Herne. Bektas Derdiyok, neuer Trainer von Firtinaspor, blickt zum Einstieg auf zwei Siege und eine Last-Minute-Niederlage zurück. Ein Start-Resümee.

Zufrieden blickt Bektas Derdiyok auf seinen Start an der Seitenlinie der ersten Mannschaft von Fußball-Landesligist Firtinaspor Herne zurück. Drei Spiele, sechs Punkte, der neue Coach spürt einen Wandel im Team. Sportliches Ziel bleibt für ihn ganz klar der Klassenerhalt, aber darüber hinaus will er noch mehr sehen.

„In der Landesliga muss man seine Hausaufgaben schon machen“, gibt Derdiyok Gas. „Mental und von der Einstellung her war die Mannschaft in keinem guten Zustand“, blickt der Coach zurück, der seit letzten Sommer die U19 des Vereins übernommen hatte und die Geschehnisse in der Ersten so parallel aus nächster Nähe verfolgen konnte. „Das war schon erschreckend.“

Wo der Hebel anzusetzen ist

Er wusste also wo der Hebel anzusetzen war, denn fußballerisch mangelt es kaum. „Das sind alles top Spieler“, sagt er. Im ersten Training stellte er sich als Arbeiterkind vor, erinnert er sich. „Man muss Mentalität auch vorleben. Ich habe gelernt, wer arbeitet, der wird am Ende dafür belohnt.“

Und Respekt hat für Bektas Derdiyok einen ebenso hohen Wert. Wer die Regeln nicht akzeptiere, solle sich ein neues Hobby suchen hieß es. Es scheint angekommen, bislang seien zumindest keine Hobbys gesucht worden. Die jüngsten Resultate sind der Lohn für die aktuelle Arbeitsmoral.

„Das 3:2 in Kaiserau hat mich überwältigt, das war hervorragend“, so Derdiyok im Rückblick. Das zweite Spiel samt Last-Minute-Heimniederlage gegen Hagen 11, für den Firtina-Coach die stärkste Mannschaft der Liga, wurde als Lehrstück eingeordnet. „Die Jungs haben sich richtig geärgert, das fand ich sehr schön“, meint Derdiyok, der mit dem 4:1-Erfolg in Kirchhörde zuletzt wieder jubeln durfte. „Die Jungs werden immer besser, das Kollektiv immer vertrauter. Und dabei vergessen sie aber auch nicht zu kämpfen.“

„Knappi“ hinterlässt Spuren

Bektas Derdiyok war vor seiner Zeit an der Emscherstraße ein Jahr lang für die DJK Wattenscheid 08 in der Landesliga aktiv, nach den anderthalb Oberliga-Jahren mit Christian Knappmann bei Westfalia seine zweite Senioren-Station. Zuvor trainierte er die U19-Teams von Hordel und des FC Kray. Besonders „Knappi“ hinterließ bei ihm Spuren.

„Keiner arbeitet so akribisch wie Knappi. Ich habe sehr viel von ihm gelernt“, beschreibt der Firtina-Trainer. Auch das junge Spieler unbedingt eine Chance brauchen. In Kirchhörde setzte er gleich vier Jugendspieler ein. Auch gegen Tabellenführer Hombruch am Sonntag will er seiner Linie treu bleiben.