Herne. Der SV Sodingen schlägt in letzter Sekunde zu, siegt bei Westfalia Herne 2:1. Wie der SVS nach einem Drama in der Nachspielzeit dreifach punktet.
Wichtige Punkte, „Big Points“, wie auch immer man sie nennen will: Der SV Sodingen hat sie in allerletzter Minute, in der Nachspielzeit, am Westring geholt – und Westfalia Herne hat sie abgegeben in dem Spiel, das für die Herner schon im Dezember voll im Fokus gewesen war, und auch jetzt, im ersten Punktspiel 2023. Mit 2:1 setzen sich die Sodinger durch und machen damit den nächsten Schritt weg von den Abstiegsplätzen.
Das Drama sparten sich beide Mannschaften für die Nachspielzeit auf. Es lief die 95. Spielminute, da schlugen die Sodinger noch mal zu. 1:1 stand es, da hatte Sodingen schon den Siegtreffer auf dem Elfmeterpunkt liegen. David Schroven trat an zum Strafstoß, Hernes Keeper Daniel Dudek hielt – doch direkt der Eckball danach bedeutete den Dreier für die Grün-Weißen.
Wilczynski trifft zum Sieg des SV Sodingen bei Westfalia Herne
Jan-Lucas Wilczynski stand richtig, traf zum 2:1 des SV Sodingen – und konnte sich danach viele Schulterklopfer mit einem dazu gegrinsten aufmunternden „Willi“ abholen. „David hat uns unter der Woche versprochen, dass er heute ein Tor macht. Nachdem er den Elfer verschossen hatte, habe ich das eben gemacht“, sagte Wilczynski nach dem Abpfiff. Glücklich und zufrieden? – „Na klar“, sagte der Siegtorschütze.
Thomas Stillitano, der Trainer des SV Sodingen, hatte schon vor dem Spiel damit gerechnet, dass die Westfalia ganz anders auftreten würde als beim 0:5 im Kreispokal am Donnerstag gegen den SV Wacker Obercastrop. Schon die Herner Aufstellung am Sonntag wies einige Änderungen auf. Verglichen mit dem letzten Meisterschaftsspiel des vergangenen Jahres war die Aufstellung zur Punktspielpremiere 2023 sogar runderneuert. Einzig Nils Ölcek war Ende November bei der 0:3-Niederlage und nun im Spiel gegen Sodingen dabei.
Julian Kaminski muss früh verletzt vom Platz
Wie zu erwarten war, waren für dieses Punktspiel beide Teams aus dem Wintervorbereitungsschlummer aufgewacht. Beide waren aufmerksam vor allem in der Defensive.
Bis auf einen Schuss von Hernes Simon Struck in der Anfangsphase, eine Halbchance, wurden beide Teams vor dem gegnerischen Tor nicht gefährlich, weil sich beide Abwehrreihen sichtlich vorgenommen hatten, alles weg zu verteidigen, was da kommen sollte.
Im Herner Tor stand Daniel Dudek (neu von der Wattenscheid 09), der einen Eckstoß pflückte und einmal einen langen Ball vor dem eigenen Sechzehner abgrätschte. Zweimal Szenenapplaus, aber nichts Zählbares. Die Sodinger allerdings verloren früh in der ersten Halbzeit ihren Offensivmann Julian Kaminski.
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Erst am Freitag hatten die Sodinger bekannt gegeben, dass „Kami“ auch in der nächsten Saison im Dr.-Jovanovic-Glück-Auf-Stadion spielen wird. Der Pflichtspielstart 2023 war aber früh für den Angreifer beendet, er humpelte verletzt vom Platz. Für ihn kam in der zwölften Spielminute Brightney Igbinadolor, der auch die beste Chance der ersten Hälfte hatte. Frei durch, setzte er den Ball knapp am Pfosten vorbei (40.).
Spiel ist chancenarm, aber umkämpft
0:0 zur Pause, Geduld im Kampf um diese wichtigen Punkte war gefragt – die hatte „Henry Celik“, der Trainer des Vorletzten, nicht in jeder Szene, meckerte sich nach einem Foul von Michel Post (sah Gelb) zu einer eigenen Gelben Karte. Celik hatte beim Sodinger Spieler ein mindestens versuchtes Nachtreten gesehen. Die zweite Halbzeit eröffnete ein Schuss von Hernes Lokman Erdogan, genau auf Torhüter Henrik Zimmermann gezogen.
Es blieb chancenarmes, aber umkämpftes Spiel, in dem das Pendel in der 72. Minute erst mal Richtung Grün-Weiß ausschlug. Sodingen konterte es sauber aus über Arthus Nakalyuzhnyy, der Brightney Igbinadolor in Szene setzte – und der schloss zum Sodinger 1:0 ab.
Vier Minuten später Ecke für Herne, Sodingens Keeper Hendrik Zimmermann faustet den Ball raus, aber der kommt umgehend zurück in den Fünfer in den Fuß von Raoul Sossong, der zum 1:1 eindrückt (1:1).
Ein Pendelschlag Richtung Blau-Weiß, aber nicht mehr. Aber ein Schuss von Lokman Erdogan streicht kurz darauf knapp am langen Pfosten vorbei.
In der Nachspielzeit (drei Minuten angezeigt vom Schiri) läuft dann schon die vierte Minute. Michel Post wird zu Fall gebracht, erst läuft das Spiel weiter – und dann gibt es doch den Elfmeter. Die Westfalia feiert erst Dudeks Parade gegen Schroven und, so die Hoffnung, zumindest einen Punkt. Doch dann gibt es noch die Ecke, Jan-Lucas Wilczynski steht goldrichtig. Der letzte Pendelschlag des Nachmittags.
Tore: 0:1 (72.) Igbinadolor, 1:1 (76.) Sossong, 1:2 (90.+5) Wilczynski.
Westfalia: Dudek; Cetin, Togbedij, Sossong, Ölcek - Koymali, Erdogan - Gülcan (90.+2 Birli), Mumcu, Arslan (85. Tabi), Struck (85. Hatim).
Sodingen: Zimmermann; Wilczynski, Ogrzall, Fanenstich, Mau. Post - Gökdemir, Stöcker (70. Nakalyuzhnyy) - Mi. Post, D. Schroven, Kaminski (12. Igbinadolor) - Friesen (68. Brewko).
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