Wanne-Eickel. Modernisierungen der Stadien in Röhlinghausen und in Wanne-Süd stehen an. Sie müssen bis dahin auf „Blindgänger“ überprüft werden.

„Blindgänger!“ Wie oft ist dieser Ausspruch schon auf Sportplätzen gefallen. Er hat aber auch einen ernsten Hintergrund, denn in vielen Flächen in Herne und Wanne-Eickel ticken Zeitbomben. Experten gehen davon aus, dass alleine in NRW noch rund 250.000 Fliegerbomben aus dem II. Weltkrieg nicht explodiert sind und im Boden schlummern. Unter anderem auf zwei Sportplätzen, wo in diesem Jahr kräftig und vor allem tief gebuddelt werden soll – nämlich am Stratmannshof in Röhlinghausen sowie im Sportpark Wanne-Süd.

Gleich vier Verdachtspunkte der explosiven Mischung sondierten die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst in der letzten Januarwoche auf der Anlage am Volkshaus Röhlinghausen. Mitten auf dem Platz wurde behutsam ein 4 x 2 Meter tiefes Loch ausgehoben. Letztlich konnten die Experten Entwarnung geben. Denn zum Vorschein kam lediglich ein Erdanker, vom dem natürlich keine Gefahr ausgeht und der damit keine weiteren Arbeiten der Bombenentschärfer erfordert. Der Aschenplatz wird jetzt wieder spielfähig gemacht, damit sowohl die Spvg als auch der SC Röhlinghausen dort ab Mitte Februar in den Fußball-Kreisligen kicken können.

Spvg und SC Röhlinghausen weichen im Sommer aus

Im Mai plant die Sportverwaltung dann den Beginn der ca. 1.375 Mio. Euro teuren Modernisierung inklusive einer Kunstrasenfläche und leichtathletischen Anlagen für den Schul- und Vereinssport. Diese sollen Mitte Oktober beendet werden, die beiden Fußballvereine weichen im Sommer daher für Training und Spiele auf andere Plätze aus.

In der Mondpalast-Arena im Sportpark Wanne-Süd gibt es nach der Auswertung von Luftbildaufnahmen noch weit mehr Verdachtspunkte – „zwölf auf dem Spielfeld und acht auf der Laufbahn“, so Rüdiger Döring, stellvertretender Leiter des städtischen Fachbereichs Sport. Ein Blindgänger, eine 250-Kilogramm-Bombe, wurde bereits Mitte November direkt im Anstoßkreis unschädlich gemacht. Ob es weitere Funde gibt, wird sich im Februar zeigen. Döring hofft natürlich auf einen Fehlalarm, denn „wir wollen so früh es geht, möglichst noch Anfang April, mit der Modernisierung der Laufbahn und der Leichtathletik-Bereiche beginnen“. Für dieses ca. 820.000-Euro-Projekt gab nach dem Sportausschuss am vergangenen Donnerstag auch die Bezirksvertretung Eickel einstimmig grünes Licht.

„Sommer-Baustelle“ in der Mondpalast-Arena

Da die Modernisierung auf gutes Wetter angewiesen ist – Döring: „Das muss eine echte Sommer-Baustelle werden“ –, weichen die Westfalenliga-Kicker des DSC Wanne-Eickel spätestens ab April auf den Kunstrasenplatz im Sportpark Wanne-Süd aus. Das Derby gegen Westfalia Herne am 5. März sowie die Auftaktveranstaltung „Pink gegen Rassismus“, die der DSC gemeinsam mit dem Stadtsportbund für den 19. März plant, sollen auf jeden Fall noch im Stadion stattfinden.

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Gibt es keine Probleme, ob Bombenfund oder schlechtes Wetter, rechnet die Sportverwaltung mit einer Bauzeit von ca. 16 Wochen. Spätestens im September sollen die runderneuerte 400m-Laufbahn, die Weit- und Stabhochsprunganlage, die Kugel-, Diskus- und Hammerwurfringe sowie der Wassergraben den Leichtathleten, ob aus Vereinen oder Schulen, übergeben werden.