Herne. Vor fünf Jahren gab Westfalia Herne die Verpflichtung von Christian Knappmann bekannt – zur runden Zahl ein Aus- und Rückblick.
Christian Knappmann gehört zu denen, die darauf gewartet haben, dass der Ball mal wieder rollt in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga nach der Corona-Pause. „Es war schön, endlich mal wieder einen grünen Bildschirm zu haben“, sagt der Trainer des SC Westfalia Herne über das Hier und Jetzt. Auf dem vertrauten Kunstgrün im Stadion am Schloss steht er selbst schon ein bisschen länger, seit etwas über anderthalb Wochen trainieren er und sein Team wieder.
Der Blick geht nach vorn, auch wenn noch nicht klar ist, ab wann die Amateure wieder Spiele austragen werden. Die Westfalia bereitet sich darauf nicht mit einem, sondern mit mehreren Teams rund um das Team vor.
Zunächst mal: Ingo Brüggemann als 1. Vorsitzender und als seine Stellvertreter Jörg Tottmann und Holger Stoye sind mittlerweile offiziell der kommissarische Vorstand des Gesamtvereins.
Auch das Trainerteam ist größer geworden
Dieser wiederum hat für die Jugendarbeit Tim Lanfermann als Jugendleiter und Marcel Witzke als Jugendgeschäftsführer für die Nachwuchsabteilung der Westfalia eingesetzt. Und auch das Team um den Trainer der Oberliga-Mannschaft ist deutlich größer geworden.
Wie Christian Knappmann hat auch Co-Trainer Bektas Derdiyok seinen Vertrag um drei weitere Jahre (bis 2023) verlängert.
Pascal Königs kommt als Torwart und als Torwarttrainer. Mit Frank Gies kehrt der Teammanager aus dem Westfalenliga-Meisterjahr 2017 zurück, und auch Hayrettin Celik, der auch schon in der Jugendabteilung tätig war für die Westfalia, ist einer, der ans Schloss zurückkommt – für das Athletiktraining und die Videoanalyse.
„Der Teufel steckt im Detail“
Denn es komme auf viele Dinge an in der Trainingsarbeit. Christian Knappmann sagt dazu: „Der Teufel steckt im Detail“, und allem in Gänze gerecht werden: „Das kannst du alleine nicht.“
Da sind auch noch zwei andere Faktoren, wenn Knappmann an die Spieler denkt. Einmal: „Es ist wichtig, dass du als Spieler nicht immer die selbe Stimme hörst. In der Kabine, beim Krafttraining, beim Aufwärmen, bei der Videoanalyse, bei der Nachbesprechung.“ Der Kreis soll nun über Bektas Derdiyok und Masseur Michael Kühn hinaus nachhaltig erweitert sein.
Andererseits, wenn keine Detailfrage mehr offen sei: „Dann gibt es keine Alibis mehr.“
Abstiegs-Nachricht am Gardasee erhalten
Mit solchen Fragen nach den kleineren Dingen, die wichtig sind, kennt sich der Herner Trainer aus, seit er ans Schloss Strünkede gekommen ist. Fünf Jahre ist das jetzt her. Im Mai 2015 gab die Westfalia bekannt, dass man zur Spielzeit 2015/2016 Christian Knappmann auch als Jugendleiter, aber vor allem als Stürmer für das Oberligateam verpflichte.
Nicht nur, dass damals zum Beispiel Sebastian Mützel ein Pflichtspiel mit Westfalia-Trikot, aber mit Hosen und Stutzen seines früheren Vereins Rot-Weiß Oberhausen bestritt. Auch die Spielklasse war dann nicht die eigentlich vorgesehene. Knappmann erfuhr beim Aufenthalt am Gardasee, dass die Westfalia in die Westfalenliga abgestiegen ist.
Auch für die Jahre danach, nachdem Knappmann die Nachfolge von Holger Wortmann als Trainer angetreten hatte, habe ein spezielles Motto gegolten: „Irgendwas war bis jetzt immer. Ob wir keine Heimspiele wegen des Stadionumbaus austragen konnten, oder jetzt das Insolvenzverfahren.“ Nur zwei Beispiele von vielen.
Gute Vorsätze und Voraussetzungen
Aber eines fügt er an mit Blick auf die neu gefundenen Teams rund um das Team: „Gute Vorsätze hatten wir in den vergangenen Jahren auch immer. Aber so gut wie jetzt waren die Voraussetzungen noch nie“, sagt der Trainer.
Wo das sportlich hinführen wird, ob die Regionalliga ein Ziel sein könnte? – Knappmann sagt: „Wir haben Jungs geholt, die das spielen können. Aber nicht nur sie müssen das Potenzial abrufen, sondern wir als Trainerteam und als Funktionsteam müssen sie dazu bringen.“
Am Teufel im Detail soll es jedenfalls nicht scheitern.
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