Herne. Zum letzten Heimspiel der Hauptrunde erwartet der Herner TC die punktgleichen Angels Nördlingen. Wie der HTC für Rang drei rechnet.
Am vorletzten Spieltag der Toyota Damen Basketball Bundesliga (1. DBBL) wabert so etwas wie Endspielstimmung durch die H2K-Arena: Wenn sich die punktgleichen Teams des Herner TC und der Eigner Angels Nördlingen am Sonntag ab 16 Uhr gegenüberstehen, geht es um den dritten Platz nach der Hauptrunde und damit um die beste noch mögliche Ausgangsposition für die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft.
Die Rechnung ist einfach. Gewinnt der HTC mit mehr als sieben Punkten Unterschied, hat er zwei Punkte mehr und nach dem 55:62 im Hinspiel auch den direkten Vergleich gewonnen. Dann ist ihm Platz drei nicht mehr zu nehmen.
Herner TC sieht den größeren Druck bei Nördlingen
Bei einem knapperen Sieg springt Herne zwar auf Platz drei, kann am letzten Spieltag aber von Nördlingen noch verdrängt werden, wenn der HTC in Keltern verliert und die Angels zuhause Hannover schlagen. Unterliegen die Hernerinnen aber am Sonntag, könnten sie sogar noch auf Platz fünf abrutschen und damit das Heimrecht in einem möglichen dritten Playoff-Spiel einbüßen.
Rumeiern ist deshalb bei der Frage nach dem Ziel für Marek Piotrowski keine Option: „Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen und, wenn es geht, auch mit mehr als sieben Punkten“, versichert Hernes Cheftrainer. „In erster Linie aber wollen wir ein gutes Spiel abliefern.“ Den größeren Druck aber sieht er bei den Angels. „Die sind Dritter und wollen es auch bleiben“, meint der 63-Jährige.
Hinspiel ging an die Angels
Vom Gegner hat er eine hohe Meinung – nicht nur von Sami Hill, der viertbesten Scorerin der gesamten Liga, oder der Finnin Anissa Pounds, die dem HTC im Hinspiel fünf Dreier einschenkte. „Die Beiden prägen das Spiel zwar, aber der Kader ist breit und ausgeglichen. Auch Koskimies kann uns an einem guten Tag von außen abschießen“, warnt Piotrowski, der auch die Handschrift seines Nördlinger Kollegen Ajtony Imreh schätzt. „Die Angels spielen sehr schnell und aggressiv.“
Beim Hinspiel Ende Oktober war Piotrowski nicht mit im nordbayerischen Ries. Damals fehlten auch die verletzten Kristina Topuzovic und Ilse Kuijt, und es gab im fünften Pflichtspiel die fünfte Niederlage. Der HTC klebte am Tabellenende fest. Seitdem aber hat sich einiges geändert. Eine Woche später startete Herne eine Siegesserie, die nur in Berlin und Hannover kurz ins Stocken geriet. Kleine Anpassungen im Kader sowie die Rückkehr der Verletzten haben dazu beigetragen, dass Herne verstärkt als Team auftritt und die Spielzeit auf viele Schultern verteilt werden kann.
Marek Piotrowski: „Wir sind auf einem guten Weg“
Zuletzt gegen Saarlouis saß schon im zweiten Viertel zeitweise die komplette Start-Fünf auf der Bank, ohne dass ein sonderlicher Qualitätsverlust spürbar gewesen wäre. Auf diese Ausgeglichenheit bauen Stanojcic und Piotrowski auch weiter. „Alle sind fit, und wir werden in diesen Wochen auch niemanden kaputt machen“, sagt der Headcoach. „Wir sind auf einem guten Weg und wollen diese Saison noch etwas länger spielen, gern bis Ende April. Das ist auch im Interesse der Spielerinnen.“
Implizit formuliert Piotrowski damit das nächste Ziel: Den Einzug ins Playoff-Halbfinale. Ob es zuvor gegen Osnabrück, Saarlouis oder Berlin geht, ist für den „Magier“ weniger wichtig. Dazu seien die Mannschaften leistungsmäßig zu dicht beieinander. Ein Sieg gegen Nördlingen ist ihm dennoch wichtig. „Dann können wir ganz entspannt nach Keltern fahren und uns danach zwei Wochen auf die Playoffs vorbereiten.“
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