Herne. Ein Rekordjahr liegt hinter dem HC Westfalia Herne, und er hat noch nicht genug. Mittelfristig will er in die dritte Liga. Wie das klappen soll.

Die Handballer des HC Westfalia Herne haben das vergangene Jahr historisch als das erfolgreichste der Vereinsgeschichte beendet. Und damit ist auch die lange Zeit des Traditionsvereins als Sport-Club (SC) Westfalia einbezogen.

Nach dem Aufstieg von der Landes- in die Verbandsliga zur Saison 2021/22 haben die Strünkeder dort eine Erfolgsserie hingelegt, die ihres gleichen sucht. Von Anfang an übernahm der Aufsteiger in der neuen Umgebung eine dominante Führungsrolle, die am Ende unbesiegt mit nur drei Minuspunkten (45:3) souverän vor dem ASV Senden (34:14-Punkten) zur Verbandsliga-Meisterschaft und erstmalig zum Aufstieg in die Oberliga führte.

HC Westfalia Herne ist in der Oberliga angekommen

Dort kämpfte der HCW gleich im ersten Oberligaduell am 4. September 2022 vor heimischer Kulisse die hoch gehandelten und erfahrenen Sportfreunde aus Loxten mit 31:30 nieder. Zwar folgten in den beiden folgenden Begegnungen gegen Harsewinkel und den aktuellen Spitzenreiter Altenhagen-Heepen Niederlagen, doch seitdem gaben die Blau-Weißen nur noch drei Punkte ab. Inzwischen nimmt Westfalia mit 19:7 Punkten Rang vier in der Tabelle ein.

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Der theoretisch mögliche Abstieg von neun Mannschaften aus dem 17er-Feld sollte die Herner jedenfalls nicht beschäftigen. Trainer Stephan Krebietke findet nur lobende Worte für sein Team: „Der eingeschworene Haufen hat sich sehr gut nach vorne entwickelt. Es war ein phantastisches Jahr. Die Jungs sind nie zufrieden und setzen sich immer neue Ziele. Es wäre schön, wenn sie ihre Leistung in der restlichen Saison bestätigen könnten.“

Stephan Krebietke hat einen starken Oberligisten aus dem HC Westfalia Herne geformt.
Stephan Krebietke hat einen starken Oberligisten aus dem HC Westfalia Herne geformt. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Der Erste Vorsitzende, Carsten Buszyk, ist ebenfalls für die Zukunft zuversichtlich. „Ich bin mächtig stolz auf die Mannschaft“, sagt er. „Wir zehren immer noch von der guten Jugendarbeit der vergangenen Jahre, die aber nun neu aufgebaut werden muss. Hier sind wir mit dem Jugendkoordinator Lukas Koslowski und der Zusammenarbeit in Schulprojekten auf einem guten Weg. Für das weitere Engagement ist es vorteilhaft und erfreulich, dass sich im geschäftsführenden Vorstand mit Robin Hodde, Frederik Werner und Philipp Sondermann ehemals aktive Spieler einbringen.“

Westfalia Herne: Zugänge müssen menschlich passen

Bei allgemeinen strukturellen Änderungen sowie Neuerungen im Umfeld des Spielbetriebes, die sowohl Zuschauer als auch Sponsoren noch intensiver in das Vereinsleben einbinden sollen, sind Anstrengungen verschiedenster Gremien erforderlich. Aber auch normale Mitglieder und Freunde des Vereins wollen offenbar persönliche Kontakte zu entsprechenden Partnern knüpfen, damit im Herner Handball etwas Großes entstehen kann.

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Im sportlichen Bereich geben der Sportliche Leiter Dirk Wiesner und Trainer Stephan Krebietke gemeinsam als mittelfristiges Ziel die dritte Liga aus. Dazu sollen in den nächsten beiden Jahren die Voraussetzungen geschaffen werden.

Oskar Kostuj soll in Herne bleiben

„Für die neue Saison suchen wir keine abgehalfterten Söldner, sondern den Kontakt zu ergänzenden Spielern, die sportlich wie menschlich in das funktionierende Mannschaftsgefüge passen. Wir hoffen, dass unser auch von höherklassigen Vereinen umworbener Unterschiedsspieler Oskar Kostuj weiterhin Erfahrungen mit der Führungsrolle bei uns sammelt und die Zielumsetzung unterstützt“, umschreibt der ehemalige Bundesligaspieler Dirk Wiesner seine auch von Ex-Nationalspieler Stephan Krebietke mitgetragene Empfehlung an Kostuj.

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