Wanne-Eickel. Michael Gabriel startet als neuer Trainer des DSC Wanne-Eickel. Er erklärt, wo er ansetzen will. Auch der Kader soll noch verstärkt werden.

Beim Mitternachtscup in Herten war noch interimsweise Davide Basile für die Westfalenliga-Fußballer des DSC Wanne-Eickel verantwortlich. Mit dem neuen Jahr beginnt aber eine neue Ära: Michael Gabriel heißt der neue Coach, der am 5. Januar seine erste Trainingseinheit leiten wird.

Die erste von möglichst vielen, wenn es nach Klub und Trainer geht – in den vergangenen Jahren hatte der Verein ein gutes Händchen bei Trainer-Entscheidungen. Sowohl Holger Flossbach als auch der gerade zum TuS Ennepetal gewechselte Sebastian Westerhoff waren mehr als drei Jahre DSC-Coach.

DSC Wanne-Eickel überwintert nah an der Abstiegszone der Westfalenliga

Den DSC in die Oberliga zu führen, gelang beiden aber nicht. Aktuell ist daran auch kein Gedanke zu verschwenden, Gabriel muss in der Tabelle nach unten gucken: „Die Liga ist wild, von Platz fünf an sind alle Mannschaften im Abstiegskampf.“

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Der DSC überwintert auf Rang 13 – nur drei Punkte hinter dem SC Obersprockhövel auf Rang fünf, aber auch nur sechs Punkte vor Schlusslicht DJK TuS Hordel. Möglichst schnell unten rauskommen heißt deshalb Gabriels Mission. Drei Punkte will er verbessern.

1. Fitness ist der Schlüssel zum Erfolg

Gabriel war zuletzt bis Sommer 2022 Jugendtrainer bei Eintracht Dortmund, seitdem hat er nicht selbst trainiert, sondern vor allem Fußballspiele angeschaut – und sah so unter anderem Ende August die Partie des DSC gegen Hordel. Nach 80 Minuten führte Wanne 2:0, Endstand: 2:2. Ein Problem, das sich durch die Hinrunde zog.

Brennpunkte aus dem Sport in Herne und Wanne-Eickel:

Oft habe es gute Phasen oder Halbzeiten gegeben, sagt Gabriel, zu selten aber gute 90 Minuten. Auch gegen Holzwickede kassierte der DSC zwei Tore in den letzten zehn Minuten, verlor 2:4. Gegen Brünninghausen und in Obersprockhövel gab es 2:3-Niederlagen nachdem es jeweils 2:0 zur Halbzeit gestanden hatte.

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Gabriel möchte das unbedingt ändern. „Das war mir auch in Dortmund schon wichtig. Unsere Mannschaft sollte immer auszeichnen, dass sie fitter ist als der Gegner – wir wollen eben nicht nachlassen, sondern wir wollen am Ende mehr Kräfte haben. Die Mannschaft muss über 90 Minuten gehen können, wir dürfen solche Führungen nicht aus der Hand geben.“

2. Technik und Taktik gehören für Gabriel zusammen

Was seine taktische Philosophie angeht, gibt sich Gabriel offen: Er richte die Taktik nach dem Kader aus statt immer auf ein festes System zu setzen. Vor allem sagt er aber: „Wenn die Technik nicht stimmt, bringt mir die beste Taktik nichts.“ Dass er bislang vor allem Erfahrung im Jugendbereich hat, hält er deswegen auch nicht für einen Nachteil – denn die „Basics“, die Grundlagen, die im Jugendbereich gelegt werden sollen, müssten ja auch bei den Erwachsenen immer noch stimmen.

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Darüber hinaus wolle er seiner Mannschaft zwar taktische Regeln vorgeben. „Aber ich bin ein Freund davon, den Spielern auch individuelle Freiheiten zu lassen. Es darf auch mal etwas schief gehen, man darf auch mal einen Ball im Dribbling verlieren. Aber wenn es von zehn Versuchen sechs mal klappt, ist es ja gut.“ Technisch und spielerisch starke Kräfte hat der DSC auf jeden Fall im Kader – in der Hinrunde fehlte aber manchmal das Selbstverständnis dafür.

3. Der DSC will sich noch auf zwei Positionen verstärken

Aber nicht nur konditionell und spielerisch will Gabriel ansetzen, er hofft auch, dass der Kader noch Verstärkung bekommt. Ein zentraler Mittelfeldspieler sowie ein Stürmer werden gesucht. Mit Nick Ruppert hat ein Stammspieler (13 Startelf-Einsätze, drei Tore) den DSC verlassen und stürmt in der Rückrunde für Landesligist SpVgg Horsthausen.