Herne/Wanne-Eickel. Bei der Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ in Herne belegt der deutsche Pokalsieger Herner TC Rang drei. Das passt nicht. Ein Kommentar.

Ehre, wem Ehre gebührt. Und wenn man die „Mannschaft des Jahres“ kürt und würdigt wie bei der Fritz Sportgala am Freitag, dann ist auch klar, dass man es vielleicht nicht allen recht machen kann. Oder allen gerecht werden kann. Aber es gibt noch einiges besser zu machen.

Denn gerade in diesem Jahr zeigt sich, dass eine glücklicherweise bunte sportliche Mischung in Herne und Wanne-Eickel nicht in einer gemeinsamen Liga spielen kann.

Platz drei für den Herner TC passt nicht

In diesem Jahr – Glückwunsch! – belegen die Handballer des HC Westfalia Herne nach einem grandiosen Kalenderjahr 2022 inklusive Oberliga-Aufstieg Platz eins, sie teilen ihn sich mit den Dartern des DC Desperados Herne. Die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC belegen Platz drei.

Glückwunsch auch an die Desperados, dass sie es als Meister der Bundesliga NRW-NW unter die Top 3 geschafft haben. Aber dass die Siegerinnen eines deutschen Pokalwettbewerbs vom Herner TC in einer Stadt wie Herne auf Platz drei landen, passt nicht.

Stephan Falk, Lokalsportredakteur
Stephan Falk, Lokalsportredakteur © FUNKE Foto Services | Julia Tillmann

Erinnerungen an die Wahl zur Mannschaft des Jahres 2019

Das erinnert an die Wahl zur Mannschaft des Jahres 2019. Die hatte der Herner EV vor dem Herner TC gewonnen. Die Eishockeyspieler Michél Ackers und Nils Liesegang sagten im August 2020 noch direkt auf der Bühne: Eigentlich habe der HTC den Titel verdient. 2019 waren die Basketballerinnen Meister und Pokalsieger geworden.

Die Kandidatenliste reicht vom Bundesliga-Basketball über Drittliga-Eishockey über die Fußball-Landesliga bis hin zum E-Dart und zur Fitness-Bundesliga. Sie alle spielen nun mal sportlich in ihrer eigenen Liga. Für eine Rangfolge untereinander gibt es keinen objektiven Maßstab. Verdient hätten sich alle die große Bühne, vielleicht unter dem Titel „Unsere Besten“. Und wer weiß, vielleicht kommen sich der „große“ Sport und der so genannte Randsport in Herne und Wanne-Eickel auf diese Weise noch ein Stückchen näher. Sport soll ja bekanntlich verbinden.

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