große Mühe, einen klaren Vorsprung zum 56:51-Erfolg zu retten.
Ähnlich wie Herne lebt auch ALBA nicht von zwei, drei Ausnahme-Könnerinnen, sondern von einem breiten Kader, der stets den Teamgedanken in den Vordergrund stellt. Das zeigt auch der Blick in die Hauptrunden-Statistik. Da tauchen gleich elf Berlinerinnen mit Einsatzzeiten zwischen zwölf und 25 Minuten pro Spiel auf, und auch in der Scorerliste liegen die Albatrosse dicht beieinander.
ALBA Berlin hat sein Ziel schon erreicht
Zweistellig punkten im Schnitt Pointguard Deeshyrah Thomas (11,9), Dreier-Spezialistin Laina Snyder (11,2), die 1,93 m große Centerin Margaret Mulligan (10,3) sowie die frühere Nationalspielerin Stefanie Grigoleit (10,6).
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Oft genug ist es die 33-jährige Grigoleit, die mit leidenschaftlichem Einsatz Bälle erkämpft und ihr Team mitreißt. Dabei kann sie sich auf die Erfahrung von Tessa Stammberger, Lena Gohlisch oder Lucy Reuß ebenso verlassen wie auf die Unbekümmertheit der jüngeren Garde um Hilke Feldrappe und Leoni Kreyenfeld.
Einen Vorteil bringen die ALBA-Frauen von Trainer Cristo Cabrera zudem mit: Sie haben als Aufsteiger mit dem Einzug in die Playoffs ihr Ziel schon erreicht und können befreit aufspielen. Da sie bereits am Freitag anreisen, gehen sie auch ausgeruht aufs Parkett. „Trotzdem müssen wir den Anspruch haben, das erste Spiel zu gewinnen. Vor 2000 Zuschauern in Berlin eine Niederlage zu korrigieren, wird nämlich nicht leicht“, sagt Marek Piotrowski – und strahlt Optimismus aus: „Wir freuen uns auf die Playoffs und sind guter Dinge, dass wir auch nach dem Spiel am Samstag gute Laune haben.“
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