Herne. Der Herner TC ist im Höhenflug – aber Osnabrück und Hannover werden zu Härtetests. Von einigen Spielerinnen erwartet der HTC-Trainer mehr.

Die Richtung stimmt. Seit Hernes Bundesliga-Basketballerinnen auch die engen Spiele gewinnen, geht es in der Tabelle aufwärts. Auf Rang fünf ist der Herner TC mittlerweile angekommen, sogar Platz drei ist in Reichweite. Ob der Höhenflug noch weitergeht, wird sich in Niedersachsen zeigen. An diesem Freitag treten die Hernerinnen um 19.30 Uhr beim direkten Tabellennachbarn, den GiroLive-Panthers Osnabrück an, und am Sonntag kommender Woche folgt die ultimative Nagelprobe beim Spitzenreiter TKH Hannover.

Aber schon Osnabrück ist eine Hausnummer. Dem Team von Trainer Aleksandar Cuis fehlt zwar bisweilen die Konstanz, an einem guten Tag aber können die Panthers jeden Gegner bezwingen. Das bewiesen sie nicht nur in Hannover, wo sie das Niedersachsen-Derby gegen die TKH-Luchse klar mit 75:60 gewannen, sondern auch im DBBL-Pokal, wo sie durch ein 65:47 gegen Saarlouis in „Final Four“ einzogen.

Auch in dieser Partie bestätigten sie die Statistik, die Osnabrück als das defensivstärkste Team der gesamten Liga ausweist.

Herner TC: Eigengewächs Strozyk lenkt Hannovers Spiel – sie fehlt aber verletzt

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Dabei fehlt den Panthers die Taktgeberin ihrer letzten, sehr erfolgreichen Jahre. Den verletzungsbedingten Ausfall der beim HTC ausgebildeten Nationalspielerin Jenny Strozyk haben sie jedoch gut kompensiert und mit Angela Rodriguez eine erfahrene US-Amerikanerin verpflichtet, die ohne lange Anlaufzeit die Pointguard-Position übernommen hat. Mit einem Schnitt von 9,1 Punkten zählt die 31-Jährige zu einem Osnabrücker Sextett, das zweistellig oder fast zweistellig punktet.

Erfolgreichste Werferin ist mit 14,8 Punkten pro Spiel Paisley Harding. Ebenfalls von den kleinen Positionen aus sorgen die Niederländerin Noortje Driessen (9,6), die Slowakin Stella Tarkovicova (10,3) und die kürzlich von den Rheinland Lions verpflichtete Polin Aldona Morawiec für Gefahr. Auf den Flügeln und unter den Körben toben sich derweil einige der größten deutschen Talente aus.

Polleros trifft auf Nationalmannschafts-Kolleginnen

Marek Piotrowski, Trainer des Herner TC.
Marek Piotrowski, Trainer des Herner TC. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Die 18-jährige Centerin Frieda Bühner (9,3/6,4 Rebounds) und Powerforward Emma Eichmeyer wurden wie Hernes Sarah Polleros für die EM-Qualifikationsspiele der DBB-Auswahl nominiert. Zuletzt hat sich aber vor allem Centerin Stella Marie Reichert (9,2) in den Vordergrund gespielt. Sie sammelt im Schnitt 8,4 Abpraller ein und ist viertbeste Rebounderin der gesamten Liga.

„Das ist schon eine starke Mannschaft mit einem sehr guten Mix“, lobt auch Marek Piotrowski die Gastgeberinnen.

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Gleichwohl peilt der HTC-Chefcoach den sechsten Sieg in Serie an. „Wir haben das Hinspiel zuhause verloren und nur zwei Punkte Vorsprung. Verlieren wir, zieht Osnabrück wegen des direkten Vergleichs an uns vorbei. Dann wird es schwer, die Panthers noch zu überholen und eine gute Platzierung zu erreichen. Von daher müssen wir alles tun, das Spiel zu gewinnen und sie hinter uns zu lassen.“

Kader ist komplett: Die Trainer können rotieren

Dabei können Piotrowski und Co-Trainer Predrag Stanojcic personell aus dem Vollen schöpfen. Mit Stella Johnson hat der HTC seine Guard-Riege weiter verstärkt und auch defensiv an Qualität gewonnen. Dennoch ist Herne nach Meinung seines Trainers nicht leicht auszurechnen. „Zuletzt haben wir den Weg meist über Klein gesucht. Das kann sich aber schon in Osnabrück ändern, da erwarte ich auch mehr von den großen Spielerinnen“, glaubt der Coach. „Wir können rotieren und sehen, wer gut ins Spiel findet.“

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